Bisheriger Niederschlag im Juli 2015 - zwischen Dürre und Überschwemmung

Während im Nordwesten und Norden die Ernte teils ins Wasser fällt, ist es besonders im Südwesten deutlich zu trocken.

Vielerorts zu nass im Norden und Osten - teils lang andauernde Trockenheit im Südwesten

Große Gegensätze zeigen sich beim Blick auf den Niederschlag in diesem Monat in Deutschland. Im Süden und vor allem im Südwesten regnete es, bis auf Ausnahmen wie beispielsweise den Alpenrand, oft deutlich weniger, als im Mittel zu erwarten wäre. Dadurch führt u. a.  die Mosel derzeit Niedrigwasser. Als einer der negativen Spitzenreiter kann hierbei Saarbrücken angesehen werden. Bislang sind dort im Juli lediglich 17 Liter je Quadratmeter gefallen und viel wird hier auch in den nächsten Tagen nicht mehr dazukommen. Das entspricht dort nur knapp einem Viertel des langjährigen Klimamittels.

Im Nordwesten und Osten des Landes sieht es anders aus, besonders von Niedersachsen und Westfalen über Sachsen-Anhalt bis nach Brandenburg ist das Monatssoll vielerorts bereits erreicht oder überschritten. Prozentual liegt beispielsweise Magdeburg mit am oberen Ende. Die Messungen belegen hier einen Wert, der mit 90 L/m² rund 87 % über dem Mittel liegt. Unsere Niederschlagssummenkarte deutet auf teils noch markant darüber hinaus liegende Mengen. Das führt unter anderem bei den Bauern regional zu Sorgenfalten auf der Stirn, da es Problemen bei der Ernte mit sich bringt. Teilweise können die Äcker gar nicht befahren werden, geschweige denn das Getreide geerntet.

Weitere Regenfälle im Norden – Im Süden vorübergehend Schauer

Das Zentrum des derzeit steuernden Tiefs ANDREAS liegt relativ stabil über dem südlichen Skandinavien. Das bedeutet, dass wiederholt feuchte Luft aus polaren Breiten in den Norden Deutschlands strömt. Sie sorgt hier für oft wolkiges Wetter und einige Schauer, also weiteren Regennachschub. Besonders betroffen davon sind  momentan das nördliche Niedersachsen sowie große Teile Schleswig-Holsteins. Hier sind zudem Warnungen vor Starkregen aktiv. Informieren Sie sich gegebenenfalls bei unserer Unwetterzentrale.

Der Einfluss des Tiefs lässt nach Süden hin nach, hier sorgt derzeit noch ein flacher Hochkeil, der sich vom Azorenhoch bis in den Alpenraum erstreckt, für freundliche Abschnitte. Verhindern kann dieser aber nicht, dass es vorübergehend auch dort wolkiger und teils nass wird, denn vom Atlantik her zieht ein Wellentief am Mittwoch über die Alpen hinweg.

Nachfolgend zumindest zeitweiliger Hochdruckeinfluss

In der zweiten Wochenhälfte ist überall ein temperaturbezogener Aufwärtstrend zu erwarten. Von Nord nach Süd dominiert häufiger die Sonne, wenngleich am Wochenende noch ein kleinräumiges Tief den Strich durch die Wetterrechnung machen könnte – dann allerdings bereits im August.