Weltwetter-Übersicht

Heute blicken wir auf mögliche Unwetter in Japan sowie auf interessante Wetterentwicklungen in Teilen Asiens und in Südostasien.

Welche auffälligen Wetterereignisse sind in der kommenden Woche zu erwarten? Die Grafiken zeigen den Extreme Forecast Index (EFI) des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersagen (EZMW) für Temperatur, Wind und Niederschlag. Der Index deutet auf signifikante Änderungen einzelner Parameter hin, also auf negative sowie positive Abweichungen vom Normalwert. Schauen wir uns heute ein paar Regionen etwas genauer an.

Staubsturm in China

Im Osten Chinas werden an diesem Sonntag und in der kommenden Nacht regional kräftige, teils unwetterartige Niederschläge erwartet. Das Wetter beruhigt sich erst zum Wochenauftakt. In den letzten Tagen sorgte ein Tief, welches wir im nachfolgenden Absatz genauer unter die Lupe nehmen, in vielen Regionen für Sichtbehinderungen durch Staub. So brach beispielsweise in Peking der Verkehr am 15.4. und 16.4. zeitweise zusammen, da die Sicht auf unter 10 Meter zurück ging. Staubstürme sind in China keine Seltenheit, immer mal wieder tragen Stürme den feinen Sand aus den Wüstengebieten bis in die Millionenstädte. Die Desertifikation ist ein großes Problem in vielen Regionen Chinas.

Unwetter in Japan?

Auch Japan droht phasenweise ungemütliches Wetter. Ein sich verstärkendes Tief zieht vom Ostchinesischen Meer weiter in Richtung Japan. Das Tiefdrucksystem profitiert in den nächsten Stunden und zum Wochenauftakt von der Lage einer markanten Höhenströmung, recht kalter Luft in den mittleren Atmosphärenschichten sowie vom Feuchteangebot des Ostchinesischen Meeres. Die Menschen im Land der aufgehenden Sonne sollten sich vor allem am Montag auf reichlich Niederschlag einstellen, mitunter sind unwetterartige Gewitter mit großem Hagel möglich. Im Stau der japanischen Gebirge können lokal 6-stündige Regenmengen von über 100 Liter pro Quadratmeter nicht ausgeschlossen werden. Schwerpunkt höherer Niederschlagsmengen sind die Präfekturen Shizuoka, Aichi, Gifu und Kanagawa. Erdrutsche und Überflutungen drohen. Neben potentiellen Starkniederschlägen sollte man auch den Wind berücksichtigen, denn selbst fernab von etwaigen Gewittern kann Sturmstärke erreicht werden. Bis einschließlich Montag bleibt das Tief für die Region wetterbestimmend. Deutlich ruhigeres und wieder wärmeres Wetter stellt von Dienstag bis zum nächsten Wochenende ein.

Verfrühter Monsun?

Zunächst wird in großen Teilen des indischen Subkontinents trockenes, mitunter heißes Wetter prognostiziert. So liegt die Mitteltemperatur zum Wochenauftakt im Nordwesten Indiens durchaus drei bis acht Grad über der Norm. Vielerorts dürfte sogar die 40-Grad-Marke erreicht werden. Dieser Umstand ist jedoch nicht weiter verwunderlich, denn im April überwiegen zumeist trockene und warme bis heiße Witterungsphasen. Der Monsun beginnt üblicherweise erst im Mai/Juni und dauert dann bis zum September an. Dennoch wird von den Globalmodellen eine nasse Witterung in der zweiten Wochenhälfte erwartet. Der Schwerpunkt kräftigerer Regengüsse liegt voraussichtlich im äußersten Nordosten sowie Süden Indiens über Bangladesch, Bhutan, Myanmar und Laos bis nach Vietnam. Überflutungen durch langandauernde Niederschläge sind denkbar – gefährdet sind besonders die Siedlungsgebiete im Mündungsbereich des Ganges und Brahmaputra. Tropische Unwetter mit katastrophalen Überflutungen sind in der Region im März und April immer mal wieder anzutreffen, unabhängig von der eigentlichen Hauptmonsunzeit.