Wetter diese Woche - Zunächst nasskalt, teils windig. Nachfolgend Schnee, am Wochenende trocken, frostig, kalt.

Wie angekündigt kommt der Winter auf breiter Front:

Im Laufe dieser Woche werden für Deutschland und weite Teile Europas die Weichen auf durchgreifendes Winter-Wetter umgestellt. Das geschieht allerdings nur nach und nach - wir starten zunächst oft nasskalt, im Süden teils stürmisch. Danach wird es in immer mehr Regionen Deutschlands weiß, bevor ab Freitag von Nordosten her endgültig Gevatter Frost seine Hand nach uns ausstreckt. Was das genau für welche Region bedeutet, klären wir wie jeden Montag im Wochenwetter:

Wetterlage

Deutschland befindet sich zurzeit dominiert von einem umfangreichen Tiefdruckkomplex, der seinen Schwerpunkt über den Britischen Inseln hat. Dieses zentral steuernde Tief trägt den Namen CAROLINA. Allerdings gibt Tief CAROLINA im Verlauf der Woche mehr und mehr an das heute über Süddeutschland entstehende Wellentief DANIELLA ab, das sich in den kommenden Tagen unter kräftiger Verstärkung in Richtung Westrussland bewegt. Auf der Rückseite dieses Tiefs wird nun die Pforte geöffnet für trockene Kaltluft arktischen Ursprungs, die von Nordosten her nun mehr und mehr nach Deutschland einsickert. Auf ihrem Weg trifft sie dabei noch auf Tiefausläufer, die mit Feuchtigkeit für Niederschläge sorgen, die mehr und mehr in Schnee übergehen werden.

Anschließend gelangen wir zum Wochenende mehr und mehr auf die Ostseite eines Atlantikhochs. Daher wird die nordöstliche bis nördliche Windströmung aufrecht erhalten, sodass sich von Nordosten her verbreitet sehr kalte, aber auch trockene Luft durchsetzen wird. Wir können uns also zum Ende der Woche hin verbreitet auf weitgehend niederschlagsfreies und teils freundliches Wetter bei Dauerfrost einstellen, der in der Nacht zunächst im Osten unseres Landes häufig auch streng, also mit Tiefstwerten teils deutlich unter -10 Grad, ausfallen wird.

1. Wochenhälfte: Nasskalt, im Süden teils stürmisch

Doch zunächst befinden wir uns noch auf der Vorderseite von Tief CAROLINA im Bereich feucht-milder Luftmassen, welche sich insbesondere im Südwesten Deutschlands zeigen. Der Montag zeigt sich dabei im Norden zunächst ruhig, allerdings auch noch stellenweise mit Gefahr glatter Straßen. Häufig ist es dabei wolkig oder neblig-trübe, aber insbesondere in Richtung Niedersachsen und dem angrenzenden Münsterland kann sich vor allem in der 1. Tageshälfte auch die Sonne zeigen. Im Süden dagegen startet die Woche deutlich ungemütlicher mit Regen, der vor allem auf der Westseite der dortigen Gebirge ergiebig und lang anhaltend ausfällt.

Generell liegt dabei die Schneefallgrenze zwischen 1200 und 800 Metern, kann aber bei Starkniederschlägen an Schwarzwald und Alb deutlich darunter liegen. In Höhenlagen bedeutet dies einen markanten Neuschneezuwachs. Dieses Niederschlagsgebiet verlagert sich im Tagesverlauf weiter nordostwärts und hat am Abend eine Linie Südniedersachsen - Südbrandenburg erreicht. Nachfolgend kann die Bewölkung im Südwesten auflockern, es sind aber noch einzelne Schauer möglich. Viel wichtiger für den Süden ist jedoch, dass der Wind zum Abend und in der Nacht weiter zunimmst, sodass in Alpennähe mit Sturmböen, auf den Bergen auch mit schweren Sturmböen oder orkanartigen Böen gerechnet werden muss. Gleichzeitig sinkt die Schneefallgrenze um etwa 200 m ab. Die Höchsttemperaturen liegen bei nur 2 Grad auf Rügen, 6 Grad in Halle an der Saale und 11 Grad in Offenburg.

In der Nacht zum Dienstag wandert das Niederschlagsband weiter nach Nordosten in die kalte Luft hinein, sodass dort die Niederschläge auch zeitweise in Schnee übergehen, wie auch mit MeteoEarth.com nachvollzogen werden kann, häufig ist dort sowie generell im Bergland mit Glätte zu rechnen.

Am Dienstag bleibt es deutschlandweit bei sehr durchwachsenem Wetter. Bei vielen dichten Wolken und nur wenigen Lücken kommt es von Südwesten hier immer wieder zu Niederschlägen, die dort meist als Regen fallen, in Küstennähe sowie im Nordosten Deutschlands aber auch gelegentlich als Schneeregen oder Schnee. Im Süden und in der Mitte Deutschlands bleibt es windig mit starken bis stürmischen Böen, auf den Bergen sowie am Alpenrand auch mit Sturmböen. Ab 600 bis 900 Metern Höhe (von den nördlichen Mittelgebirgen zu den Alpen gesehen) kommt es wieder zu beträchtlichen Neuschneemengen, zusammen mit den Sturmböen nimmt die Gefahr von Schneeverwehungen in exponierten Lagen zu. Die Temperatur steigt nur bis auf 2 Grad in Vorpommern und 8 Grad an Main und Oberrhein.

In der Nacht zum Mittwoch legt der Winter noch ein bisschen zu: verbreitet kommt es aus dichter Bewölkung dabei immer wieder zu Niederschläge, wobei im Nordosten beinahe ausschließlich Schnee fallen dürfte, sonst sinkt die Schneefallgrenze weiter auf 600 bis 400 Meter, bei stärkeren Niederschlägen auch bis in tiefe Lagen. Gleichzeitig legt der Wind vor allem im Süden und auf den Bergen zu, dort kann es zu schweren Sturmböen oder orkanartigen Böen kommen. Zusammen mit teils kräftigen Schneefällen sollte man daher damit rechnen, dass einige Straßen im Bergland durch Schneeverwehungen nicht mehr passierbar sind.

Am Mittwoch selbst herrscht dann in weiten Teilen Mecklenburg-Vorpommerns und Schleswig-Holstein bereits leichter Dauerfrost, und im Norden und Osten des Landes gehen gelegentlich Schneeschauer nieder. Sonst liegt die Schneefallgrenze zwischen 300 und 500 Meter, sodass es in den Niederungen vor allem im Westen überwiegend regnen wird. In den östlichen und südlichen Mittelgebirgen kommt es zu weiterem Schneezuwachs von mehreren Zentimetern, und Sturmböen und orkanartige Böen in Höhenlagen sowie an den Alpen sorgen dafür, dass es dort zu erheblichen Problemen durch Schneeverwehungen kommen dürfte. Zum Abend hin lässt der Wind nach, im Südwesten lockert die Bewölkung auf. Die Tageshöchstwerte liegen zwischen -2 Grad auf Rügen und +7 Grad am Rhein.

2. Wochenhälfte - von Nordosten her immer kälter

Am Donnerstag geht das wechselhafte Wetter mit vielen Wolken weiter. Gelegentlich kommt es, vor allem in der Westhälfte Deutschlands, noch zu Schauern, die auch im Flachland im Tagesverlauf zunehmend mit Schnee vermischt sind oder als Schnee niedergehen. Nach Osten hin treten Schneeschauer nun seltener auf, und ein paar Auflockerungen sind auch möglich. Südlich der Donau sieht es aus heutiger Sicht oft niederschlagsfrei aus mit einigen heiteren Phasen. Die Höchstwerte liegen zwischen -3 Grad in Warnemünde und +6 Grad in Freiburg im Breisgau.

Ab Freitag setzt sich von Nordosten her dann die kalte Festlandsluft in Bewegung, wie folgende Animation zeigt:

Zunächst schneit es dadurch noch vielerorts, vor allem im Süden können noch einmal mehrere Zentimeter Neuschnee hinzu kommen. Der Schneefall klingt aber von Norden her im Tagesverlauf weiter ab, da die Festlandsluft zudem trocken ist. Dementsprechend ist es nordöstlich der Elbe wohl oft niederschlagsfrei mit ein paar größeren Auflockerungen für die Sonne. Die Höchstwertem liegen im Nordosten bei -4, im Südwesten bei +4 Grad, wobei es im Tagesverlauf eher kälter wird.

Nach jetzigem Stand geht es am Wochenende weiter in den Frostkeller. Dabei ist es in der Südhälfte zunächst noch oft wolkig mit zeitweise meist nur noch leichtem Schneefall, der sich mehr und mehr an die Nordränder der Gebirge zurückzieht. Im Norden gibt es bei allenfalls örtlichen Schneeschauern auch Sonnenschein. Dementsprechend wird es vor allem zum Sonntag hin in Deutschland wohl oft freundlich, aber auch sehr kalt werden, dichtere Wolken mit etwas Schnee halten sich vor allem noch an den Alpen auf. In der Nacht zum Sonntag sackt das Quecksilber in Ostdeutschland dabei wohl vielfach in den strengen Frostbereich unter -10 Grad, und Sonntag selbst dürfte beinahe ganz Deutschland im Dauerfrostbereich bleiben, selbst an Rhein und Ems werde die Höchstwerte Mühe haben, von unten her die Null-Grad-Marke zu erreichen.