Schöner Spätsommer?

Die Wetterlage stellt sich an diesem Wochenende um - zunehmend schön startet der September. Hält das Hoch?

Der gestrige, überwiegend freundliche Donnerstag war offensichtlich nur ein Vorgeschmack von dem, was uns zum Monatswechsel in der kommenden Woche erwartet. Ausgerechnet ein Tropensturm hilft dabei, dass sich in Deutschland mit einem Hochdruckgebiet nun freundlicheres und wieder wärmeres Wetter durchsetzen kann. Doch wie stabil ist es?

Wochenende noch wechselhaft

Doch zunächst steht uns erneut ein wechselhaftes Wochenende ins Haus - während heute von Westen her teils dichte Wolken über uns hinweg ziehen und vor allem nach Osten und Süden hin auch teils kräftigere Gewitter mit von der Partie sein können, beruhigt sich das Wetter bereits im Westen etwas. Der Samstag bringt zunächst im Süden Schauer und einzelne Gewitter, später breitet sich von der Nordsee her ein Regengebiet aus, das bis zur Nacht zum Sonntag über die Nordhälfte hinwegzieht.

Nachfolgend ist der Sonntag so, wie wir das Wetter von der letzten Wetterperiode her kennen: Wechselhaft mit teils kräftigen Schauern und Gewittern und Höchsttemperaturen oft unter 20 Grad, nur im Südwesten steigt die Temperatur auch mal deutlicher darüber. Man sollte also meinen, es habe sich nichts geändert.

Mit Hoch "Görge" kommt der Umschwung

Das ist aber so nicht richtig, denn am Sonntag zeigt sich bereits der Südwesten ruhig und meist trocken. Dort ist bereits der Einfluss von Hoch "Görge" zu spüren, und dieses leitet nun den Wetterumschwung ein. Dieses Hoch entstand ausgerechnet durch den derzeitigen Hurrikan "Cristobal" (Abb. 2), der derzeit noch vor der Ostküste der USA wirbelt und Sonntagmittag bereits kurz vor Island ankommen soll (seine aktuelle Position sowie die Zugbahnprognose kann man jetzt übrigens mit dem Stormtracker von MeteoEarth.com live verfolgen). 

Auf seiner Vorderseite herrscht dann absinkende Luftbewegung, was den Luftdruck in Bodennähe steigen lässt. Das Tief zieht gleichzeitig in Richtung östliches Mittelmeer und kann dementsprechend zunächst vor allem noch den Osten und Süden Deutschlands beeinflussen.

Auf diese Weise bildet sich dann in der kommenden Woche eine Hochdruckbrücke, die vom Atlantik bis nach Westrussland reicht (Abb. 3). Die Folge ist Wetterberuhigung. Zwar sind Anfang der Woche im Osten noch Wolkenfelder und letzte Schauer möglich, im weiteren Verlauf kann sich aber aller Voraussicht nach die Sonne immer besser durchsetzen. Nur gelegentlich sind dann Wolkenfelder möglich, die von Nord- oder Ostsee ins Landesinnere ziehen könnten, dann aber keinen Regen bringen.

Gleichzeitig steigt auch die Temperatur an, wobei am Dienstag bereits im Westen, spätestens in der zweiten Wochenhälfte aber auch im Osten gebietsweise die 25-Grad-Marke geknackt werden dürfte (ein offizieller "Sommertag").

Stabiles Hoch?

Doch wie stabil ist dieses Hoch? Die Ensembleprognosen machen Hoffnung - sie zeigen durch viele Vergleichsberechnungen ja auch die Eintreffwahrscheinlichkeit einer Vorhersage an. Dabei zeigt eine deutliche Mehrzahl dieser Berechnungen Hochdruckeinfluss über die gesamte Woche hinweg, dabei sinkt die Niederschlagswahrscheinlichkeit zeitweise auf nahe Null (Abb. 4). Und nicht nur das, auch die Temperatur steigt im Mittel dieser Berechnungen über die langfristigen Normalwerte hinaus, sodass der September meist freundlich und warmes starten wird.

Und auch über die kommende Woche hinaus stehen die Chancen nicht schlecht, dass sich überwiegend Hochdruckeinfluss in Deutschland halten sollte (Abb. 5 und 6), wobei kurze Tiefdruckphasen vor allem nach Norden hin nicht auszuschließen sind. Das Temperaturniveau könnte dabei etwas sinken. Die kühle Tiefdruckphase der letzten Tage haben wir aber wohl für längere Zeit hinter uns gelassen, und wir können uns sehr wahrscheinlich auf einige Spätsommertage freuen.