Wetter weltweit - Schnee in Peking und kaltes Europa

Droht den Philippinen erneut Gefahr durch einen Taifun? Ist Schnee in Peking im November normal und was macht Kaltluft eigentlich in Afrika? Mehr:

Welche auffälligen Wetterereignisse sind in der kommenden Woche zu erwarten? Die Grafiken zeigen den Extreme Forecast Index (EFI) des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersagen (EZMW) für Temperatur, Wind und Niederschlag. Der Index deutet auf signifikante Änderungen einzelner Parameter hin, also auf negative sowie positive Abweichungen vom Normalwert. Schauen wir uns auch an diesem Sonntag ein paar Regionen genauer an.

Taifun IN-FA

Der Wirbel hat zum Samstag die Insel Guam (Marianen-Archipel) südlich passiert. Laut Aussagen lokaler Medien gab es keine größeren Schäden. Dies scheint auch plausibel, da der Schwerpunkt der höchsten Windspitzen und des stärksten Regens die Insel gar nicht erfasste. Ein hohes Schadenspotential hätte der Taifun in jedem Fall gehabt, denn in der Nähe des Zentrums wurden Windgeschwindigkeiten von mehr als 200 km/h gemessen. Inzwischen hat der Taifun die östliche Philippinische See erreicht und es wird nun erwartet, dass der Wirbel zunächst einen nordwestlichen und zu Beginn der neuen Woche einen nordöstlichen Kurs nehmen soll. Ein Landgang auf den Philippinen gilt daher als unwahrscheinlich. Auch ein markanter Einfluss auf das Wetter der Philippinen ist nicht zu erwarten, der Taifun bleibt schlichtweg zu weit entfernt.

Schnee in Peking

Nach dem Regen kam der Schnee. Am Samstag begann es in der Megametropole zu schneien. Der Schneefall verstärkte sich zum Sonntag und erfasst weitere Regionen rund um die Hauptstadt im nordöstlichen und nördlichen China. So gab es für mehrere Millionen Menschen den ersten markanten Wintergruß des Jahres. Anfangs schmolz der Schnee noch, doch inzwischen hat sich die Kaltluft etabliert und so konnten sich selbst in der Hauptstadt ein paar Zentimeter Neuschnee ansammeln. Zunächst werden weitere Schneefälle und in Böen teils stürmischer Wind erwartet, ehe sich die Niederschlagssituation ab Montag entspannen soll. In der Summe könnte es einer der heftigsten „Winterstürme“ seit Jahren werden, denn bis Montag sind im Raum Peking weitere 5 bis 20 Zentimeter Schnee möglich.

Doch selbst nach dem Abzug der Niederschläge ist die Gefahr für die Bevölkerung nicht gebannt, denn es ist vor allem die Kälte, die in den kommenden Tagen zum Problem werden könnte. Weitere Großstädte, die von diesem „Wintersturm“ betroffen sind, sind Datong, Tianjin, Shijiazhuang und Chifeng. Kaltluft aus sibirischen Gefilden „flutet“ weiterhin große Teile des Nordens und Nordosten Chinas. Negative Abweichungen zum Normalwert von teils über 10 Grad sind zu erwarten. Es handelt sich ohne Wenn und Aber um ein markantes Wetterereignis, welches nicht nur die 20 Millionen Einwohner von Peking betrifft. In den kommenden Nächten kann es bei Aufklaren über Schnee richtig kalt werden, selbst in der Megastadt sind Tiefstwerte unter -10 Grad möglich. Erst zum Monatswechsel wird mit milderem Wetter gerechnet.

Kaltluft auf Abwegen

Aus polaren Breiten stammend, hat sich Kaltluft in den letzten Tagen immer weiter nach Süden durchsetzen können. Besonders eindrucksvoll waren die Schneefälle in Dänemark am Samstag und in der vergangenen Nacht, punktuell wurden über 50 cm Neuschnee in 24 Stunden gemeldet. Die Kaltluft macht sich in den kommenden Tagen in großen Teilen Europas mit eher unterdurchschnittlichen Temperaturen bemerkbar. In einigen Ländern zudem mit zeitweiligem Schneefall. Selbst im Nordwesten Afrikas kommt die kalte Luft aus ursprünglich polaren Regionen in gealterter bzw. abgeschwächter Form an, so sind im Atlasgebirge Algeriens niedrige einstellige Höchstwerte und am Montag sowie Dienstag gelegentlicher Schneefall möglich.

Am Montag gibt es an dieser Stelle mehr Infos zur Wetterentwicklung in Deutschland. Mit MeteoEarth kann man die Kaltluft auf ihrem Weg nach Süden und andere interessante Wetterereignisse jederzeit verfolgen.