Zahmer oder launischer April?

Hat der April seinen launischen Charakter verloren oder gibt es Anzeichen für eine Rückkehr der wechselhaften Witterung?

Derzeit herrscht unter Hochdruckeinfluss verbreitet freundliches und ruhiges Wetter. Die Natur startete in dieser Woche richtig durch. Doch bleibt die Wetterlage stabil?

An diesem Wochenende überwiegt in der Summe ruhiges, aber recht frisches Frühlingswetter. Nur stellenweise machen sich die „Frontenreste“ von Tief UDO mit dichteren Wolkenfeldern und vereinzelten Tropfen bemerkbar. Wir profitieren von der Nähe zu einem kräftigen Hochdruckgebiet bei den Britischen Inseln. Das Hoch QUILA wird sich in den nächsten Stunden und Tagen sogar noch weiter verstärken. Es beschert der Westhälfte Deutschlands an diesem Samstag erfreuliche 10 bis 12 Sonnenstunden. Doch auch in der Osthälfte kann man sich auf 4 bis 10 Stunden Sonne einstellen. Am Sonntag scheint die Sonne in der Südhälfte verbreitet 10 bis 12 Stunden. Im Norden dämpfen einige Wolkenfelder die Einstrahlung auf 6 bis 10 Stunden.

Trotz viel Sonne nur moderate Höchstwerte

Wir befinden uns in einer Übergangsjahreszeit und das kann man besonders in den Früh- und Abendstunden spüren. Bei einstelligen Temperaturwerten greift man dann schnell zur etwas dickeren Jacke. Hochdruckgebiete drehen sich bekanntlich im Uhrzeigersinn. Liegt das Zentrum eines Hochs bei den Britischen Inseln und befindet sich Deutschland an der östlichen Flanke dieses atmosphärischen Druckgebildes, so ist mit nördlichem Wind zu rechnen. Doch aus den nördlichen Gefilden Europas kommt in dieser Jahreszeit bekanntlich keine warme Luft. Es sind eher polare, subpolare oder eben kalte skandinavische Luftmassen, die sich zu uns auf den Weg machen. Zudem streicht die Luft über verhältnismäßig kühle oder kalte Meere und kann sich dadurch nur bedingt erwärmen. Ein signifikanter Temperatursprung nach oben ist erst auf dem europäischen Kontinent (bzw. in Mitteleuropa) möglich, da sich der Erdboden bereits deutlich erwärmt hat.

Ausblick

Die eingangs erwähnte Wetterlage wird sich in den kommenden Tagen nur wenig ändern. Wir bleiben im Einflussbereich des Hochs, welches mit seinem Zentrum bei den Britischen Inseln verweilt. Ein Ableger soll sich von Montag bis Mittwoch über Mitteleuropa etablieren. Die Sonne scheint voraussichtlich 10 bis 13 Stunden pro Tag. Es kann demnach nicht schaden, wenn man die Sonnencreme stets zur Hand hat, denn die Sonnenbrandgefahr ist hoch - unabhängig vom Hauttyp. Den Regenschirm und die Gummistiefel können wir hingegen getrost im Schrank lassen.

Ferner kann sich die eingeflossene Luft in den nächsten Tagen deutlich erwärmen. In vielen Regionen wird die 20-Grad-Marke erreicht oder überschritten. Nur an den Küsten bleibt es verhältnismäßig kühl. Erst ab dem nächsten Freitag deuten die Wettermodelle wieder leichten Tiefdruckeinfluss an. Da die Strömung dann mehr auf Südwest dreht, ist mit milden Luftmassen zu rechnen. Allerdings ist der genaue Wetterablauf aus heutiger Sicht kaum vorherzusagen. Es könnte sich das typische Aprilwetter einstellen: Neben längeren sonnigen Abschnitten ziehen zeitweise Wolkenfelder vorüber, die mitunter auch dicht sind und gebietsweise zu Schauern, vereinzelt auch Gewittern führen können. Die Temperatur erreicht bis zum Nachmittag meist 15 bis 22 Grad, im Küstenumfeld bleibt es mit 10 bis 15 Grad etwas kühler, damit liegen die Werte etwas über dem jahreszeitlichen Normalbereich.

Am Montag schauen wir uns die Wetterentwicklung der neuen Woche dann wieder im Detail an. Bis dahin sollten wir das zahme Aprilwetter genießen.