Winterrückblick 2014/15

Schon wieder fast vorbei ist der diesjährige Winter und wir ziehen Bilanz. Auch wenn der Februar an einigen Orten zu kalt ausfällt, insgesamt war der Winter mal wieder zu mild.

Der meteorologische Frühling beginnt an diesem Sonntag, den 1. März, Zeit um den Winter 2014/15 Revue passieren lassen.

Bis Weihnachten quasi gar kein Winter

Schon wieder reiht sich der nächste "zu milde" Winter in die Statistik ein, doch etwas winterliches Wetter hatten wir in den letzten vier Monaten schon. Quasi bis Weihnachten fand gar kein Winter in Deutschland statt, die Temperaturen waren zu hoch und Schnee fiel auch nicht. Doch am 2. Weihnachtsfeiertag brachte das Schneetief "Hiltrud" die Wetterwende und von Südwesten her einen massiven Wintereinbruch. So konnte man nach den Feiertagen oft eine verschneite Winterlandschaft genießen, besonders im Alpenvorland fielen verbreitet über 20 cm Neuschnee, in den Alpen waren es sogar über 50 cm. Zum Jahreswechsel gingen dann auch die Temperaturen deutlich zurück, zwar sind die Monate November und Dezember im Mittel 2 bis 2,5 Grad zu mild, dennoch wurde die kälteste Nacht des Winter am 29. Dezember 2014 erreicht. Am Morgen zeigte das Thermometer bis auf die Küstenregionen verbreitet Frost an, insbesondere im Süden sanken die Tiefstwerte unter -20 Grad, auf der Schwäbischen Alb fror man bei bis zu -34 Grad. Der Norden war nicht ganz so kalt, dort wurde Anfang Februar die kälteste Nacht registriert, am Morgen des 6. Februar 2015 war es in Barth an der Ostsee -14 Grad klirrend kalt.

Januar erst stürmisch und bis 21 Grad, danach winterlich

Der Wintereinbruch aus dem letzten Jahr fand dann gleich zu Beginn des neuen Jahres wieder sein Ende. Die Orkantiefs ELON und FELIX brachten nicht nur ordentlich Wind und erste Pollen, sondern auch überdurchschnittliche Temperaturen nach Deutschland - mit 21 Grad wurde am 10.1.2015 an der Wetterstation Piding ein neuer Januarrekord aufgestellt. Doch der Winter bekam noch die Kurve und in der zweiten Januarhälfte stellte sich die Wetterlage auf Winter um. Vor allem die Berge bekamen ordentlich Neuschnee, dort war es auch kalt genug, so dass die Wintersportbedingen richtig gut waren bzw. noch sind. Aber auch im Flachland reichte das nasskalte Wetter immerhin für ein bis zwei Wochen zu einen Hauch von Winter. Mit dem Schnee gingen auch die Temperaturen zurück, vor allem nachts wurde es verbreitet frostig und tagsüber gab es häufig winterliche Straßenverhältnisse.

Trotz der winterlichen zweiten Hälfte fiel der Januar 2015 aber 2,6 Grad zu mild aus und auch beim Niederschlag wurde nicht gespart, besonders der Norden wurde häufig von Atlantischen Tiefdruckgebieten mit Regen versorgt, dort fielen lokal über 200 l/qm.

Februar durchschnittlich kalt, aber zu trocken und zu trübe

Auch wenn der Monat noch nicht ganz vorbei ist, lässt sich schon gut erkennen, dass er von den Temperaturen eher durchschnittlich ist. Was Niederschlag und Sonnenscheindauer anbetrifft, hätte es durchaus etwas mehr sein können. Vor allem die erste Monatshälfte zeigte sich fast in ganz Deutschland sehr winterlich mit zu tiefen Temperaturen, das vor allem auch nachts, und in den südlichen Mittelgebirgen und Alpen auch mit reichlich Schnee - im Schwarzwald betrug die Schneehöhe zeitweise über 1 Meter. In den Hochwintermonaten Januar/Februar stellt sich dann öfter eine stabile Hochdruckwetterlage ein, genau dass war dann in der zweiten Februarwoche mit Hoch GABRIELA der Fall. Leider heißt Hochdruckwetter im Winter nicht nur eitel Sonnenschein, sondern oft Nebel und Hochnebel, auf den Bergen dagegen strahlte die Sonne um die Wette - eine typische Inversionswetterlage stellte sich ein. Somit kommen die unterschiedlichen Sonnenscheinbilanzen dann auch zu stande, während man z.B. auf dem Fichtelberg über 110 Prozent Sonne (im Vergleich zum langjährigen Durchschnitt) genießen durfte, waren es in Würzburg weniger als die Hälfte. Doch schon nach der Hälfte des Monats ging dem Winter die Puste aus,schon zum Karneval stiegen die Temperaturen wieder deutlich ins Plus und am 20.2. wurden am Oberrhein wieder vorfrühlingshafte 16 Grad gemessen.

Zwar stellt sich zum Monatswechsel wieder etwas kälteres Wetter ein, durchaus sind mal Flocken bis ins Flachland möglich, doch einen erneuten Wintereinbruch, wie wir in im März 2013 hatten, ist eher ausgeschlossen.