Nächste Überflutungen in Marokko?

Nach großflächigen Überschwemmungen am Wochenende droht Marokko jetzt neues Unheil.

Die Aufräumarbeiten nach dem letzten Hochwasser vom Wochenende in Marokko sind noch nicht abgeschlossen, jetzt kommt neuer Starkregen auf das nordafrikanische Land zu. Bei der letzten Flut kamen mindestens 32 Menschen ums Leben.

Mindestens 32 Tote

Teils länger anhaltender Starkregen, der zum Ende der vergangenen Woche in Marokko einsetzte, hat für teils dramatische Folgen gesorgt. Im Süden, am Fuß des Antiatlas-Gebirges, fielen 80, lokal über 100 Liter pro Quadratmeter Regen. Mengen, die für diese Region noch größere Auswirkungen haben als bei uns in Mitteleuropa. Ursache sind die trockenen Böden, die nur wenig Wasser aufnehmen können. Zudem konnten die vielen, aus Lehmziegel gebauten Häuser dem Hochwasser nicht stand halten, als diverse Flüsse über die Ufer traten. Laut Berichten des marokkanischen Innenministeriums sind 32 Tote nach den jüngsten Unwettern zu beklagen, sechs würden noch vermisst.

 


Bericht über die Unwetter vom vergangenen Wochenende


Weitere Bilder von den Fluten in Marokko

 

 

Nächstes Unheil droht

Diese Katastrophe könnte sich jetzt wiederholen. Nachdem vom Atlantik her bereits wieder Regen eingesetzt hat, wird sich dieser am heutigen Freitag weiter verstärken. Prognosen gehen von gebietsweise 100 bis 150 Litern pro Quadratmeter aus, die bis Samstag wieder auf Marokko niederprasseln können. Die ohnehin schon Hochwasser führenden Flüsse könnten dann abermals weite Landflächen überschwemmen.

Doch wie kommt es zu derartigen Regenmengen in dem Wüstenstaat? Ursache ist der in den letzten News so oft angesprochene Hochdruckblock, der sich über Osteuropa in Form des kräftigen Kältehochs "Robin" etabliert hat. Die Tiefs, die vom Atlantik nach Europa ziehen, prallen förmlich an diesem Hoch ab und werden auf zwei verschiedene Zugbahnen gezwungen: Die eine führt über Island nach Nordskandinavien. Die andere, wie man aktuell sehr anschaulich in der Animation bei MeteoEarth.com nachvollziehen kann, in Richtung Mittelmeer. Die feuchte Atlantikluft trifft dann auf das Atlasgebirge, wo die Niederschläge durch Staueffekte noch verstärkt auftreten. Aber auch Spanien sowie später Griechenland und die Türkei werden sich im Verlauf der kommenden Tage auf gebietsweise kräftige Regengüsse einstellen müssen.