November 2014

Am Sonntag endet ein ungewöhnlich milder November mit einigen Wärmerekorden. Aber auch sonst gibt es Besonderheiten:

 Am Sonntag endet mit dem November auch der meteorologische Herbst. Zeit, auf diesen ungewöhnlichen Monat in Sachen Wetterstatistik zurückzublicken, denn er fällt nicht nur in puncto Temperatur aus dem Rahmen:

Ungewöhnlich mild

Die wenigsten dürfte überraschen, dass mit dem November 2014 ein ungewöhnlich milder Monat zu Ende geht. In der Klimareihe, die bis 1881 zurück geht, wird es mit einer Abweichung von etwa zweieinhalb Grad nach oben zwar nicht der wärmste November seit Aufzeichnungsbeginn werden, belegt aber die oberen Ränge. Die letzten, kälteren Tage des Monats machten dabei den anfänglichen Rekordkurs zunichte. 

Denn der Monat begann bereits mit einem Paukenschlag in Sachen Wärme. So wurden bereits am ersten des Monats zahlreichen Wärmerekorde aufgestellt, als auf der Vorderseite von Tiefs Luft teils von Nordafrika her zu uns wehte. Den höchsten Wert registrierte die Wetterstation Geilenkirchen bei Aachen, von wo am 1. November eine Höchsttemperatur von 24,1 Grad gemeldet wurde.

Diese Wetterlage mit Tiefs über Südwesteuropa und hohem Luftdruck nach Nordosten hin wiederholte sich in der darauffolgenden Zeit, sodass in der teils strammen südlichen Höhenströmung vor allem in Alpennähe durch Föhneffekte ungewöhnlich hohe Temperaturwerte erreicht wurden. München stellte so am 4. November mit 22,9 Grad ebenfalls einen neuen Wärmerkord auf. Die höchsten Monatsabweichungen wurden auf den Bergen oberhalb des Hochnebels aufgestellt, auf dem Fichtelberg und der Zugspitze liegt die Temperaturabweichung vom Normalwert noch über vier Grad. Erst in den letzten Novembertagen setzte sich am Boden am Rand des kräftigen Kältehochs "Robin" über Nordosteuropa mit östlicher Strömung kältere Luft mit häufiger auftretenden Nachtfrösten durch.

Nur wenig Regen

Zugleich war der November 2014 zu trocken. Mittelt man die Niederschlagssumme der Wetterstationen deutschlandweit, so fiel nach vorläufiger Berechnung nur etwa die Hälfte der sonst üblichen Menge. Interessant ist aber vielmehr die regionale Verteilung: Während die Tiefs, die vom Atlantik häufig in Richtung Mittelmeer zogen, vor allem dem Südwesten zeitweiligen Regen brachten, fiel vor allem nördlich von Harz, Thüringer Wald und Erzgebirge sehr wenig Niederschlag.

Die Radaranalyse unserer Unwetterzentrale zeigt dort Regionen, in denen es mit Mengen von teils unter einem Liter pro Quadratmeter quasi trocken blieb. Hier machte sich die Kombination aus Lee-Effekten und die Nähe zu höherem Luftdruck bemerkbar. Im Südschwarzwald dagegen sowie auch in manchen westlichen Mittelgebirgsregionen wurde immerhin die mittlere Monatssumme erreicht oder örtlich sogar leicht überschritten.

Vor allem im Nordosten viel Sonne

Auch anhand der Sonnenscheindauer spiegelt sich die Wetterlage wider. Nimmt man nur das Flächenmittel, so ergibt sich, dass die Sonne nur etwas häufiger schien als im Mittel der Jahre 1961 bis 1990. Schaut man sich aber die regionale Verteilung an, so fällt auf, dass vor allem am Rand der östlichen Mittelgebirge sowie auf den Bergen die Sonne sehr häufig zu sehen war. Denn entweder befand sich die Wetterstation über dem häufig auftretenden Nebel oder Hochnebel, oder eben diese wurde durch Lee-Effekte auf der windabgewandten Seite der Berge vertrieben.

In manchen Niederungen vor allem im Süden und Westen Deutschlands ergibt sich dagegen ein kräftiges Sonnenschein-Defizit. So haben zum Beispiel Trier, Saarbrücken und Augsburg bisher nur rund ein Drittel der durchschnittlichen Sonnenscheinstunden gesehen, während Leipzig wohl knapp 90 Prozent mehr Sonne bis zum Monatsende bekommen haben dürfte.