Wetter weltweit - Taifune, Hurrikans und mehr

Die markantesten Wettererscheinungen der nächsten Woche gehen von Wirbelstürmen aus. Wie es in der kommenden Woche weitergeht:

Wie jeden Sonntag werfen wir wieder einen Blick auf den gesamten Globus und picken uns die Wetter-Highlights heraus, die für markantes Wetter in der kommenden Woche sorgen können. In dieser Woche stehen dabei abermals tropische Wirbelstürme im Vordergrund. Diese können nahezu in Echtzeit mit unserem StormTracker von MeteoEarth.com verfolgt werden.

Tropische Wirbelstürme auf den Ozeanen

FRED und GRACE auf dem östlichen Atlantik

Auf dem Atlantik befinden sich dabei zurzeit zwei Tropenstürme, FRED und GRACE. FRED verstärkte sich dabei bereits am 30. August knapp westlich der ostafrikanischen Küste so, dass in seinem Inneren mittlere Windgeschwindigkeiten über 63 km/h erreicht wurden, womit er den Status eines Tropischen Sturms bekam und auch getauft wurde. Auf seinem Weg nach Nordosten auf den offenen Atlantik hinaus verstärkte er sich einen Tag später zu einem Hurrikan der kleinsten Kategorie 1 und erreichte höchste mittlere Windgeschwindigkeiten von knapp 140 km/h. Wie mit unserem StormTracker sehen kann, hat er sich seitdem wieder deutlich abgeschwächt. FRED hat seinen Kurs nun nach Norden geändert und wird in den kommenden Tagen weiter nordöstlich ziehen, wo sein Weg über ungewöhnlich warmes Meerwasser von über 27 Grad führt. Durch diesen zusätzlichen Energie-Input und eine abnehmende Windänderung mit der Höhe (Scherung) kann sich FRED voraussichtlich wieder zu einem Tropischen Sturm verstärken. Gegen Donnerstag oder Freitag befindet er sich dann südlich der Azoren. Vermutlich ist durch ihn aber allenfalls die Schifffahrt betroffen.

Gleichzeitig haben sich einige hundert Kilometer südlich der Kapverdischen Inseln hoch reichende Gewitter um ein Zentrum zu organisieren begonnen, sodass am gestrigen Samstag die so genannte Tropische Depression 07L bilden konnte. Über dem warmen Meerwasser ist daraus mittlerweile der Tropische Sturm GRACE entstanden mit höchsten mittleren Windgeschwindigkeiten von 65 km/h. Während der Weg von GRACE in den kommenden Tagen west-nordwestwärts über den Atlantik führt in Richtung Karibische Inseln ist derzeit nicht zu erwarten, dass es noch zu einer drastischen Verstärkung dieses Tropensturms kommen wird, da etwas weiter nördlich seiner Zugbahn zurzeit trockenere Luft und höhere Windscherung anzutreffen sind. Sehr wahrscheinlich wird sich GRACE hierdurch auflösen, bevor er am Freitag oder Samstag auf die Kleinen Antillen treffen könnte.

Taifun KILO und Tropenstürme IGNACIO und JIMENA auf dem Pazifik

Gleich drei benannte tropische Stürme sind dabei derzeit auf dem Pazifik anzutreffen, die sich allesamt allerdings in der Abschwächungsphase befinden. IGNACIO hat dabei gestern den Status eines Hurrikans verloren, als er einem außertropischen Tief zwischen Hawaii und den Aleuten zu nahe kam. Dennoch bringt IGNACIO mit höchsten mittleren Windgeschwindigkeiten von über 90 km/h zieht der Tropische Sturm nun nordwärts, dann nordostwärts unter leichter Abschwächung weiter. Zunächst handelt es sich dabei erneut nur um einen "Fisch-Sturm", der kein Festland bedroht. Richtung Wochenmitte könnte er jedoch für kräftige Regengüsse in British Columbia, Kanada sorgen. 

Ein enorm langlebiger Tropensturm ist Taifun KILO, gleichzeitig auch der kräftigste derzeit. Er soll sich bis Montag zu nach vorübergehender Abschwächung zu einem so genannten Supertaifun verstärken (maximale Mittelwinde über 150 km/h) und dann mit höchsten Mittelwinden über 220 km/h über den Pazifik erst west- und dann nordwärts vor die japanische Küste ziehen bei gleichzeitiger Abschwächung. Da er dabei seinen Kurs dann nach Nordosten ändert, ist Japan daher kaum betroffen.

Der Dritte im Bunde, der Tropische Sturm JIMENA, könnte dagegen die Urlauber und Einwohner auf Hawaii betreffen, insbesondere auch die Surfer im Bunde. Derzeit zieht JIMENA noch mit höchsten mittleren Windgeschwindigkeiten von über 100 km/h über dem Pazifik mit Nordwestkurs weiter. Wie mit dem StormTracker zu sehen ist, ändert sich sein Kurs allerdings auf West, sodass er nördlich an den hawaiianischen Inseln vorbei zieht. Ursache für den Kurswechsel ist ein Hochdruckgebiet, das südlich von Tropensturm IGNACIO entstanden ist. Dieses sorgt aber auch gleichzeitig dafür, dass sich JIMENA deutlich abschwächen wird, sodass vor allem Starkregen ein Thema werden könnte. Vor allem die Surfer dürften aber auch die Entwicklung des Wellengangs genau im Auge behalten.

Zuletzt hat sich am heutigen Sonntag die Tropische Depression 15-E westlich von Mexiko auf dem Pazifik formiert. Es wird erwartet, dass sie sich heute im Tagesverlauf zu einem Tropischen Sturm verstärken kann und damit dann auch einen Namen bekommt. Zum Dienstag hin könnte daraus dann ein Hurrikan der Stufe 1 werden. Dieser soll sich jedoch über dem Meer nachfolgend wieder auflösen.

Erster Sommergruß für den Südwesten Australiens

In Australien hat bereits der meteorologische Frühling begonnen. Während am Sonntag dabei der Südosten von teils kräftigen Schauern getroffen wurde, etabliert sich nun über dem Süden des Kontinents ein Hochdruckgebiet. Dieses wird in den kommenden Tagen weiter ostwärts ziehen, sodass zur Wochenmitte hin sehr warme Luft aus den Wüstenregionen mit nordöstlichem Wind zur Westküste gelangen kann. So wird es für Perth einen deutlichen Temperatursprung geben von maximal um 18 Grad heute auf beinahe 30 Grad am Mittwoch. Dass diese hohe Temperatur unüblich ist, zeigt auch der Extremwetterindex des Europäischen Vorhersagemodells, das im Südwesten den höchsten Wert von "1"  erreicht. Zum Donnerstag beendet eine Kaltfront diese kurze und ungewöhnlich warme Phase wieder. Im Südosten dagegen gibt es zu Wochenbeginn noch teils kräftige Schauer und Gewitter, am Sonntag haben diese auch für Sturmböen an der Südküste Australiens gesorgt.