Sandsturm überrascht Urlauber auf Zypern

Im Nahen Osten kam es gestern zu einem starken Sandsturm mit insgesamt acht Todesopfern. Auch Zypern war betroffen:

Da staunten die vielen Urlauber, die sich derzeit auf Zypern befinden, nicht schlecht: Im Laufe des Dienstags verschwanden die Berge in einer dichten Staubwolke. Aber nicht nur dort, auch im Libanon, in Syrien und in Israel legte sich eine dicke Schicht dunklen Staubes auf Autos, Häuser und Pflanzen. Nach bisherigen Angaben kamen durch diesen Sandsturm acht Menschen ums Leben.

Die Staubwolke zog von Osten her über das Meer über die Insel hinweg. Während dabei die Berge des geteilten Zypern noch größtenteils diese Wolken überragten, trübte es sich durch den Sandstaub stark ein, oft konnte man nur noch wenige hundert Meter weit sehen, zum Teil noch weniger. Momentan befinden sich besonders viele Urlauber auf der Insel, vor allem Briten.

Acht Todesopfer bislang

Problematisch ist der feine Staub vor allem für die Atemwege. Nach Schätzungen mussten mehr als tausend Menschen mit Atemproblemen im Krankenhaus behandelt werden. Medien sprechen von bisher acht Todesopfern aufgrund des dichten Staubsturms. Hier die Aufnahme eines Multicopters von der Insel Zypern:


Multicopter-Flug über Zypern nach Ankunft der Staubwolke am 08.09.2015

Wegen der gesundheitlichen Bedrohung haben die Behörden die Menschen aufgefordert, während des Sandsturms den längeren Aufenthalt im Freien zu vermeiden. Die gleiche Empfehlung kommt auch aus dem Gesundheitsministerium Syriens, von dort wird vermeldet, dass wegen der hohen Staubkonzentration hunderte Menschen wegen Asthmas oder anderer Atemwegserkrankungen behandelt werden müssen. 

Sandsturm auch am Flughafen in Jordanien

Woher stammt die dichte Staubwolke? Wie wir sehen, befand sich am Mittwoch ein Tiefdruckgebiet mit Zentrum über dem zentralen Irak. Der um dieses Tief gegen den Uhrzeigersinn drehende Wind wirbelte über den dortigen Wüstenregionen Sandstaub auf, der sich auf dem Weg über das östliche und nördliche Syrien noch weiter verdichtete. Der weitere Weg führte dann über Libanon bis nach Zypern und in die südliche Türkei sowie nach Jordanien und Israel weiter südlich. Beeindruckend ist die gefilmte Ankunft des Sandsturms am Internationalen Flughafen bei Amman in Jordanien. Anhand der Wetterstations-Grafik des Queen Alia International Airports kann man die Ankunft anhand der rapide abnehmenden Sichtweite (unten auf der Seite) nachvollziehen. Noch beeindruckender aber sind diese Amateuraufnahmen vom Dienstag:


Sandsturm erreicht den Queen Aliah International Airport bei Amman, Jordanien am 08.09.2015

Zusammen mit der Staubwolke kam auch die Wüstenluft mit entsprechender Temperatur. So wurden am Mittwoch auf Zypern in Lefkopa im Inneren der Insel noch einmal 41°C erreicht. Einwohner bezeichneten die Staubwolke im Mirror als ungewöhnlich dicht, man habe die Berge oder das Meer oft nicht mehr erkennen können, auch habe im Freien eine unheimliche Stimmung geherrscht, keine Insekten oder Vögel seien zu hören gewesen.

Mit wechselnder Intensität muss auch in den nächsten Tagen in der Region mit Sichtbehinderungen durch Sandstaub gerechnet werden. Am Mittwochmorgen konnte man auf Zypern vielerorts wieder die Sonne scheinen sehen, allerdings melden alle Wetterstationen schwebenden Staub in der Luft.