Regenmassen in Spanien

Bemerkenswerte Regenmengen kamen am Montag in Spanien herunter, und auch heute kann es dort gebietsweise zu Überflutungen kommen:

Viele Regenmassen, die in den gegenwärtigen Tagen herunter gekommen sind bzw. noch herunter kommen werden, sind nicht ganz ungefährlich. Denn die Massen an Regenfällen können zu Schlammlawinen und Überflutungen führen. Doch bevor wir näher darauf eingehen, schauen wir uns erst einmal an, wie die übliche Wetterlage aussieht.

Wetterlage

Von Norden her drängt sich eine Tiefdruckrinne vom eigentlichen Tief LUANA in das schöne Hochdruckwetter der letzten Tage und sorgt für unbeständiges und wechselhaftes Wetter. Bei der weiteren Verlagerung in den südlichen Teil Europas löst sich das Randtief ab und zentriert sich am Dienstag mit seinem Kern über Ostspanien. Zum Abend hin zieht es dann in Richtung Afrika ab, wodurch eine Wetterberuhigung einsetzt.

Allgemeines

In Spanien herrscht meist warmes bis mildes Wetter und bewegt man sich von Nord nach Süd so bemerkt und weiß man, dass es wärmer wird. Diese starken Kontraste kommen aufgrund der verschiedenen Klimaverhältnisse im Land selbst zustande. Der äußerste Norden, also in Richtung der Biskaya, wird vom Atlantikwetter beeinflusst. Dadurch ist der Sommer recht kühl und die Winter meist mild. Ansonsten bestimmt kontinentales Klima im Landesinneren das Wettergeschehen. Im Gegensatz zum Winter ist der Sommer warm und trocken, wohingegen die Winterjahreszeit kalt und schneereich ist.

Der Nordosten, vor allem die Pyrenäen weisen ein klassisches Gebirgsklima auf mit kühlen Sommermonaten und kalten sowie schneeversetzten Wintermonaten. Die Gebiete der Mittelmeerküste sind hingegen von einem mediterranen Klima umschlossen, wodurch die Sommer sehr heiß und die Winter mild sind. In Spanien ist die regenreichste Zeit normalerweise im Herbst. Nun aber haben wir eine besondere Wetterlage, die diesen Stand vorübergehend zunichte wirft.

Regen, Regen und nochmals Regen

Bereits Ende des vergangenen Monats kam es in Spanien gebietsweise zu Überflutungen nach kräftigen Regengüssen. Und auch am Montag fiel zwischen 15 und 50 mm Regen. Die höchsten Werte befanden sich meist im Bergland. Herausragend ist jedoch die 12 stündliche Regensumme in Canizares mit einem Wert von 45,7 mm oder in Herrera del Duque im Bergland von Sierra de Guadarrama mit 38,4 mm. Zudem kamen auch noch beträchtliche Schneemengen ab 1.500 m dazu. Zum Vergleich liegt der Monatsmittelwert an Niederschlag im April bei 26 in Andalusien, 35 bis 66 mm im Landesinneren und bis zu 129 mm in Bilbao an der Biskayaküste. Es ist also eine beträchtliche Summe an Regen heruntergekommen. Auch im Jahr beträgt der gesamte Wert 385,4 mm, nur im Norden liegt er bei 1000 l/mm. In Berlin fallen ca. 600 mm Regen im Jahr.

Da das Tief am heutigen Dienstag seinen Schwerpunkt im Osten Spaniens hat, klart es von Westen her tagsüber schon etwas auf. Trocken bleibt es hingegen noch nicht. Besonders in Staulagen der Gebirge wie Katalonien, Aragonien und den Pyrenäen fällt weiterhin viel Regen. Allerdings berechnen die Modelle für heute bis zum jetzigen Zeitpunkt noch größere Regenmengen als am vergangenen Montag.  Der Höchstwert soll momentan bei 102,6 mm in Pyrenäennähe liegen. Um einen weiteren Vergleich zu bringen, ist anzumerken, dass der meiste Niederschlag im November mit 61,8 mm fällt. Der gestrige und heutige Tag hat also die Monatswerte in innerhalb von 48 Stunden deutlich überschritten.

Für die Vegetation sind die Regenmengen zwar recht passend gekommen, allerdings hätte etwas weniger auch ausgereicht, um nicht weggespült oder verschlammt zu werden. Der Niederschlag hat jetzt schon zu vielen Staus auf den Straßen geführt.

» Aktuelle Unwetterwarnungen für Spanien (auf deutsch)