Kälterekorde und lokale Starkschneefälle in den USA

Winterwetter hat Teile Nordamerikas fest im Griff. Es kommt lokal zu heftigen Schneefällen.

Ein weiterer Ausbruch polarer Kaltluft sorgt auf der anderen Seite des Atlantiks für Winterwetter. Heute Nacht traf Frost vom Norden Floridas bis an die Ostküste der Vereinigten Staaten auf, stellenweise könnten hier alte Rekordmarken für diese Jahreszeit fallen. Bitterkalt mit Temperaturen unter -10 Grad war es in den Appalachen und weiter nordöstlich in Richtung der Großen Seen. Auch an Teilen der Golfküste bis nach Texas trat leichter Frost auf.

Gebietsweise liegt auch etwas Schnee, doch von manchen Orten an den großen Seen werden momentan enorme Schneemassen vermeldet. Im westlichen Bundesstaat New York, am, Lake Erie sind besonders die Städte Buffalo und Hamburg betroffen. Teilweise ist mehr als 1 Meter Schnee gefallen, Schneeverwehungen türmen sich örtlich noch deutlich höher auf. Ursache für diese gewaltigen Niederschlagsmengen ist die ungewöhnlich kalte und labil (d.h. die Temperatur nimmt mit der Höhe sehr schnell ab) geschichtete Luft, die lange Zeit immer in der gleichen Richtung über die noch relativ warmen Wasseroberflächen strömt. Sie kann dabei viel Feuchtigkeit aufnehmen, die rasch zu mächtigen Schauerwolken kondensiert und sich dann in Form von kräftigen Niederschlägen am Seeufer und weiter Landeinwärts relativ schnell wieder entlädt. Weitere Bedingungen die die Entstehung dieser Wettererscheinung beeinflussen sind die Windgeschwindigkeiten in verschiedenen Höhen der Atmosphäre und die Form des Ufers, so begünstigen trichterförmige Küstenformen und Gebirge die Hebungs- und damit Niederschlagsprozesse. Auch bei uns treten solche Effekte im Winter manchmal auf, wenn trocken-kalte Polarluft über die Ostsee strömt. Dann kann es lokal begrenzt zu erheblichen Behinderungen durch winterliche Straßenverhältnisse kommen, es bilden sich sogenannte „Schauerstraßen“.

Noch bis Freitag muss an den Großen Seen mit kräftigen Niederschlägen gerechnet werden, dabei ist örtlich nochmals mehr als einen halben Meter Neuschnee möglich. Da auch die kräftigen westlichen Winde anhalten, trifft es eben immer die gleichen, eng begrenzten Landstriche, die meisten offiziellen Messwerte sind derzeit mit Schneehöhen von rund 10 bis 30 cm weniger spektakulär. Zum Wochenende wird vermehrt Tauwetter einsetzen.