Wetter weltweit - Alaska wärmer als Deutschland?

Heute schauen wir weit über den Tellerrand. Wir berichten über Hitze in Alaska, Kälte in Neuseeland und mögliche Unwetter in den USA

Welche auffälligen Wetterereignisse sind in der kommenden Woche zu erwarten? Die Grafiken zeigen den Extreme Forecast Index (EFI) des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersagen (EZMW) für Temperatur, Wind und Niederschlag. Der Index deutet auf signifikante Änderungen einzelner Parameter hin, also auf negative sowie positive Abweichungen vom Normalwert. Schauen wir uns auch heute wieder ein paar Regionen genauer an.

In Alaska wärmer als in Deutschland?

Eine außergewöhnlich warme Woche neigt sich dem Ende entgegen. Man kann sogar von einer (bisher) kurzen Hitzeperiode in Teilen Alaskas und dem Nordwesten Kanadas sprechen. Seit dem vergangenen Wochenende wurde im zentralen östlichen Binnenland Alaskas verbreitet und mehrfach die 20-Grad-Marke geknackt. Einige Regionen melden sogar Höchstwerte von 30 Grad. Selbst entlang der gesamten nördlichen Küstenlinie erreicht die Temperatur Höchstwerte von 2 bis 14 Grad. Noch vor gut acht Tagen herrschte an der Nordpolarmeerküste Frost. Dies ist eine Region subpolaren Klimas und der Gefrierpunkt wird dort im Durchschnitt nur im kurzen Sommer überschritten. Die Warmluft hat quasi den gesamten Bundesstaat erfasst und ist bis in den äußersten Norden vorgedrungen.

In den nächsten Tagen wird weiterhin mit hohen Temperaturen gerechnet, eine deutliche Entspannung ist auch in der neuen Woche nicht in Sicht, denn die Lage der steuernden Tiefdrucksysteme begünstigt weiterhin das Vorankommen warmer Luftmassen vom Pazifik her. Die Sorge vor Wald- und Buschbränden ist demnach groß. Signifikanter Niederschlag ist in letzter Zeit nur im Westen und Südwesten Alaskas gefallen, dort ist das Temperaturniveau momentan noch etwas moderater als in den übrigen Landesteilen. Zwar sind für die kommenden Tage auch im Westen Schauer und Gewitter möglich, allerdings befürchten bereits viele Menschen ein ähnliches Szenario wie im Jahr 2004. Damals sorgten ein sehr warmer Mai, nachfolgend dann auch Juni und Juli für verheerende Busch- und Waldbrände bis weit in den August hinein.

Warmes Westrussland und Hitze im Nahen Orient

Die Lage der Höhenströmung lässt in der neuen Woche sehr warme Luft aus subtropischen Breiten über den Vorderen Orient bzw. den Nahen Osten und das Kaspische Meer hinweg bis in Teile Westrusslands vordringen. Selbst im Norden Westrusslands werden in den kommenden Tagen hohe Werte im Vergleich zum langjährigen Klimamittel erwartet. In Moskau kann man sich ruhig auf ein paar Sommertage einrichten. Erst im Verlauf der ersten Juni-Woche wird mit einem signifikanten Temperaturrückgang gerechnet.

Kaltes Neuseeland

Auf der Südhalbkugel macht sich hingegen der Winter bemerkbar. Eine markante Tiefdruckzone ist für den Inselstaat auch in den kommenden Tagen wetterbestimmend. Aus südlichen Richtungen gelangt dabei in regelmäßigen Schüben recht kalte Luft ins Land. Auf der Südinsel gab es erst jüngst recht ergiebige Schneefälle in Kombination mit kräftigem Wind. Zunächst bleibt es unbeständig, ehe am nächsten Mittwoch Zwischenhocheinfluss vorübergehende Wetterberuhigung bringen soll. Nachfolgend gibt es wieder Anzeichen für kräftigere Niederschläge.

USA - Feiertag mit Unwettergefahr

Die Gewitter- und Tornadosaison in den USA geht in die nächste Runde. Der Wochenauftakt könnte in einigen Regionen mit Unwettern einhergehen. Im Fokus stehen am „Memorial Day“ Teile von Texas, allgemein die nördlichen Golfküstenstaaten und der Mittlere Westen sowie die nördlichen Plains. Tornados oder schwere Gewitter mit großem Hagel sind nicht ausgeschlossen. Im Wochenverlauf sind je nach Tag und Region weitere spannende, aber auch gefährliche Wetterentwicklungen möglich – nicht untypisch für Ende Mai.