Wetter weltweit - Starkregen in Europa, Unwetter in den USA und mehr

Wie jeden Sonntag schauen wir auch heute wieder auf die weltweiten Hotspots in Sachen Extremwetter und Unwetter:

Jeden Sonntag machen wir einen Rundflug durch die Welt und schauen uns an, wo es denn zu Unwettern kommen kann. Dabei hilft uns der Extremwetterindex des Europäischen Vorhersagemodells. Eine gute, erste Übersicht gibt aber auch MeteoEarth.com, ein gratis-Tool, mit dem jeder interaktiv das Wetter weltweit verfolgen kann. Kommen wir nun zur Woche 27.04. bis 03.05.2015:

Deutschland und Europa - Viel Regen 

Beginnen wir dabei zunächst vor unserer eigenen Haustür. Denn der von uns schon häufiger hier thematisierte Übergang von einer recht warmen hin zu einer kühlen Luftmasse ist dabei mit reichlich Regen verbunden. Dies gilt auch für Deutschland, aber auch für weite Teile Süd- und Westeuropas. Dies beginnt übrigens bereits im unmittelbaren Umfeld des Dirigenten für das folgende Wettergeschehen, dem kräftigen Tief WALDEMAR. Dieses ändert seine Position zwischen Island und Norwegen in den ersten Tagen der kommenden Woche nur geringfügig. An seiner Westflanke führt es dabei Polarluft in den Osten Islands, wobei es dort noch einmal sehr kalt wird, bei teils strengem Frost unter -10 Grad treten dort teils kräftige Schneefälle auf.

Ganz so winterlich sieht es im Rest Europas zwar nicht aus. Die Schneefallgrenze geht allerdings auch in den Alpen am kommenden Montag und Dienstag von Westen her teils bis in die Täler zurück. Die entsprechende Kaltfront kommt dabei allerdings zunächst nur sehr langsam nach Südosten voran. Und im Übergangsbereich zwischen den beiden Luftmassen bildet sich eine Tiefdruckrinne aus, in der weitere Tiefs von Südwesten her über Europa ziehen. Dabei kommt es zu kräftigen und teils länger anhaltendem Regen. Allein in der Niederschlagsprognose mit MeteoEarth.com lässt sich die Lage dieser Luftmassengrenze gut nachvollziehen. Aber auch nachfolgend ziehen in der zweiten Hälfte der kommenden Woche immer wieder Tiefdruckgebiete in schneller Abfolge von Westen her über unseren Kontinent. Eines davon bildet sich über dem Mittelmeer und kann markante Regenmengen, zunächst für die Südseite der Ostalpen bringen, dort verbunden mit einer wilden Berg- und Talfahrt der Schneefallgrenze. 

USA - anfangs noch Unwetter und Tornado-Gefahr

Währenddessen geht die Tornadosaison in den USA weiter. Bereits an diesem Wochenende kam es vor allem von Texas aus in den südlichen Plains zu Gewittern mit Starkregen, teils großem Hagel und Sturmböen, auch Tornados wurden erneut gemeldet. Kein Wunder - schaut man sich die energiereiche Luft an, die zunächst vom Golf von Mexiko in den Süden und Südosten geführt wird. So steigt die Temperatur derzeit auf der Vorderseite des nun wieder folgenden Kaltluftvorstoßes in die Höhe, in Miami, Florida werden heute und am Montag Höchstwerte von 34 bis 35 Grad erreicht, selbst für dort ist das viel zu warm für die Jahreszeit.

Diese energiereiche Luft wird jedoch durch einen Kaltlufvorstoß von Nordwesten her ausgeräumt. Insbesondere für das nördliche und östliche Texas, Louisiana und den Süden von Mississippi sind dabei kräftige Gewitter mit großem Hagel, gefährlichen Sturmböen und örtlich auch Tornados möglich. Am Dienstag verlagert sich die Gefahr etwas weiter ostwärts, in der zweiten Wochenhälfte ist die Unwettergefahr durch Gewitter dann nur noch gering. Allerdings deuten die Vorhersagemodelle ein sich verstärkendes Tief an, das dann an der Südostküste am Donnerstag noch einmal für teils kräftigen Regen und Sturmböen sorgen könnte.

Australien - im Südosten Schneeschauer

Währenddessen gibt es in "Down under" die ersten Herbstgrüße für den Südosten des Kontinents. So hat ein Vorstoß antarktischer Luftmassen am Rande eines Hochs über dem Südlichen Ozean dafür gesorgt, dass auf Tasmanien heute und auch zu Beginn der neuen Woche einzelne Schneeschauer niedergehen können, nachts geht die Temperatur dort bis zum Gefrierpunkt zurück. 

Dieses Hoch wird sich dabei im Verlauf der kommenden Woche unter Abschwächung über Neuseeland hinweg weiter ostwärts verlagern. An seiner nördlichen Flanke wird dabei der Weg frei für feucht-warme Luft, wobei in den Bundesstaaten New South Wales und Queensland gebietsweise teils kräftige Gewitter mit Starkregen entstehen können, das Europäische Vorhersagemodell ECMWF rechnet derzeit mit örtlich 80 Litern pro Quadratmeter. Die Wahrscheinlichkeit für einen neuerlichen East-Coast Storm, der wesentlich weitreichendere Auswirkungen hätte, ist aus heutiger Sicht eher gering.