Nochmal Sturm

Nachdem RUZICA etliche Karnevalszüge zur Absage gepustet hatte folgte gestern dann das Sturmtief SUSANNA und brachte einige Überraschungen mit sich

Am Montag gab es ja bereits den ersten Sturm in diesem Februar. Das Sturmtief RUZICA wirbelte häufig Karnevalspläne durcheinander, aber gestern sorgte dann Tief SUSANNA für einige Überraschungen, vor allem im Nordwesten und Norden Deutschlands.

Was war geschehen?

Nachdem RUZICA abgezogen war, kündigte sich gestern schon am Vormittag über Frankreich der nächste Sturm an. Tief SUSANNA begann seine Entwicklung erst direkt über Mitteleuropa/ dem nördlichen Westeuropa und schlug einen Kurs von Nordfrankreich und dann quer von Südwest nach Nord über Deutschland hinweg ein. Infolgedessen traten häufig Sturmböen auf, vereinzelt sogar schwere Sturmböen. Im Bereich von kräftigen Schauern und einzelnen Gewittern registrierten einige Stationen sogar orkanartige Böen. Die höchsten Böen wurden am Nachmittag und Abend mit 117 km/h in Kirrberg und 107 km/h in Freiburg, in der ersten Nachthälfte dann mit 104 km/h in Neuburg an der Donau und auf dem Flughafen in Ingolstadt gemeldet. Der Schwerpunkt des Windfeldes verlagerte sich vom Oberrheingebiet/ französischen Provinz Elsass-Lothringen gestern Nachmittag über Hessen/Bayern/Thüringen und Sachsen-Anhalt bis zum Morgen bis nach Vorpommern.

Vorhersagbarkeit

Das Problem bei diesem Tief war seine Kleinräumigkeit. Da es nur auf einem Gebiet von höchstens 500x500 km² Auswirkungen zeigte, war es schwierig für die Vorhersagemodelle eine gute Prognostizierbarkeit zu erreichen. Noch gestern Vormittag zeigten die Modelle mitunter komplett unterschiedliche Lösungen. Während das ECMWF und das UKMO ein kräftiges Sturmfeld mit eben den aufgetretenen Windspitzen andeuteten, berechneten das ICON des Deutschen Wetterdienstes und das GFS der Amerikaner das Sturmfeld schwächer mit den Niederschlagsmaxima in der Mitte. Von allen Modellen wurde zudem eine markante Kaltluftzufuhr aus West-/Nordwest berechnet, doch hatten nur die beiden ersten die kräftigsten Niederschläge für den Nordwesten im Programm.

Überraschung im Nordwesten

Zusätzlich zum kräftigen Wind gab es im Nordwesten eine "weiße Überraschung". Dort gab es am späten Abend und in der Nacht zum Teil kräftige Schneefälle. Auf der Rückseite von SUSANNA wurde, wie bereits oben erwähnt, polare Kaltluft nach Mitteleuropa geführt. Zusammen mit ergiebigen Niederschlägen, die sich im Bereich der stärksten Hebung bildeten (i.d.R. geschieht dies am ehesten südwestlich bis westlich zum Tiefkern), gingen die Niederschläge im Laufe des Nachmittags und vor allem dann am Abend in Schnee über. Innerhalb kurzer Zeit kamen so in Bremen 2 bis 4 Zentimeter Schnee zusammen, auch Ostwestfalen und das Münsterland meldete vorübergehend eine Schneeauflage. Diese Zone mit Schneefällen reichte etwa von Dithmarschen über den Bremer Raum bis zum Sauerland, dort gab es schauerartige Verstärkungen, mitunter sogar kurze Gewitter.

Das Tief ist nun abgezogen, doch bleibt es heute in vielen Teilen Deutschlands noch windig und wechselhaft.