Der Winter erreicht Europa

Ein Ausbruch arktischer Luft beschert dem europäischen Russland den ersten, kräftigen Wintereinbruch. Auch in Deutschland wird es kälter ...

Keine Sorge, einen Wintereinbruch wird es in Deutschland noch nicht geben. Allerdings klopft er in den nächsten Tagen kräftig im äußersten Osten von Europa an. Dort, über dem europäischen Russland, wird es in den kommenden Tagen gebietsweise kräftig schneien. Zumindest ansatzweise bekommen wir die Kaltluft auch in Deutschland zu spüren.

Das Hoch OLDENBURGIA, das sich am Mittwoch mit seinem Zentrum bereits nördlich von Lappland befindet, sorgt für den ersten markanten Kaltlufteinbruch über dem Osten Europas. Denn an seiner Ostflanke wird arktische Luft sehr weit nach Süden geführt. Diese Kaltluft, mit teils unter -12 Grad in knapp 1.500 m Höhe, kommt in der kommenden Nacht von der nordöstlichsten Grenze unseres Kontinents in abgeschwächter Form bis zum Schwarzen Meer voran. Kein Wunder also, dass in dieser Luftmasse bereits in der vergangenen Nacht aus Russland verbreitet leichter bis mäßiger Frost gemeldet wurde, vereinzelt bildeten sich sogar kurze Schneeschauer. 

Schneesturm am Ural

Doch noch sind die Landschaften dort überwiegend grün. Der winterliche Gesamteindruck wird sich erst ab der kommenden Nacht beginnen, einzustellen. Denn an diesem Kaltluftvorstoß verstärkt sich ein Tiefdruckgebiet, das von der Region rund um das Kaspische Meer an der sehr markanten Luftmassengrenze entlang weiter nordostwärts über Russland in Richtung Ural zieht. Dabei wird die feuchte und wärmere Luft, die es mitbringt, um sein Zentrum herum "gewickelt" und trifft dort auf die Arktikluft. Die Folge ist Regen, der über dem östlichen Russland mehr und mehr in Schnee übergeht und ab Donnerstag bis in den Samstag hinein teils auch recht kräftig ausfallen dürfte.

Gleichzeitig wächst dieses Tief zu einem mächtigen Sturmtief heran, sodass vor allem ab spätem Donnerstag bis zum Freitag in Uralnähe gebietsweise Sturmböen und kräftiger Schneefall für Sichtbehinderungen und Verwehungen sorgen dürften. Wie man an der Prognose der Schneehöhe in unseren Abbildungen sieht, sind vor allem von Donnerstag auf Freitag Neuschneemengen von 10 cm möglich, örtlich deutlich mehr. Moskau, eher am westlichen Rand des Niederschlagsgebietes gelegen, wird dagegen eher nasskaltes Wetter erleben mit einer Mischung von Regen- und Schneephasen, in den Nächten wird es bei Minusgraden allerdings auch dort bereits glatt werden.

Auch in Deutschland kälter

Die Kaltluft werden wir in den kommenden Tagen mit Winddrehung auf Ost bis Nordost dann auch in Deutschland zu spüren bekommen, wenn auch in deutlich abgeschwächter Form. So wird es von der Oder her in den kommenden Tagen immer kälter, im Nordosten Deutschlands bleiben die Temperaturen bereits am Donnerstag unter den Regenwolken vielerorts einstellig. Hochdruckeinfluss und trockene Luft sorgen dann allerdings im Laufe des Wochenendes dafür, dass sich nach der Kaltluft mit Verzögerung auch immer länger die Sonne durchsetzen können wird. So wird der Sonntag sehr freundlich mit maximal 5 bis 10 Grad in der Nordosthälfte und 11 bis 16 Grad im Südwesten. Nachts wird es vor allem in freien Lagen aber dann auch immer häufiger zu leichtem Frost kommen.