Erste Bilanz

Während es in der Mitte und im Südosten weiter regnet, hier eine erste Schadensbilanz

Teils länger anhaltender und gewittriger Regen fällt seit gestern vor allem in der Mitte Deutschlands sowie am Alpenrand. Während es auch heute noch in den Gebieten weiter regnet, kam es örtlich zu Überschwemmungen. Besonders schwer betroffen ist das sächsische Meißen.

Meißen: Schlamm und zerstörte Straßen

Teils länger andauernder Regen fällt seit gestern an vielen Orten in der Mitte Deutschlands sowie am Alpenrand. Vor allem nach Osten hin war und ist die Luft am labilsten und energiereichsten, sodass es auch dort zu Gewittern kam, die teilweise in den Starkregen eingebettet waren (Abb. 3). In der Kombination sind dabei auch im Osten Deutschlands die höchsten Niederschlagsmengen zu finden.

Dies blieb für einzelne Orte nicht ohne Folgen. Am dramatischsten sind wohl die Bilder aus Meißen (Abb. 1 und 2). Nachdem dort in der Nähe fast 40 Liter auf den Quadratmeter in nur einer Stunde vom Himmel fielen (Garsebach im Triebischtal bei Meißen: 38,5 L/qm von 14 bis 15 Uhr), rutschte zu dieser Zeit ein Hang ins Triebischtal ab. Die damit gelöste Schlammlawine erreichte dabei weite Teile der Innenstadt von Meißen.

Bilder von dort zeigen, wie die Autos tief im Schlamm feststeckten, der Nachrichtendienst NonstopNews berichtet von Wasser, das teils ein Meter hoch auf den Straßen stand und in Autos, Geschäfte und Keller lief. Schlamm und Geröll vom Hang rissen Teile von Straßen mit sich, sodass dort teils sogar zu Fuß kein Durchkommen mehr gewesen sei:

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Bis zu 100 Liter pro Quadratmeter

Die Wetterstationen aus der Dauerregen-Region meldeten dabei Werte von meist 50 bis 60 Liter pro Quadratmeter in 24 Stunden von gestern bis heute, 8 Uhr, das entspricht in etwa der Menge, die dort im ganzen Monat Mai üblicherweise fällt. Der höchste Wert allerdings stammt aus Marktschellenberg direkt an den Berchtesgadener Alpen. Hier alle Niederschlagssummen ab 50 Liter pro Quadratmeter:

100.7    Marktschellenberg    BY
74.8    Winklmoos-Alm    BY
68.2    Hoyerswerda    SN
66.2    Freital (Sachsen)    SN
65.8    Eggenfelden (1132)    BY
61.6    Pirna    SN
60.6    Nossen    SN
60.2    Berchtesgaden/Jenner (7287)    BY
60.0    Garsebach b. Meissen    SN
59.1    Altgeringswalde    SN
59.0    Eisleben    ST
58.4    Luebben-Blumenfelde    BB
57.6    Dresden-Strehlen    SN
57.1    Halberstadt    ST
56.2    Untergriesbach-Sch. (5162)    BY
55.6    Ruhla    TH
55.5    Harzgerode    ST
55.4    Leutkirch-Herlazhofen    BW
54.3    Kisslegg    BW
54.2    Bad Suderode    ST
53.7    Inzell (2412)    BY
53.1    Ruhpolding (6299)    BY
52.7    Mehringen    ST
50.7    Bad Lausick    SN
50.4    Hettstedt-Walbeck    ST

Die Radaranalyse von unserer Unwetterzentrale (Abb. 4) lässt allerdings auch den Schluss zu, dass auch in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg lokale Spitzenwerte von 80 L/qm erreicht wurden. So verwandelten sich zum Beispiel auch die Straßen von Lübbenau in Südbrandenburg in Flüsse:

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Noch einmal bis 50 Liter pro Quadratmeter

Auch heute wird es vor allem im Bereich der nördlichen Mittelgebirge bis zum Emsland häufig, teils dauerhaft weiter regnen. Allerdings sind selbst im Osten Deutschlands nur noch vereinzelt Gewitter zu erwarten. Dies könnten jedoch dort den Regen noch einmal örtlich verstärken. Außerhalb dieser lokalen Gewitter wird vor allem in der Nähe von Harz und Weserbergland mit den höchsten Mengen gerechnet mit Spitzen lokal um 50 Liter pro Quadratmeter.

So könnte im gesamten Zeitraum seit dem gestrigen Dienstag auch hier und da ein Wert von 100 Litern pro Quadratmeter oder etwas mehr erreicht werden. Die Unwettergefahr ist damit noch nicht gewarnt, weiterhin gelten rote Unwetterwarnungen der Unwetterzentrale (Abb. 6).