Wetter weltweit: Überflutungsgefahren, Starkschneefälle und Rekordwärme

Wieso das Wetter die Präsidentschafts-Vorwahlen in den USA am "Super Tuesday" beeinflussen kann:

Es ist wieder Sonntag, und damit Zeit, den Blick etwas weiter über den Tellerrand schweifen zu lassen. In unserem allwöchentlichen Weltwetter schauen wir dabei auf ausgewählte Regionen, in denen in der kommenden Wochen spannendes und / oder gefährliches Wetter zu erwarten ist. Herausgesucht haben wir uns dabei heute Nordamerika, Neuseeland und die Region um den Kaukasus. Aber auch in unserer unmittelbaren Nachbarschaft jenseits der Alpen bahnt sich eine brisante Wetterlage an:

USA: Schnee, Starkregen und Gewitter am "Super Tuesday"

Wie so oft stehen sich über den USA im Laufe der Woche erneut extrem unterschiedliche Luftmassen gegenüber. Nachdem am heutigen Sonntag das Temperaturniveau in den Staaten verbreitet eher etwas über den üblichen Klimawerten liegt, öffnet ein Tief, das über die Großen Seen in Richtung Labrador / Neufundland zieht, die Tür für einen Vorstoß sehr kalter Luftmassen arktischen Ursprungs. Auf der kalten Seite dieses Tiefs kommt es dabei auf seiner kalten Seite im Südosten Kanadas zu teils kräftigen Schneefällen - nicht ungewöhnlich für diese Region. Nach Durchzug geht der Regen dann von der kanadischen Grenze her allmählich auch im Nordosten der USA in Schneeregen über. Dieses ist mit der Animation bei MeteoEarth.com bereits heute zu sehen.

Doch dürfte es mit diesem Tief zu Wochenbeginn noch nicht zu größeren Problemen kommen. Etwas markanter dürfte dann der Durchzug des nächsten Tiefs ab Dienstag, dem Super Tuesday, im Osten der USA ausfallen. Der folgende Dienstag wird dabei als Super Tuesday bezeichnet, da dann in 12 Staaten und einem Territorium gleichzeitig die Präsidentschafts-Vorwahlen durchgeführt werden. Dabei können Unwetter ebenfalls die Wahlbeteiligung und das Wählerverhalten beeinflussen.

Dieses zweite Tief zieht dabei von Texas unter Verstärkung nordostwärts und erreicht dann am Mittwoch Neuengland. Südlich und östlich seines Zentrums bringt es dabei teils kräftigen, schauerartigen Regen, nördlich davon eine Mischung aus Regen und Schnee, und vor allem von den Großen Seen an weiter in Richtung Neuengland kommt es zu teils kräftigem Neuschnee. Gefahr besteht auch im Süden der USA, vom Mississippi-Delta bis hinauf nach Nashville und St. Louis. Dort sind gebietsweise kräftige Gewitter mit Gefahr von großem Hagel, Starkregen und gefährlichen Fallböen möglich. Auch einzelne Tornados sind dort nicht ausgeschlossen. Anschließend geht die Temperatur im Osten der USA deutlich zurück.

Europa: Starkregen und Orkanböen im Süden

Das markanteste Wetter für unseren Kontinent spielt sich dabei bereits jetzt ab und wird sich auch in den Anfang der Woche ziehen. Wie bereits gestern ausführlich besprochen, geht die Gefahr vor allem von Stauniederschlägen aus, wenn die feuchte Luft des kräftigen Tiefs ZISSY, am Montag mit Zentrum etwa über Korsika, von Süden her gegen die Alpen gedrückt wird. Schwerpunkt der Niederschläge bleibt nach wie vor der Norden Italiens, vor allem zwischen Ligurien, Piemont und dem Aostatal auf der einen Seite sowie später Richtung Venetien und Friaul - Julisch Venetien. Lokal können dabei bis Montagabend insgesamt 200 Liter auf den Quadratmeter fallen - ein Drittel eines durchschnittlichen Jahresniederschlags für Berlin. Gefährlich wird es dabei vor allem für höher gelegene Ortschaften, die von entwässernden Flüssen oder Bächen durchzogen sind. Diese können dabei zu reißenden Strömen werden.

Weiter südlich bemerkt man das Tief vor allem anhand des Windes, dabei besteht Gefahr von Sturmböen, in Hochlagen des südlichen Apennins auch von Orkanböen. Unsere Unwetterzentrale Italien hat beinahe für jede Region eine Unwetterwarnung aktiv.

Südrussland / Kaukasus: Rekord-Wärme

Das nächste Phänomen hängt ebenfalls mit der Tiefdruckentwicklung über dem Mittelmeer zusammen. Diese geht ja hervor durch einen weit nach Süden reichenden Kaltluftvorstoß, der bis nach Afrika reicht. Als Gegenbewegung dieser Südwärtsbewegung kommt dagegen auf der Vorderseite die afrikanische Warmluft stromabwärts sehr weit nach Norden voran. Dies bedeutet ungewöhnliche Kälte hier, ungewöhnliche Wärme dort.

So steigt die Temperatur im Laufe der kommenden Woche vor allem zwischen Schwarzem Meer und Kaspischem Meer in Rekordbereiche an. Beispielsweise liegt die Temperatur in ca. 1.500 m Höhe am Mittwoch bei bis zu 18 Grad, das sind 20 Grad mehr als im langjährigen Mittel und auch deutlich im Rekordbereich, am Freitag sind im Landesinneren von Aserbaidschan und Armenien bis zu 28 Grad möglich!