Silvester-Trend

Während der Winter im Südwesten tobt, blicken wir bereits voraus und wagen einen vorsichtigen Trend: Wie wird das Wetter zum Jahreswechsel?

Während viele heute sicherlich mit dem Schnee in der Südwesthälfte unseres Landes zu tun haben, blicken wir im Rahmen unserer News etwas weiter nach vorne. Bei welchem Wetter starten wir in das Jahr 2015? Können wir böllern, oder stören Schnee, Glatteis oder Nebel? Hier ist unser erster Trend:

Wettertrend: Weiter winterlich

Wie entwickelt sich also die Wetterlage? Nachdem das Schneetief "Hiltrud" heute weiter nach Südosten zieht, bildet sich über dem Mittelmeer ein zweiter Tiefschwerpunkt. Für uns wird danach ein Hochdruckgebiet wetterbestimmend, das sich vom Ostatlantik und den Britischen Inseln her vor allem über der Nordwesthälfte Deutschlands breit macht. Dementsprechend wird auch bereits der Sonntag von Norden her immer freundlicher, während die Schneefälle auch in Alpennähe allmählich nachlassen werden.

An der Ostflanke dieser Hochdruckzone sorgt allerdings eine Störung für die Bildung eines Schneefallgebiets, das ab der Nacht zum Montag von Norden her noch einmal Schnee bis in tiefe Lagen und glatte Straßen bringen kann. Tagsüber zieht dieser Schnee nach Süden weiter, vor allem dort sowie im Osten rechnen wir mit nennenswerten Neuschneemengen, im Nordwesten ist dabei auch Schneeregen möglich. Danach beruhigt sich aus heutiger Sicht zum Dienstag hin das Wetter. 

Hochdruck heißt nicht immer Sonne

Dabei kommt um das Hochzentrum herum wärmere und feuchte Luft nach Deutschland, doch setzt sich diese zunächst nur in der Höhe durch. Die Folge ist, dass es sich am Dienstag vor allem im Nordwesten eintrübt, wobei immer noch hier und da etwas Schnee, im Nordwesten nun auch etwas Regen fallen kann. Je nach Tageszeit kann es durch beides glatt werden. Immerhin kann sich daneben auch gebietsweise die Sonne durchsetzen. Die Temperaturen bleiben in der gesamten Südosthälfte im Frostbereich, nur im Nordwesten sind dann Höchstwerte etwas über 0 Grad zu erwarten.

Schaut man sich nun die Luftdruckverteilung über den Jahreswechsel an, wie er durch den Mittelwert mehrerer Vergleichsberechnungen entsteht, so sieht man über beinahe ganz Mitteleuropa ein kräftiges Hochdruckgebiet mit dem Schwerpunkt über Süddeutschland. Doch wir werden am Silvestertag erfahren, dass hoher Luftdruck am Boden nicht unbedingt Sonnenschein heißen muss:

Das Wetter an Silvester

Denn weiterhin wird wärmere und feuchte Luft in der Höhe um das Hoch herum nach Ostdeutschland geführt. Diese wärmere Luft gleitet auf die Frostluft am Boden auf, und so kann es bereits in der Nacht zum 31.12. in der Mitte und dem Osten Deutschlands gebietsweise für etwas Schnee reichen. Tagsüber soll dieses Schneefallgebiet dann weiter nach Süden ziehen und sich etwas verstärken, sodass insbesondere vom südlichen Sachsen-Anhalt über Südbrandenburg, Thüringen und Sachsen bis hinein in das östliche Bayern die Schneedecke noch etwas verstärken können wird. Dabei liegen die Höchsttemperaturen in der Nordhälfte um oder etwas über Null Grad, im Süden bleibt es frostig.

Uneinig sind sich die Vorhersagemodelle noch, ob und wie viel Niederschlag davon noch zum Jahreswechsel übrig bleibt. Denn während beispielsweise das europäische und amerikanische Vorhersagemodell nur noch geringe Mengen für die Nacht zum Jahreswechsel im Südosten prognostizieren, kann es nach dem britischen Modell noch für zeitweiligen Schnee reichen. Im Südwesten Deutschlands dürfte es ziemlich sicher weitgehend trocken bleiben, wenngleich sich gebietsweise auch Nebel bilden kann. Am meisten frieren wird man dabei über den Schneeflächen im Süden Deutschlands mit teils mäßigem, örtlich sogar strengem Frost unter -10 Grad. Deutlich entspannter hält man die Böllerei im Norddeutschen Tiefland aus, dort ist es sogar überwiegend frostfrei.

Wir fassen zusammen: Wer den Jahreswechsel im Freien verbringen möchte, der hat zumindest nirgendwo etwas Unwetterartiges zu befürchten. Möglich ist etwas Schneefall vor allem nach Osten und Südosten hin, auch Regen kann man nicht ganz ausschließen, ansonsten gestaltet sich das Wetter ruhig, zum Teil mit tiefen Wolken, zum Teil sogar mit größeren Auflockerungen. Aufpassen sollte man allerdings, weil Straßenglätte zum Thema wird. Als größter Störfaktor für die Böllerei könnte sich der Nebel erweisen, mit dem gebietsweise zu rechnen ist. Letzten Endes sorgen wir sogar durch unser Feuerwerk dafür, dass sich dieser bilden kann, da wir durch die Raketen so genannte Kondensationskerne in die Luft befördern, an die sich Wassertröpfchen anlagern können. Warm anziehen sollte man sich insbesondere im Süden mit mäßigem bis teils strengem Nachtfrost, im Norden geht es dagegen etwas milder zu.

Zum Schluss noch die aktuelle Wetterkarte für Mittwoch, den 31.12.2014