Weltwetter-Übersicht

Es ist Sonntag und damit Zeit für das Weltwetter. Heute: Schwere Gewitter in Indien und Australien, Schneesturm in Japan und Unwetter in Südosteuropa.

Wie jeden Sonntag lassen wir auch heute wieder unseren Blick über unseren gesamten Globus streifen auf der Suche nach interessantem, außergewöhnlichem oder gar gefährlichem Wetter. Schwerpunkte in der kommenden Woche sind zum einen Nordamerika, Japan, aber auch Indien und Australien und schlussendlich auch die Mittelmeerregion. 

USA: Schneesturm zieht ab

Nicht zum ersten Mal in diesem Winter sorgt ein massiver Kaltluftvorstoß mit Luft arktischen Ursprungs für Probleme durch Winterwetter. Der jüngste dieser Kaltluftausbrüche sorgte bereits gestern und heute für Schnee und Eis bis in den Süden der Staaten. So mussten am Samstag am Flughafen Fort Worth in Dallas, Texas 350 Flüge wegen starker Schneefälle und Eisregen gestrichen werden, das entspricht etwas einem Drittel des dortigen Flugverkehrs. 

Auf der Vorderseite dieses Kaltluftvorstoßes wandert dieses Gebiet mit teils kräftigem Regen, Eisregen und Schnee am heutigen Sonntag weiter über die Great Plains nach Nordosten. Die Arbeitswoche startet dann wieder einmal im Nordosten des Landes tiefwinterlich, wobei am frühen Morgen noch New York und das von Schneemassen leidgeprüfte Boston noch mit teils mehreren Zentimetern Neuschnee rechnen muss, später zieht der Schneefall dann über Neufundland hinaus auf den Atlantik.

Japan: Schneesturm auf Hokkaido

Noch zünftiger geht es zum Start in die neue Woche in Japan zu: Dabei verstärkt sich ein Tief am Sonntag östlich der japanischen Hauptinsel Honshu über dem Pazifik und zieht küstenparallel nach Nordosten. Über dem milden Meerwasser kann es dabei genug Energie und Feuchtigkeit aufnehmen, um zu einem recht imposanten Schneesturm heranzuwachsen. Die Folge sind Starkschneefälle auf der nördlichen Insel Hokkaido, wobei im Nordosten der Insel an der Küste durchaus der Ost- bis Nordostwind bereits im Mittel mit 80 km/h weht, in Spitzen sind dabei durchaus schwere Sturmböen oder gar orkanartige Böen denkbar, die den Schnee dort verfrachten können und neben Starkschneefällen von teils über 25 cm in sechs Stunden auch für meterhohe Verwehungen sorgen dürften. Dazu muss allerdings bemerkt werden, dass Hokkaido derart intensive Winter-Szenarien gewohnt ist. Insbesondere im Januar und Februar fallen dort Schneemengen, die bei uns in Europa das öffentliche Leben sicherlich behindern, wenn nicht lahmlegen würden. Hier ein kleines Beispiel:


Schnee auf Japans nördlicher Insel Hokkaido

Heftige Gewitter in Indien

Unwetterartiges ist zum Start in die neue Woche auch aus Indien zu berichten. Ursache ist ein Tief, das besonders in höheren Luftschichten ausgeprägt ist und daher nicht gut auf den üblichen Bodendruckkarten ausgemacht werden kann. Dieses Tief weitet sich am heutigen Sonntag von Afghanistan und Pakistan weiter südlich bis in das mittlere Arabische Meer.

Wenn man nun im entsprechenden interaktiven Kartenausschnitt bei MeteoEarth.com genau hinsieht, so erkennt man jedoch, dass in der Westhälfte Indiens eher die westliche Windrichtung dominierend ist, in der Osthälfte allerdings eine östliche, ausgehend von einem Hochdruckgebiet über dem Golf von Bengalen. Mit anderen Worten: Über Indien selbst strömen die Luftmassen zusammen und werden zum Aufsteigen gezwungen. Dabei können sich Schauer und Gewitter bilden, die teils kräftige Regengüsse, über dem Hochgebirge im Norden des Landes auch kräftige Schneeschauer bringen können. Sollte es, was bei einer derartigen Wetterlage durchaus nicht unüblich ist, auch zu der Bildung einer Gewitterlinie kommen, so muss auch mit großem Hagel und schweren Sturmböen gerechnet werden, wobei es zu lokalen Überflutungen kommen kann. Während dabei der Montag den Höhepunkt der Wettergefahr darstellt, ist auch in den Folgetagen die Gewitterneigung dort höher als üblich.

Unwetter ebenfalls in West-Australien 

In West-Australien, wo heute der meteorologische Herbst begonnen hat, sieht man sich ähnlich wie Indien noch den sommerlichen Seiten der Wettergefahren gegenüber. Am Rande eines Hochs über dem Indischen Ozean gelangt mit südöstlicher Strömung feuchtere und kühlere Luft in den Westen des Kontinents. Bei den nach dem Sommer aufgeheizten Landmassen wird dadurch das Temperaturgefälle mit der Höhe und damit die Instabilität besonders hoch.

Da auch die weiteren Voraussetzungen wie Winddrehung und -zunahme mit der Höhe gegeben sind, können sich so organisierte Gewitterstrukturen bilden, die dann Gefahr durch lokal großen Hagel, schwere Sturmböen und kräftige Regengüsse bringen. Dabei kann es zu örtlichen Überflutungen kommen, durch die Fallböen der Gewitter können auch Häuser oder Bäume beschädigt werden. Unter anderem liegt dabei auch Perth zu Wochenbeginn noch in der Unwetter-Region.

Kräftige Niederschläge am Mittelmeer

Auch in der Mittelmeerregion wiederholt sich im Laufe der Woche ein Muster, das schon so häufig zu teils kräftigen Regengüsse oder Starkschneefällen im Winter geführt hat: Ein Vorstoß höhenkalter Luft schwenkt dabei in der zweiten Wochenhälfte von Westeuropa in Richtung zentrales und schließlich östliches Mittelmeer, wobei sich bei Italien auch ein Tief bilden soll, das sich zum Wochenende hin weiter ostwärts verlagern soll. Vorderseitig soll es vor allem zum Freitag hin zu teils kräftigen Regengüssen auf der Balkanhalbinsel kommen, das europäische Vorhersagemodell berechnet für die Nacht zum Freitag vor allem für das Bergland Serbiens und Montenegros teils über 35 Liter pro Quadratmeter Regen (bzw. in Höhenlagen Schnee) in nur sechs Stunden. Damit setzt sich die Unwetterserie im östlichen Mittelmeerraum fort.