Weltwetter-Übersicht

Heute mit dem Blick auf einen Tropensturm, einen Hurrikan sowie die Witterung in Nordamerika und Europa.

Welche auffälligen Wetterereignisse sind in der kommenden Woche zu erwarten? Abbildung 1 zeigt den Extreme Forecast Index (EFI) des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersagen (EZMW) für die globale Temperatur am Montag. Der Index deutet auf signifikante Änderungen einzelner Parameter hin, also auf negative sowie positive Abweichungen vom Normalwert. Schauen wir uns auch an diesem Sonntag ein paar Regionen etwas genauer an.

Tropensturm Kammuri

Ein kräftiges Tiefdruckgebiet lag am heutigen Sonntagmorgen ca. 1000 Kilometer südlich der japanischen Hauptinsel Honsh?. Der Tropensturm Kammuri verlagert sich rasch mit etwa 15 bis 20 km/h weiter nordostwärts und wird Japan nicht direkt treffen. Dennoch ist das Tief eine Erwähnung wert, da es viel Regen im Gepäck hat. Radarmessungen vom Samstag zeigten 6-stündige Niederschlagsmengen um 100 Liter pro Quadratmeter. Die nasse Fracht wird glücklicherweise über dem offenen Nordwestpazifik verteilt. Eine Gefahr stellt Kammuri aktuell vor allem für den Schiffs-und Flugverkehr dar, da der Sturm mit Böen der Stärke 10 bis 11 (89 bis 118 km/h) einhergeht. Bis Dienstag wird sich das Tief weiter von Japan entfernen und somit an Einfluss auf das Wetter in der Region verlieren.

Hurrikan Rachel

Im Gegensatz zu dem anfangs erwähnten Tropensturm legt der Hurrikan Rachel ein sehr untypisches Verlagerungs- bzw. Zugmuster an den Tag. Das Tief zieht sprichwörtlich „seine Kreise“. Am heutigen Sonntag liegt der Hurrikan der Kategorie 1 (Windgeschwindigkeiten von etwa 120 km/h) nahezu ortsfest etwa 1000 Kilometer westlich der zu Mexiko gehörenden Halbinsel Niederkalifornien. Auch in den kommenden zwei Tagen ist mit keiner wesentlichen Veränderung der Lage zu rechnen. Erst zum Mittwoch soll der Wirbel unter deutlicher Abschwächung weiter südwestwärts ziehen. Den Hurrikan-Status wird Rachel bis zur Wochenmitte sehr wahrscheinlich verlieren und sich nachfolgend als alterndes tropisches Tief über dem Ostpazifik auflösen.

Nordamerika - Witterung

Starker Regen, Gewitter und Sturm im Westen der USA sowie im westlichen Kanada. Das Wochenende klingt regional mit heftigem Regen und teils mit Unwettern aus. Über dem sogenannten Great Basin (dem Großen Becken der Vereinigten Staaten) werden heute einige Gewitter und lokale Unwetter mit Sturzfluten erwarten. Die Gewitter haben durchaus das Potenzial Sand- oder Staubstürme hervorzubringen. Die wetteraktive Front überquert nämlich eine eher trockene Region (Teile von Arizona und Utah) in der üblicherweise während des ganzen Monats September nur etwa 20 mm Regen fallen. Dennoch werden sich viele Menschen in diesen Gebieten über den Regen freuen, denn erst jüngst sorgte eine Hitze- und Trockenperiode für diverse Wald- und Buschbrände.

Zum Wochenstart verlagert sich der Niederschlagsschwerpunkt dann etwas mehr nach Osten. Besonders von Montana bis nach New Mexiko bleibt das Risiko lokaler Unwetter bestehen. Am Dienstag könnten die Bundesstaaten von North Dakota bis ins nördliche Texas von etwaigen starken Gewittern und heftigem Regen betroffen sein. Auch im Südosten der USA sieht es nach einem wettertechnisch spannenden Start in die neue Woche aus, denn dort werden von einigen Modellen sehr kräftige Niederschläge angedeutet.

Dauerregen an der Westküste Kanadas

Schon seit Tagen sorgen Tiefausläufer für eine stetige Feuchtezufuhr vom Meer her. Zur Wochenmitte hin soll sich das Wetter zunächst beruhigen, ehe bereits zum kommenden Freitag wieder mit neuen, teils ergiebigen sowie andauernden Niederschlägen gerechnet wird. Allerdings sind derartige Regenfälle entlang der Westküste Kanadas nicht selten, da sich die feuchte Meeresluft am Westrand des Küstengebirges regelmäßig abregnet. Den Niederschlagsrekord hält Ucluelet in British Columbia mit 489,2 mm an einem einzigen Tag (gemessen am 6. Oktober 1967).

Europa - Witterung

Vielerorts beginnt die neue Woche ruhig - vor allem in Mitteleuropa. Deutlich interessanter sieht es anfangs im äußersten Osten und Nordosten Spaniens aus, denn dort sind kräftige Gewitter möglich. Auch die Balearen sowie das südwestliche Frankreich sind in der ersten Wochenhälfte nicht vor etwaigen Unwettern gefeit. Zeitweise windig bzw. phasenweise stürmisch zeigen sich die nächsten Tage in Teilen Skandinaviens, teils auch auf den Britischen Inseln. In einer strammen südwestlichen Höhenströmung eingebettete Tiefdruckgebiete versorgen in stetiger Abfolge den Nordwesten und Norden Europas mit viel Wind. Apropos: sehr windig kann es heute und am Montag im östlichen Mittelmeerraum, in Teilen des Balkans und in der Türkei werden, denn dort sorgt eine markante Tiefdruckzone mit höhenkalter Luft für sehr unbeständiges Wetter.