Gewitter ohne Ende

Seit Wochen beeinflussen uns gewittrige Wetterlagen. Daran ändert sich auch in den kommenden Tagen nur wenig.

Gewitterträchtige Luftmassengrenze über Deutschland

In dieser Woche wurde bereits erläutert, dass sich seit einigen Wochen eine Luftmassengrenze über Deutschland befindet, die schwülheiße Luft im Süden von nicht ganz so warmer Luft im Norden trennt. Darin eingelagert sind immer wieder Schauer und Gewitter, die eng begrenzt für Starkregen, Hagel und Sturmböen sorgen können.

Entstehung von Gewittern ist bis heute nicht restlos geklärt

Dies führt zur Frage nach der Anzahl der Gewitter, die scheinbar und gefühlt zugenommen haben. Darauf gibt bereits Antworten, die darauf hindeuten, dass die durchschnittliche Gewitterzahl nicht zugenommen hat, auch nicht die Zahl der Tage mit Hagel. In Deutschland gibt es jährlich ca. 2 Millionen Blitze, davon erreichen ca. 10 Prozent tatsächlich die Erde. Die Ursache ist bis heute nicht restlos geklärt, doch führen eine hohe Luftfeuchtigkeit und warme Temperaturen dazu, dass es starke Aufwinde gibt. Diese produzieren in den Gewitterwolken eine elektrischen Ladung, denn die Aufwinde wirbeln Milliarden von Wassertropfen, Eis- und Graupelkristalle herum, die dabei ständig aneinanderstoßen. Dabei entstehen positive Ladungen, die sich im oberen Teil der Wolken konzentrieren und negative Ladungen im unteren Teil der Wolken. Durch diese Trennung baut sich in der Wolke eine enorme Spannung auf. Hat sie einen kritischen Wert erreicht, kann nur ein Blitz die Spannung ausgleichen. Im Durchschnitt treten übrigens ca. 1600 Gewitter gleichzeitig auf der Erde auf, viele davon allerdings über den Ozeanen.

Am Mittwoch traten teilweise knapp 60 Liter Regen pro Quadratmeter in kürzester Zeit auf

Am Mittwochnachmittag und -abend sorgte nun die o.g. Luftmassengrenze für teilweise starken Regen und Hagel. Im Raum Leipzig z.B. registrierten die Messgeräte knapp 60 Liter Regen pro Quadratmeter innerhalb kurzer Zeit, ein bemerkenswert hoher Wert, liegt er doch fast gleichauf mit der Summe, die normalerweise im gesamten Monat Juli herunterkommt. Auch in Bayern traten - eng begrenzt- unwetterartige Erscheinungen auf:


Möglicher Downburst oder Tornado in Bamberg am Abend des 22.07.2015

Trotzdem, nicht jedes Gewitter ist automatisch ein Unwetter, aber eben nicht ungefährlich. Dies fängt schon beim „einfachen“ Blitzschlag an.