Die Hitzewelle und ihre Folgen

Ernteausfälle, Waldbrände, Badeunfälle mit Todesfolge sind nur einige der dunklen Seite der Medaille der Hitzewelle. Hier ein Überblick:

Sonne, Trockenheit und schwülheiße Temperaturen – viele Menschen empfinden die Hitze mittlerweile als starke Belastung und wünschen sich eine Abkühlung. Das extreme Wetter macht allerdings nicht nur den Mensch zu schaffen: Die Wirkungen der Hitzewelle auf die Natur, Landwirtschaft und Infrastruktur sind bereits vielerorts spürbar.

Ernte-Ausfälle und Waldschäden

Die Trockenheit macht es den Bauern nicht einfach: Vor allem in Baden-Württemberg sind die Auswirkungen auf die Maisernte teils drastisch, da die Kolben sich bis jetzt nicht richtig bilden konnten. Auch die Kartoffeln sind durch den stark aufgeheizten Boden sehr klein und verformt. Bei der Getreideernte müssten keine größeren Verluste zu erwarten sein, obwohl sie wahrscheinlich magerer ausfällt als letztes Jahr, wo es trotz dem ständigen Wechsel von Trockenheit und Unwetter gute Erträge gab.

Die Hitze und lange Trockenheit lassen auch die Waldbrandgefahr deutlich steigen – vielerorts sind die Feuerwehrleute bereits im Dauereinsatz. Besonders gefährdete Regionen sind Bayern und der südliche Brandenburg, die aktuellen Waldbrandwarnungen sind im Login-Bereich der Unwetterzentrale zu finden. Erst am Wochenende ziehen von Westen her Schauer und Gewitter; damit müsste die Waldbrandgefahr erst mal vorbei sein. Bis dahin sollten Bäume und Felder also gut gewässert werden. Auch Sie können einem Brand mit ein paar einfachen Tipps vorbeugen:  Auf keinem Fall offenes Feuer anzünden oder den Zigarettenstummel auf trockenes Gras abwerfen!

Mehr Notaufnahmefälle und Todesopfer

Mit jedem weiteren Hitzetag wächst die Anzahl der Menschen, die in die Notaufnahme eingeliefert werden. Vor allem ältere Menschen, die mit Kreislaufproblemen zu bekämpfen haben, bilden einen großen Teil der Patienten. Auch Kinder und kranke Menschen sollten gut vor der Hitze geschützt werden. Hier wertvolle Tipps eines Arztes aus der Notaufnahme:

Durch die Hitze nehmen allerdings nicht nur die Gesundheitsbeschwerden zu, sondern auch die Anzahl der Todesopfer: Schon jetzt gibt es mit 40 tödlichen Badeunfällen mehr Ertrinkungsopfer als 2014. Bemerkenswert ist, dass von allen Opfern rund 80 Prozent männlich sind. Vor allem die jüngeren Männer neigen leichter dazu, Mutproben zu machen. Auch Alkohol und Drogen könnten eine wichtige Rolle bei den Ertrinkungsraten spielen.

Beeinträchtigungen im Verkehr

Die hohen Temperaturen können zu einer Gefahr bei verschiedenen Verkehrsteilnehmern werden. Durch die Hitze haben sich bereits Schäden an Autobahnen bemerkbar gemacht. Autobahnen und Landstraßen könnten aufbrechen oder es entstehen Dellen. Deshalb sollte man mehr Aufmerksamkeit auf die Geschwindigkeit und den Sicherheitsabstand legen. Auch im Bahnverkehr gab es bereits Beeinträchtigungen: Wegen verformter Bahngleise kam es im Frankfurter Raum sowie in Franken zu Verspätungen und Zugausfällen. In einigen Regionen droht zusätzlich Wasserknappheit, was vor allem den Flusskreuzfahrtschiffen und Güterschiffen schwer zu schaffen macht.