Wetterextreme weltweit: Kaum Winter in Europa und USA, Schnee in der Wüste

Mildluft verdrängt Winter aus Europa, auch in den USA schon fast Frühling. In der Wüste hingegen Schnee.

Es ist Sonntag und somit Zeit um mal wieder über den Tellerrand zu blicken. Wir picken die Wetterhotspots der kommenden Woche heraus: Milde Westwindwetterlage vom Atlantik verdrängt den Winter aus Europa, auch in den USA herrscht recht verbreitet Frühlingswetter. Kälte hingegen in Asien und Schnee in der Wüste.

Kaum noch Winter in Europa

Winterfans müssen jetzt ganz stark sein, denn der Atlantik hat seine Wärmepumpe in Richtung Europa angeschmissen. Bereits in dieser Woche wurde die Kälte aus Deutschland mit Pauken und Trompeten verdrängt, doch nun geht es dem Winter in den sonst so kalten Regionen Skandinaviens und Osteuropas ebenfalls an den Kragen. Kräftige Tiefdruckgebiete entwickeln sich zum Teil zu Stürmen oder sogar Orkantiefs, so wie unsere MARITA, knapp südlich von Grönland und Island. Mit einer strammen westlichen Strömung gelangen sehr milde und feuchte Luftmassen zunächst nach West- und Mitteleuropa, also zu uns und dann auch nach Osteuropa bzw. nach Skandinavien. Selbst im hohen Norden, also im finnischen Lappland, wo normalerweise Dauerfrost bis -40 Grad herrscht, klettert das Quecksilber im Thermometer am heutigen Sonntag auf Werte um den Gefrierpunkt, dort wird es dann im Laufe der Woche aber wieder kälter. Auch in Russland, z.B. in Moskau, werden in der kommenden Woche leichte Plusgrade erreicht, dort ist man im Februar auch anderes Wetter gewohnt.

Schaut man sich die Mittel- und Langfristberechnungen für den Februar an, dieser beginnt ja am morgigen Montag, so steht es um den Winter 2015/16 nicht allzu gut. Die Mehrzahl der Modelläufe zeigt eigentlich für den gesamten Monat überdurchschnittliche Temperaturen.

USA: Blizzard in den Rockys, im Osten Frühlingswetter

Nach dem schwersten Schneestürme im Nordosten der USA seit 1950 folgt nun in dieser Woche fast schon der Frühlingsdurchbruch. Ein wichtiges Ereignis steht am Dienstag bevor: Es ist mal wieder Murmeltiertag, auch bekannt als Groundhog Day (jedes Jahr am 2. Februar wird das Murmeltier Phil in Punxsutawney, Pennsylvania die Witterung für die nächsten sechs Wochen vorhersagen). Da ist zunächst sehr milde Luft angesagt, diese kommt aus dem Golf von Mexiko und wird sehr weit in den Norden der USA transportiert, fast schon Frühlingswerte bis rauf zu den Großen Seen, in New York kann man zur Wochenmitte bei rund 15 Grad im Straßencafé sitzen. Heißt aber auch, dass die teilweise enormen Schneemassen, die in den letzten Wochen gefallen sind zum Schmelzen kommen, dass kann dann auch zu Überschwemmungen führen. Richtig winterlich zeigt sich das Wetter in den Rocky Mountains, dort werden kräftige Schneefälle, im mittleren Westen sowie an der Westküste auch kräftige Regenfälle erwartet, bleibt dort zu hoffen, das sich dadurch die Trockenheit in Kalifornien etwas entspannen wird.

Schnee in der Wüste

Ganz anders erlebt man den Winter derzeit im Nahen Osten, bereits am Samstag gab es z.B. in Kuwait das erste Mal überhaupt Schnee. Auch im Wüstenstaat Saudi Arabien, im Video ist die Stadt Tabuk zu sehen, gab es durch höhenkalte Luft einige Zentimeter Neuschnee, allerdings dürfte das bei den Aussichten für heute und den nächsten Tagen eine einmalige Geschichte gewesen sein.

Wie sich das Wetter in Deutschland entwickelt, werden wir morgen an dieser Stelle ganz ausführlich beschreiben, weitere Wetterinformationen gibt es im Deutschlandwetter oder bei den Kollegen der Unwetterzentrale. Wir wünschen einen schönen Sonntag.