Wetter weltweit - Stürme über Pazifik und Atlantik

Taifun GONI bedroht Teile Japans und die koreanische Halbinsel. Zieht erneut ein Hurrikan auf Hawaii zu? Dies und mehr in unserer Übersicht:

Welche auffälligen Wetterereignisse sind in der kommenden Woche zu erwarten? Die Grafiken zeigen den Extreme Forecast Index (EFI) des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersagen (EZMW) für Temperatur, Wind und Niederschlag. Der Index deutet auf signifikante Änderungen einzelner Parameter hin, also auf negative sowie positive Abweichungen vom Normalwert. Schauen wir uns auch heute wieder ein paar Regionen genauer an.

Taifun GONI weiterhin sehr gefährlich

Seit gut einer Woche ist der Taifun über dem Nordwestwestpazifik nun schon aktiv. Erst kürzlich hat GONI auf den Philippinen für Schlagzeilen gesorgt. Am Freitag und Samstag forderten Erdrutsche, Überflutungen und umstürzende Bäume auf Luzon mindestens fünf Todesopfer. An diesem Sonntag bleibt das Tief seiner nunmehr eher nördlichen Zugbahn treu (Verlagerungsgeschwindigkeit etwa 17 bis 20 km/h) und beeinflusst nun auch das Wetter auf Taiwan. Der Inselstaat wird zwar nicht direkt vom Taifun getroffen, aber GONI kommt nahe genug, um für markantes Wetter zu sorgen. In den östlichen Landesteilen sind sehr hohe Regenmengen von 100 bis 300 mm möglich. Auch Luzon ist noch nicht völlig außer Gefahr, da die Regenbänder des Taifuns weiterhin auf die Insel übergreifen. Vor allem im Bergland kann es auch an diesem Sonntag zu kräftigen Stauniederschlägen kommen. Schäden durch Wind sind in einem Bereich von etwa 150 Kilometern um das Zentrum herum zu befürchten. Von Samstag auf Sonntag wurden Spitzenböen von 175 bis 210 km/h gemessen. Eine signifikante Abschwächung soll der Wirbel auch in den nächsten Tagen nicht erfahren, da sich GONI in einem Bereich mit hoher Meeresoberflächentemperatur aufhält. Auf Sattelitenbildern wirkt GONI gut strukturiert mit den typischen spiralförmigen Wolkenbändern.

In den nächsten Tagen zieht der Taifun weiter nordwärts und wird dabei verstärkt Einfluss auf Japan und die koreanische Halbinsel nehmen, ehe er sich im Verlauf des kommenden Mittwochs abschwächt. Heftige und lang andauernde Niederschläge können regional zu Überschwemmungen und Erdrutschen führen, in Küstennähe kann es durchaus zu einer Sturmflut kommen und natürlich bleibt der Wind ein wichtiges Thema. Einzelberechnungen deuten selbst beim Landgang des Tiefs (wahrscheinlich im Grenzgebiet zwischen Nordkorea und Russland) im Verlauf des Mittwochs noch Windspitzen um 150 km/h an.

Taifun ATSANI nur bedingt eine Bedrohung?

Weniger bedrohlich, da auf keine Hauptsiedlungsgebiete treffend, aber ebenso erwähnenswert und von seiner Wirbelstruktur gut ausgeprägt ist der Taifun ATSANI. Dieser liegt östlich bis südöstlich von Japan und verlagert seinen Schwerpunkt recht langsam mit etwa 10 bis 17 km/h weiter nordostwärts, wird demnach den Inselstaat nicht direkt betreffen. Windgeschwindigkeiten von etwa 150 km/h mit einzelnen Böen bis nahe 200 km/h stellen vor allem für kleinere Inseln, den Schiffs- und Flugverkehr im Einflussbereich des Taifuns eine potentielle Gefahr dar. Der Taifun ATSANI soll sich ebenfalls erst zum Mittwoch hin deutlich abschwächen.

Tropensturm DANNY nimmt Kurs auf die Karibik

Es war der erste Hurrikan in diesem Sommer über dem Atlantik. Am letzten Freitag hatte sich der Wirbel, welcher sich am 18. August vor der Westküste Afrikas entwickelte, rasant verstärkt und die Kategorie Hurrikan erreicht. Die Satellitenbilder zeigten das typische Auge und den dazugehörenden Spiralwolkenbändern. Kurzzeitig wurden maximale Windgeschwindigkeiten von 180 km/h gemessen. Doch schon am Samstag erfolgte in einem Bereich mit trockenerer Luft und Scherung eine signifikante Abschwächung. Seit diesem Sonntag wird DANNY als Tropensturm gelistet. Unbeeindruckt von Verstärkung und Abschwächung behält er seine westliche Zugbahn bei. Schon zum Wochenbeginn wird das Tief Einfluss auf das Wetter der Karibik nehmen. Zunächst sind die Kleinen Antillen betroffen, dort wird sich das Tief wohl noch mit kräftigen Niederschlägen und Sturm äußern, ehe es zum Mittwoch die Dominikanische Republik und am Donnerstag dann Kuba erreichen soll. Ein großflächiges Katastrophenszenario ist nicht sehr wahrscheinlich, es mangelt dem Tief schlichtweg an Kraft. Allerdings soll in der zweiten Wochenhälfte ein bisher namenloses Tief auf ähnlicher Bahn folgen. Wie wetterwirksam dieser Wirbel sein wird ist allerdings noch nicht klar.

Tropische Depression KILO für Hawaii interessant

KILO liegt derzeit etwa 800 Kilometer süd-südwestlich von Honolulu und hat noch keinen direkten Einfluss auf das Leben der Inselbewohner. Allerdings sind eine Verstärkung und auch ein direkter Einfluss auf Hawaii in den kommenden Tagen möglich, einige Berechnungen erwarten sogar das Erreichen der Hurrikanstärke. Allerdings spricht das aktuelle Strömungsverhalten teils auch gegen eine rasante Entwicklung. Das Tief soll in den nächsten Stunden zunächst den nordwestlichen Kurs beibehalten und erst am Montag mehr und mehr auf Nordost einlenken. Zum Donnerstag könnten dann die Haiwaii-Inseln in den Bereich des Tiefs geraten.

Einen genauen Überblick über diese Tiefs ermöglicht ihnen MeteoEarth.