Weltwetter-Übersicht

Die Themen: Kaltlufteinbruch in den USA, stürmische Zeiten in Mittel- und Nordeuropa, kräftige Schneefälle in Japan.

Welche auffälligen Wetterereignisse sind in der kommenden Woche zu erwarten? Die Grafiken zeigen den Extreme Forecast Index (EFI) des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersagen (EZMW) für Temperatur, Wind und Niederschlag. Der Index deutet auf signifikante Änderungen einzelner Parameter hin, also auf negative sowie positive Abweichungen vom Normalwert. Schauen wir uns heute ein paar Regionen etwas genauer an.

  1. Nordamerika
    In den USA gibt es Anzeichen für einen starken Temperatursturz in den nächsten Tagen, der sich besonders auf die nordöstlichen Bundesstaaten auswirkt. Während im "Big Apple" die Temperaturen mit rund 18 Grad heute noch im wahrlich frühlingshaften Bereich liegen, sollten die New Yorker ganz schnell wieder die warme Winterjacke parat haben. Bereits am Dienstag herrscht dort schon Dauerfrost, im Laufe der Woche wird es vorübergehend noch kälter, wie aus unserer 7-Tage-Prognose für New York hervorgeht.

    Anders als in Europa kann dort die arktische Kaltluft über die großen Landflächen Kanadas quasi ungestört bis in die USA vordringen, ohne über Meeresflächen erwärmt zu werden. Nicht selten kommt es daher in den USA in den Wintermonaten immer wieder zu starken Temperaturschwankungen innerhalb kürzester Zeit. Auch diesmal kann der Wintereinbruch im Nordosten der USA mit kräftigeren Schneefällen einhergehen, in den nördlichen Bundessstaaten an der Grenze zu Kanada werden auch Temperaturen unter -20 Grad prognostiziert, selbst in Chicago könnte zeitweise strenger Dauerfrost herrschen.
     
  2. Europa
    Nach dem Winterintermezzo in der vergangenen Woche stehen in Europa die Zeichen eher wieder auf mild sowie windig bis stürmisch. In den kommenden Tagen kann sich in Mitteleuropa durch Hochdruckeinfluss aber zunächst ruhiges Wetter durchsetzen, wobei die Temperatur im Bereich der langjährigen Normalwerte liegt. Auch in Deutschland sind daher frostige Nächte in Aussicht, tagsüber erreicht die Temperatur in den meisten Landesteilen leichte Plusgrade, in einigen Regionen in der Mitte und im Süden des Landes kann sich auch leichter Dauerfrost einstellen.

    In der zweiten Wochenhälfte greifen dann aber allmählich wieder atlantische Tiefdruckgebiete in unser Wettergeschehen ein, wodurch es wechselhaft und milder wird. Am kommenden Wochenende verstärken sich die Anzeichen für kräftigen Sturm über dem nördlichen Mitteleuropa. Voraussichtlich ziehen die Tiefdruckgebiete mit ihrem Schwerpunkt von Island über die Nordsee bis nach Skandinavien, dadurch würde sich an der Südflanke ein kräftiges Sturmfeld aufbauen. Örtlich drohen sogar Orkanböen mit Windgeschwindigkeiten über 120 km/h. Die am stärksten betroffenen Regionen wären nach derzeitiger Modelllage die Küstengebiete Schottlands, Norwegens, Dänemarks und Südschwedens, aber auch hierzulande droht an den Küsten und im Bergland schwerer Sturm mit dem Potential einzelner Orkanböen.

    Die kräftige Westströmung bringt auch sehr milde Luft in unsere Breiten, so werden für kommenden Samstag recht verbreitet zweistellige Plusgrade prognostiziert - also von kaltem Winterwetter weit und breit keine Spur.  
     
  3. Nordafrika/Südosteuropa
    Im östlichen Mittelmeerraum sorgt in den nächsten Tagen ein kräftiges Tiefdruckgebiet für unbeständiges Wetter. Da sich der Höhentrog weit bis in den Nordosten Afrikas ausdehnt, bleiben auch dort viele Regionen nicht verschont. So zeigen die EFI-Karten für alle Parameter stärkere Abweichungen, also ein Indiz für markantes Wetter. Speziell bei der Temperatur fallen die stark negativen Anomalien auf. So wird auf der Rückseite des Tiefs Kaltluft polaren Ursprungs über Otseuropa und dem östlichen Mittelmeer weit bis nach Ägypten geführt. In Kairo geht die Temperatur damit deutlich zurück. Gleichzeitig frischt auch der Wind kräftig auf, Sturmböen sind durchaus im Bereich des Möglichen, die über den großen Sand- und Staubflächen durchaus kleinere Staubstürme erzeugen können.

    Unwetter durch kräftige Schauer und Gewitter können besonders im östlichen Mittelmeerraum auftreten, wo die Kaltluft über das warme Meer geführt wird und dadurch kräftige Konvektion einsetzt. Sintflutartige Regenfälle sind in küstennahen Bereichen der Türkei, Griechenlands, Syriens, Ägyptens und Israels möglich.
     
  4. Asien
    Anzeichen für markantes Wetter gibt es in der nächsten Woche auch in Ostasien. So zieht ein Tief von der Mongolei über Nordostchina bis nach Russland, womit Kaltluft bis nach Japan gelenkt wird. Kräftige Schneeschauer und stürmischer Wind sind besonders auf den nördlichen Inseln möglich. Erst im Dezember wurde Japan von schweren Schneestürmen erfasst. Das Potential für einen erneuten Schneesturm ist im Verlauf der neuen Woche gegeben.