Wetter weltweit - Sturm im Fernen Osten, Schnee in Südafrika

Wie jeden Sonntag schauen wir wieder, wo auf der Welt sich markantes oder ungewöhnliches Wetter abspielt:

Es ist Sonntag und damit Zeit, einen Schritt zurück zu treten und den Blick über unseren gesamten Globus schweifen zu lassen, so wie es jeder mittels MeteoEarth.com interaktiv miterleben kann. Wir fassen dabei wie jede Woche zusammen, wo auf der Welt das Wetter in den kommenden Tagen gefährlich oder ungewöhnlich ist oder werden wird. 

Wo es ungewöhnlich kalt ist:

Schnee auf den Bergen Südafrikas

Mit dem morgigen 1. Juni beginnt auf der Nordhalbkugel der meteorologische Sommer, auf der Südhalbkugel damit der meteorologische Winter. Und passend hierzu kommt es zu einem ungewöhnlich frühen Kaltluftvorstoß aus dem Südpolarmeer in Richtung Südafrika (interkativer Link für MeteoEarth.com). Am Rande eines entsprechend südwestlich des Kaps gelegenen Hochdruckgebietes kommt es dabei mit Tiefausläufern zu teils kräftigen Niederschlägen, die in tiefen Lagen als Regen fallen. Allerdings sinkt dabei die Schneefallgrenze schon am heutigen Sonntagabend auf rund 2.000 Meter, und so können die dortigen Hochlagen am südlichen Westkap bereits Schnee bekommen, je nach Lage etwa zwischen 5 und 20 cm, ungewöhnlich früh für die Jahreszeit. Ungemütlich wird es im Flachland mit teil kräftigem schauerartigen Regen und teils auch mit Sturmböen. Im Verlauf der kommenden Tage kann es dann auch bis zum östlichen Kap, nach Lesotho, und zu den Provinzen KwaZulu-Natal und Freistaat in Hochlagen schneien.

Schnee im Südosten Australiens

Noch etwas kälter wird es aktuell im Südosten Australiens (interaktiver Link für MeteoEarth.com). Ach dort weht nordöstlich eines Hochs kühle Meeresluft polaren Ursprungs heran. Dadurch sackt bereits am heutigen Sonntag die Schneefallgrenze deutlich ab, bis auf etwa 1.000 Meter. Damit können besonders die Höhenlagen von Victoria einige Zentimeter Neuschnee bekommen, aber auch im Hochland Tasmaniens startet der Winter früher als sonst üblich, in tiefen Lagen des südöstlichen Australiens wird es dementsprechend nasskalt, nachts kann es teils zu leichtem Frost kommen.

Wo es ungewöhnlich warm ist:

Alaskas Westen zu warm, frühe Eisschmelze

Wie bereits in den Wetter News vom vergangenen Sonntag erwähnt hält die ungewöhnliche Wärmeperiode in Alaska weiter an, wenngleich nicht mehr in dem rekordverdächtigen Ausmaß wie in der vergangenen Woche (interaktiver Link für MeteoEarth.com). Nicht so gilt dies für den Osten des Bundesstaates, dort weht am Rande eines Hochs über den polaren Regionen deutlich kältere Luft heran, sodass es dort sogar kälter als normal sein wird. Der Westen allerdings bekommt weiterhin die Luft des deutlich übernormal temperierten Meerwassers zu spüren, insbesondere das Oberflächenwasser des Golf von Alaska ist dabei weiterhin deutlich über den klimatologisch üblichen Werten.

Ähnliches gilt auch für die Arktis, so dass die Ausdehnung des arktischen Eises auf einem für diese Jahreszeit rekordniedrigem Niveau ist. Durch die Meerwassertemperaturen wird auch langfristig ein zu warmer Sommer für Alaska erwartet. Ähnliches gilt übrigens für weite Teile der US-Westküste.

Wo Unwetter drohen:

Hitze und Gewitter in Osteuropa

Wenn wir von ungewöhnlicher Wärme reden, darf auch der äußerste Osten Europas nicht fehlen. Denn auf der Vorderseite des Troges, der uns in Mitteleuropa seit längerem für die Jahreszeit zu kühle Luft bringt, kommt sehr warme Luft über das Schwarze Meer nord- bis nordostwärts voran, sodass die Temperaturen in von dort über die gesamte Uralregion bis zur Karasee deutlich über den jahreszeitlich üblichen Werten liegen. Während sich das atmosphärische Strömungsmuster allmählich ostwärts verlagert, können der Hitze im Vorfeld der heranrückenden kälteren Luft Unwetter folgen, mit allen bekannten Begleiterscheinungen wie Starkregen, Hagel oder Sturmböen. Auch lokale Tornados sind dabei möglich. 

Starkregen und Sturm im Fernen Osten

Reichlich Regen gibt es auch im Fernen Osten. So drohen entlang einer Tiefdruckrinne, die vom östlichen China über das Ostchinesische bis zum Ochotskischen Meer reicht, teil kräftige schauerartige Regengüsse. Für einige Gebiete, zum Beispiel im Nordosten sowie im Südosten Chinas, kann dies Überschwemmungen bedeuten. Auch auf den Kurilen bis hin zu der russischen Kamtschatka-Halbinsel kommt es zu kräftigen Niederschlägen, auf den vulkanischen Bergen Kamtschatkas schneit es dabei teils ergiebig. Begleitet werden die Regengüsse von teils schweren Sturmböen bis hin zu Orkanböen im Umfeld des kräftigen, steuernden Tiefs (interaktiver Link für MeteoEarth.com).

Stürmisches Nordeuropa

Ebenso sorgt die rege Tiefdruckaktivität über Nordeuropa ungewöhnlich spät in der Saison für wiederholte Sturmlagen. Das auch für das Wetter hierzulande verantwortliche Tief JÜRGEN zieht dabei zum Wochenwechsel vor die norwegische Küste, ihm folgt das Sturmtief KAMIL mit Zentrum zwischen Island und Schottland nach (interaktiver Link für MeteoEarth.com). Dabei muss zu Wochenbeginn in Großbritannien und Irland häufig mit Sturmböen gerechnet werden, in freien und höheren Lagen, zum Beispiel in den schottischen Highlands, treten auch Orkanböen auf. Im Verlauf verlagert sich das Sturmfeld in Richtung nördliches Skandinavien.