Wetter diese Woche - gebietsweise starker Dauerregen, später immer mehr Sonne

Dauerregen kann Überflutungen bringen. Der Sommer kommt aber zurück:

Die erste Wochenhälfte zeigt sich in Deutschland dreigeteilt, während kühle gegen warme Luft über Deutschland kämpfen. Die gute Nachricht für alle im Regen ist aber, dass der Sommer auch dort wieder Einzug halten wird - die zweite Wochenhälfte wird überwiegend freundlich!

Wetterlage

Zwei Hauptakteure dirigieren derzeit das Wetter in Mitteleuropa und damit auch in Deutschland - zum einen hat sich, ausgehend von kalte Höhenluft südlich von Island, Tiefdruckaktivität von dort her bemerkbar gemacht, und diese kühlere Luft ist nach Süden und Südosten vorangekommen bis nach Norditalien. Sie scheitert dagegen etwa im Bereich der Elbe an ihrem weiteren Vorankommen in den Nordosten Deutschlands, da sich gleichzeitig über Skandinavien ein kräftiges Hoch etabliert hat mit Namen ISABEL (siehe auch interaktiv bei MeteoEarth.com).

So liegt also eine Luftmassengrenze über Deutschland, die feuchte und kühlere von warmer und trockener Luft über Nordosteuropa trennt. Innerhalb dieser Luftmassengrenze bilden sich immer wieder neue Tiefs, die von Südosten her teils kräftige, gewittrige Regengüsse gebracht haben und auch weiterhin bringen. Vor allem an der Grenze selbst kommt es dabei zu einem Gebiet, in dem es teils lang anhaltend und intensiv regnen kann. Nach Wochenmitte setzt sich von Nordosten her dann das Hoch mit mehr Sonnenschein und auch höherer Temperatur in Deutschland durch - der Sommer kommt also für alle zurück.

Wetter - Dreiteilung und Unwetter zum Wochenstart

So kann man am Montag drei Zonen mit unterschiedlichem Wetter über Deutschland ausmachen, die dieser Luftmassengrenze geschuldet sind. Dies ist zum einen natürlich die Umgebung zur Luftmassengrenze selbst. Dabei regnet es zunächst vor allem im Nordwesten zwischen vielen Regionen Nordrhein-Westfalens und des südwestlichen Niedersachsens immer wieder und zeitweise kräftig mit nur wenigen Unterbrechungen bei dichter Bewölkung. Und auch aus dem Südosten Bayerns ziehen erneut teils kräftige gewittrige Regengüsse wieder nordwestwärts. In der Mitte Deutschlands kommt es zu einer vorübergehenden Abschwächung des Regens mit ein paar trockenen Phasen, bis dann zum Spätnachmittag oder Abend der Regen in einem gesamten, breiten Streifen zwischen Emsland - Ostwestfalen, Nordhessen, weiten Teilen Thüringens sowie Bayerns wieder anhaltend und teils kräftig werden wird, vereinzelt von Blitz und Donner begleitet. Dort herrschen weiterhin Gefahren durch lokale Überflutungen, im Bergland kann es auch zu Erdrutschen kommen, während Regensummen von 15 bis 35, örtlich auch teils deutlich über 50 Liter pro Quadratmeter vom Himmel prasseln können - für eine ortsgenaue Prognose hilft unsere Warnkarte. Die Höchstwerte liegen dabei in den Regengebieten zwischen einer Linie Grafschaft Bentheim und Vogtland weiter südwärts nur zwischen 14 und 19 Grad.

Im Südwesten befindet sich die zweite Wetterzone, dort ist es zwar oft wolkig, aber meist trocken oder mit nur gebietsweise geringem Regen. Eher kann sich zwischen Saarland, Pfalz und Südbaden auch gelegentlich die Sonne zeigen bei maximal 20 bis 23 Grad. Zone drei betrifft die Gebiete unmittelbar nordöstlich der Luftmassengrenze, in etwa nordöstlich der Elbe. Dort sind nach einem oft trockenen Vormittag im Tagesverlauf auch freundliche Momente zu erwarten, und es können sich Schauer und Gewitter bilden, die dort, wo sie herziehen auch vereinzelt Starkregen mitbringen können. Die Wahrscheinlichkeit für Regengüsse nimmt mit jedem Kilometer in Richtung Vorpommern ab, dort wird es meist heiter und trocken sein, aber auch recht windig sein. Vor allem aber herrschen im Nordosten noch sommerliche Temperaturen mit maximal teils schwülen 24 bis 29, in Ostbrandenburg teils auch 30 Grad.

In der Nacht zum Dienstag verstärken sich die Regengüsse innerhalb der diagonal zwischen Südwestniedersachsen / Nordrhein-Westfalen bis nach Sachsen reichenden Zone, in ihrem Nordostteil gelgentlich auch von Blitz und Donner begleitet. Vor allem an den Westrändern der dort befindlichen Gebirge muss mit teils extremen Regenmengen gerechnet werden, sodass auch Bäche und kleinere Flüsse über die Ufer treten können, und auch sonst sollte man bei Niederungen und Unterführungen auf eventuelle Überflutungen achten. Auch Erdrutsche können wieder auftreten. Und auch am Dienstag tagsüber ändert sich im Vergleich zum Montag für Deutschland nur wenig. Das Regengebiet verlagert sich geringfügig nordostwärts, die Unwettergefahr durch Dauerregen bleibt weiterhin erhalten, nur die Gewitterneigung geht deutlich zurück. Dagegen kann man im Saarland, Baden-Württemberg und weiten Teilen Bayerns abgesehen von Franken die Sonne deutlich häufiger sehen, und Schauer sind die Ausnahme - allenfalls über den Bergen können einzelne entstehen. Auch bleibt es in Richtung Vorpommern und der Nordosthälfte Brandenburgs überwiegend heiter, an der Ostsee teils auch sonnig, trocken und warm, wenngleich nicht mehr mit ganz so hoher Temperatur wie am Vortag.An der Ostsee weht weiterhin frischer bis starker östlicher Wind.

Die Höchstwerte liegen zwischen 14 und 19 Grad auf der kühlen Regenseite der Luftmassengrenze, nördöstlich davon bei 20 bis 24 Grad. Im Nordosten sind auch maximal 25 bis 28 Grad möglich. Im trockenen Süden sind je nach Sonne 19 bis 23 Grad zu erwarten.

Am Mittwoch schwächt sich die Tiefdruckrinne quer über Deutschland dann allmählich ab, wandert etwas nach Süden und löst sich im Tagesverlauf dann auf. Das bedeutet, dass dort zwar noch dichte Wolken vorherrschen, der Regen aber immer weiter nachlassen wird. So kann sich Hoch ISABEL von Nordosten her weiter voran wagen und bringt die Sonne nun auch an die Regionen an der Elbe. Auch in der Westhälfte scheint zeitweise die Sonne, einzelne Schauer sind im Westen und Süden die Ausnahme. Die Temperaturen liegen bei 19 bis 24, nordöstlich der Elbe bei 24 bis 28 Grad.

Hoch ISABEL übernimmt für die 2. Wochenhälfte

Der Rest der Woche ist schnell zusammengefasst - am Donnerstag sind im besagten Streifen über Deutschland, vor allem in Alpennähe, zunächst noch dichtere Wolkenfelder unterwegs, es setzt sich aber überall zunehmend die Sonne durch und bleibt weitgehend trocken. In der Nordosthälfte herrscht teils strahlender Sonnenschein in trockener Luft. Damit gleichen sich auch die Temperaturgegensätze wieder aus, die Höchstwerte liegen meist zwischen 20 und 25 Grad, stellenweise auch etwas darüber. Noch wärmer wird es dann ab Freitag bis Sonntag, dann sind an den Nachmittagen maximal 24 bis 28 Grad zu erwarten, und es wird überall freundlich, wobei nach Westen hin gelegentlich auch Wolken vorbeiziehen. Nach derzeitiger Sicht muss dabei nur im Westen mit einzelnen Schauern oder Gewittern am Samstag und Sonntag gerechnet werden, meist bleibt es trocken. Sprich: Der Sommer kommt für alle zurück!