Oktober 2014

Heute blicken wir zurück. Wie zeigte sich dieser Monat in der Summe? Gibt es Auffälligkeiten?

Von „Altweibersommer“ über „Goldener Oktober“ bis hin zum „Vollherbst“. Man hat in den letzten Wochen sicherlich viele derartige Formulierungen vernommen. Kurz vor dem Monatsende wagen wir heute einen Blick zurück.

 

War der Monat zu warm?

Ein ganz klares „Ja“. Der Oktober fiel im Flächenmittel deutlich zu warm aus. Häufig stellten sich Wetterlagen mit südlichem Wind ein. Dieser begünstigte markante Warmluftschübe aus subtropischen Gefilden. Mit Höchstwerten bis 28 Grad (z.B. in Ludwigsburg), wurde am 9. Oktober in vielen Regionen ein Sommertag verbucht. Auch am 19. Oktober konnten einige Wetterstationen im Westen und Südwesten Deutschlands Höchstwerte von 25 Grad oder leicht darüber vermelden. Einen spürbaren, wenn auch nur vorübergehenden, Temperaturrückgang gab es erst im letzten Monatsdrittel. Richtig frieren mussten nur wenige, nur kurzzeitig und längst nicht überall machte sich Kaltluft mit Frost bemerkbar. Dennoch gab es bereits einen winterlichen Gruß. So werden sich die Alpenbewohner bestimmt an den 22./23. Oktober erinnern. Im Nordstau des Hochgebirges sind oberhalb von etwa 1000 Meter verbreitet 40 Zentimeter bis 1 Meter, örtlich sogar noch mehr Neuschnee gefallen. Autos mussten freigeschaufelt werden, teils schneite es bis 700 Meter in die Täler hinab.

Dennoch wird sich dieser Oktober vielerorts in den obersten Rängen in den Monatsstatistiken einreihen. Und es ist nicht ausgeschlossen, dass es sogar der wärmste Oktober seit Beginn der Messungen ist. Aktuell geht es teils nur um ein Zehntel Grad. Vergleichbar sind wohl nur die Jahre 2001 und 2006. Wie spannend selbst der letzte Tag eines Monats sein kann, sieht man derzeit am Beispiel Berlin. So stammt die bisher höchste gemessene Mitteltemperatur an der Station Berlin-Dahlem aus dem Jahr 2001. Damals wurden 12,4 Grad registriert, im Jahr 2006 wurden 12,2 Grad verbucht. Bis zum 29. Oktober lag die Mitteltemperatur in diesem Monat in Berlin-Dahlem bei 12,5 Grad. Allerdings werden heute unterdurchschnittliche Temperaturen erwartet. Es bleibt demnach spannend bis zur letzten Sekunde.

War es zu nass?

Sehr schwierig ist die Auswertung der Verteilung von Niederschlägen. Daher gibt es keine eindeutige Antwort. Ein „Jein“ trifft es wohl am ehesten. Vielerorts wurden Normalwerte erreicht. Am meisten Niederschlag fiel im südlichsten Bayern, so konnten zum Beispiel an der Station in Oberstdorf über 170 Liter registriert werden. Vereinzelt sind im Alpenraum sogar 200 Liter gemeldet worden.

 

Goldener Oktober?

Es ist sicherlich Ansichtssache, ob man diesen Monat zum „Golden Oktober“ erklären möchte. Man kann jedoch sagen, dass in puncto Sonnenschein nicht überall das Monatssoll erreicht wurde. Sonnenbegünstigt waren die Alpen und Teile Mitteldeutschlands. In diesen Regionen konnten zumeist 130 bis 170 Sonnenstunden verbucht werden. Sonnenarm zeigte sich der Monat in der Summe vor allem im Nordosten Vorpommerns, in Nähe der Donau sowie in Teilen Frankens.