Wetter diese Woche - Deutschland zwischen Regen und Schnee, Glätte, zum Ende auch im Nordosten milder

Deutschland bleibt noch länger zweigeteilt:

Die Wetterzweiteilung, von der wir bereits in der vergangenen Woche sprachen, setzt sich auch zu Beginn der Woche fort. Während es an den extremen "Enden" der deutschen Temperaturskala - im Südwesten und Nordosten - in Sachen Glätte recht entspannt zugeht, ist es gerade der Übergangsbereich dieser beiden Luftmassen, bei dem nicht nur die Autofahrer wegen Schnees und Regens mit glatten Straßen kämpfen werden, auch Glatteis bleibt gebietsweise ein Thema.

Wetterlage

Deutschland kämpft auch im Januar noch mit zwei "Überbleibseln" aus dem vergangenen Jahr, das sind zu Wochenbeginn das immer noch recht kräftige Kälte-Hoch CHRISTINE und das ebenfalls kräftige Tief HELMUT über den Britischen Inseln. Dass wir es hier mit 2015er-Drucksystemen zu tun haben, ist übrigens an der Geschlechterverteilung zu erkennen: 2016 sind wie in jedem geraden Jahr nämlich Hochs wieder männlich und Tiefs weiblich. Die nun folgenden Drucksysteme werden also die Geschlechter wechseln. Doch das, was sich in den kommenden Tagen über Deutschland abspielt, ist weniger ein Kampf der Geschlechter als mehr einer der Luftmassen. Denn die Frostluft im Nordosten wird sich noch länger hartnäckig halten, während von Südwesten her die mildere und feuchtere Luft dagegen hält. In der ersten Wochenhälfte verschiebt sich die Luftmassengrenze zwischen mildem Südwesten und frostigem Nordosten kaum.

An dieser Grenze fällt dabei auf der kalten Seite immer wieder Schnee, auf der milderen Regen. Beides kann dabei zu Glätte führen. Besonders tückisch ist der gefrierende Regen, auch Blitzeis genannt, bei dem der Regen aus der wärmeren Höhenluft in die Frostluft am Boden hinein fällt. Erst zum Donnerstag hin scheinen atlantische Tiefausläufer erfolgreicher damit zu sein, die kalte Luft nach Nordosten abzudrängen, und nach jetzigem Stand steht uns dann am Wochenende ein größtenteils frostfreies, aber wechselhaftes Wochenende ins Haus.

Montag bis Mittwoch

Im Nordosten trocken-kalt, im Südwesten unbeständig-nass, dazwischen Schnee- und Eisglätte!

So ändert sich das Wetter von Montag bis Mittwoch nur im Detail. Im Nordosten scheint dabei, besonders am Montag, noch längere Zeit die Sonne. Urlauber, die zwischen der Uckermark und Ostholstein oder generell an der Ostseeküste unterwegs sind, werden - warm eingepackt - oft die Sonne zu sehen bekommen. Die Angabe der Höchsttemperaturen nordöstlich der Elbe sind dabei höchst relativ zu sehen, da die gefühlten Temperaturen durch den mäßigen bis frischen, an der Küste auch starken Ostwind mit stürmischen Böen, deutlich niedriger liegen werden. So wird man auf dem Thermometer maximal zwischen -8 bis -1 Grad ablesen können. Gefühlt liegt die Temperatur je nach Wind aber eher zwischen -12 und teils unter -20 Grad, wie auf der Windchill-Karte von Montagmorgen zu erkennen ist.

Von Westniedersachsen über Ostwestfalen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, dem südwestlichen Brandenburg sowie Sachsen und Ostbayern schließt sich ein gar winterliches Schneefall-Gebiet an, das im Bereich des Tiefausläufers auch über den Tag hinweg für mehrere Zentimeter Neuschnee verantwortlich sein kann. Dieses wird im Tagesverlauf etwas weiter nach Norden voran dringen, sich dabei aber deutlich abschwächen. Aufpassen muss man besonders im Südwest-Teil der erwähnten Grenz-Region: Zeitweise geht der Niederschlag nämlich auch in Regen über, sodass auf geräumten, kalten Stellen mit Glatteis (Journalistenjargon: Blitzeis) gerechnet werden muss. Genau dort liegt die Höchsttemperatur am Nachmittag um oder leicht über dem Gefrierpunkt. Im Südwesten stellt sich dagegen Schauerwetter ein. Hier kann am Nachmittag neben Schauern sogar noch der ein oder andere Sonnenstrahl zu sehen sein, daneben gehen Schauer nieder, unterhalb von 800-1000 m eher als Regen. Ganz vereinzelt ist dort sogar ein Gewitter nicht ausgeschlossen! Im Süden und Westen liegt dabei die Höchsttemperatur 4 und 9 Grad.

Am Dienstag weitet sich der Schnee und auch die Luftmassengrenze geringfügig weiter nach Nordosten aus. Prinzipiell ändert sich an der Wetterlage wenig, bis auf dass es jetzt nun auch in Schleswig-Holstein und Mecklenburg etwas schneien kann, auch in Berlin nimmt die Wahrscheinlichkeit für zeitweilige Schneefälle zu, dafür sind Ostwestfalen, Nordhessen, Thüringen, Westsachsen und Ostbayern nun auf der "Kippe" zwischen Schnee und Regen. Beides kann dort gebietsweise wieder zu Schnee- und auch Eisglätte führen, auf der kalten Seite der Luftmassengrenze sind dabei wiederum mehrere Zentimeter Neuschnee zu erwarten. Hier ist also besondere Vorsicht angesagt, am besten verfolgt man die Glättewarnungen der Unwetterzentrale. Teils geht es dort auch neblig-trübe zu. Weiter südwestlich setzt sich das eher wechselhafte Wetter mit vielen Wolken, etwas Sonne und Schauern oder ganz örtlich auch Gewittern fort, wobei die Schneefallgrenze dort weiterhin um 800 m pendelt. Trocken-kalt bleibt es wohl weiterhin in Vorpommern, vor allem zwischen Rügen und Usedom scheint häufig die Sonne. Der Temperaturkontrast nimmt eher noch etwas zu: Maximal -8 Grad an der Müritz stehen +10 Grad am Oberrhein entgegen.

Am Mittwoch schwächelt dann unser bis dato kräftiges Tief auf dem Atlantik allmählich, Ableger ziehen in den Südwesten Deutschlands. Das gibt der Kaltluft von Nordosten her noch einmal die Gelegenheit, Fuß zu fassen. Der Schnee wird bereits in der Nacht zum Mittwoch von Nordosten her wieder in die "nördliche Mitte" abgedrängt, auch im Südwesten geht das Temperaturniveau etwas, aber nur geringfügig zurück. So kommt es in einem Streifen zwischen dem südlichen Niedersachsen und nördliche NRW über das mittlere Sachsen-Anhalt bis nach Nord- und Ostsachsen wieder zu zeitweiligem Schneefall, südlich davon angrenzend zu Schneeregen oder Regen, wobei auch wieder mit Glatteis gerechnet werden muss. Weiter südlich, zwischen Rheinland-Pfalz und Franken, fällt gelegentlich Regen oder Schneeregen, der dort aber nur vereinzelt zu Glätte führt. Weiter südlich gibt es ganz freundliche Abschnitte, wobei vor allem am Oberrhein und Bodensee im Tagesverlauf mit Schauern gerechnet werden muss, die aber nur auf der Alb und um Bereich der Hochschwarzwaldstraße als Schnee niedergehen können. Im Norden bleibt es dagegen wolkig, aber niederschlagsfrei. Spaziergänger auf Rügen und auch in einigen Regionen Schleswig-Holsteins werden sich sogar ebenfalls über kalt-sonnige Abschnitte freuen können. Die Höchstwerte liegen voraussichtlich zwischen -5 und 0 Grad in der Nordhälfte und +1 bis +9 Grad von dort aus nach Süden hin.

Donnerstag bis Sonntag

Der Frost wird nordostwärts abgedrängt

Ab Donnerstag nimmt dann vom Atlantik bzw. der Nordsee die Tiefdruckaktivität weiter zu. Mehrere Tiefausläufer überqueren uns dabei von Westen her, und nach und nach wird hierdurch die Frostluft am Boden ausgeräumt. So wird es wohl am Donnerstag nordöstlich der Elbe noch größtenteils Dauerfrost geben, immerhin aber oft mit Höchsttemperaturen über -5 Grad. Dort ist trotz vieler Wolken weiterhin wenig oder gar kein Schnee zu erwarten. Die Glätteregion liegt voraussichtlich im Bereich der Elbe selbst mit zeitweiligem Schnee, der im Verlauf eher zu Schneeregen oder Regen werden dürfte, mit entsprechender Glättegefahr, gleiches gilt für das östliche Bayern. Weiter westlich wird es sehr unbeständig mit teils kräftigem schauerartigen Regen, in den Bergen zunächst auch noch mit Schnee. Die Sonne kann sich am ehesten zum einen im Nordosten, zum anderen in Alpennähe zeigen. Insgesamt dürften die Höchsttemperaturen im Bereich von -4 Grad am Stettiner Haff und +10 Grad im Breisgau liegen.

Aufpassen müssen die Autofahrer dann wohl in der Nacht zum Freitag, während die Niederschläge in die kalte Luft in die bis dahin vom Schnee größtenteils ausgesparten Regionen nordöstlich von Berlin und Schwerin schieben. Dort kann es durch teils kräftige Schneefälle zu mehreren Zentimetern Neuschnee mit entsprechender Glätte kommen, im Grenzbereich ist auch wieder Eisregen möglich, nach Südwesten hin bleibt es zwar wechselhaft, die Lage entspannt sich aber mit der milderen Luft zusehends. Am Freitag tagsüber geht es dann nach heutigem Stand im Norden eher wolkig zu, wobei es vor allem zwischen Rügen und Usedom noch länger schneien kann, sonst gehen die nachlassenden Schauer in Regen über. Ohnehin hat dieser Tag neben Schauern einige Lichtblicke für uns, das gilt besonders für die Region in der Mitte Deutschlands zwischen Westerwald, Nordhessen, Thüringen, Sachsen sowie dem südlichen Sachsen-Anhalt und Brandenburg, wo "zwischen den Stühlen" der Tiefausläufer kaum Schauer zu erwarten sind und die Sonne scheint.

In Süddeutschland geht es dann wieder wechselhafter zu mit Schauern, teils als Regen, nach Osten hin teils mit Schnee vermischt, auf den Bergen kann es Schneeschauer geben. Die Temperaturen erreichen wohl im Nordosten zum Tagesende nach langer Zeit wieder Höchstwerte um oder knapp über dem Gefrierpunkt, in der Mitte ist es mit um 6 Grad maximal "normal temperiert" für die Jahreszeit, am Rhein werden wiederum um 10 Grad erreicht.

Trend zum Wochenende: Schon wieder geht es zweigeteilt zu in Deutschland: in der Südosthälfte scheint häufiger die Sonne, vor allem am Samstag, in der Nordwesthälfte dagegen ist es oft wolkig mit einigen Schauern, die größtenteils als Regen niedergehen. Einzig in Vorpommern kann der Regen noch zeitweise mit Schnee vermischt sein. Die Temperaturen sind tagsüber durchweg im Plusbereich, von Nordost nach Südwest zwischen 2 und 10 Grad, nachts kann es vor allem in Alpennähe bei Aufklaren leichten Frost geben.