April 2014

Der April war wie die Vorgängermonate: Sehr warm, oft zu trocken und eher freundlich

Nach vorläufiger Auswertung der Wetterdaten ergibt sich für den April 2014 in Deutschland ein ähnliches Bild, wie es seit dem Dezember 2013 charakteristisch ist: Auch der April war deutlich zu warm, häufig zu trocken mit etwas mehr Sonnenschein als im langjährigen Mittel. Seit Aufzeichnungsbeginn 1881 ist dies sogar der viertwärmste April.

Platz vier der wärmsten Aprile 

Gegenüber dem Vergleichszeitraum 1961 bis 1990 war der April 2014 um über 3 Grad zu warm und ist damit der viertwärmste April seit Beginn der Wetteraufzeichnungen 1881. 

Meist warm, nur kurze kühle Periode

Und so begann der Monat auch gleich sehr warm und oft freundlich. Grund war eine Hochdruckbrücke zwischen Island und dem Schwarzen Meer wobei auf der Vorderseite ostatlantischer Tiefs warme Luft zu uns nach Deutschland kam. Ungewöhnliche Ausnahme war eine Saharastaub-Wolke, die zu Beginn des Monats für oft dichte, hohe Bewölkung sorgte. Das Ergebnis waren frühe erste "Sommertage" im Südwesten. Ein "Sommertag" ist definiert als ein Tag mit einer Höchsttemperatur ab 25°C. Und so meldeten unsere MeteoGroup-Stationen Ihringen und Neuenburg am Rhein bereits am 2. April eine Höchsttemperatur von 25,1°C. Die höchste Temperatur wurde am 25. in Bensheim, Hessen erreicht, unsere Station meldete dort einen Höchstwert von 27,5°C. Kühl war es nur vorübergehend in der zweiten Dekade und damit auch bis teils zum Osterfest (11. bis 20.), wo es noch einmal zu Nachtfrost kam, in Marienberg-Kühnhaide im sächsischen Erzgebirge sank das Quecksilber am Morgen des 17. April bis auf -9,7°C.

Oft trocken, gebietsweise kräftige Gewitter

Viele, jedoch nicht alle, klagten oft über Trockenheit in diesem April. Häufiger Hochdruckeinfluss hielt vor allem im Süden Deutschlands anfangs die Tiefausläufer fern. So gibt es insgesamt in Deutschland ein Niederschlags-Defizit von knapp 30  Prozent. Eine Luftmassengrenze über dem Norden sorgte dagegen für schauerartige Niederschläge, sodass zum Beispiel in Hamburg das Niederschlagssoll um über 50% überschritten wurde (Abb. 2). Gleichzeitig fiel in Trier auf dem Petrisberg bis zum 19. April kein nennenswerter Niederschlag (mit Tagesmengen von über 1 Liter pro Quadratmeter, Abb. 3).

Von Tief "Sabine" ausgehend drehten sich die Verhältnisse dann in der letzten Aprilwoche um: Während im Nordosten das Hoch "Quinlan" meist für trockene Verhältnisse sorgte, bildeten sich sonst teils kräftige und langsam ziehende Schauer und Gewitter. So kam es zu großen Niederschlagsunterschieden auf engem Raum. Zum Beispiel gab es innerhalb von Berlin im Bezirk Reinickendorf Überflutungen durch Starkregen, im Osten der Stadt fiel gleichzeitig dagegen kein Tropfen. Im Südharz sorgten kräftige Gewitter dafür, dass die B4 und B81 gesperrt werden musste, weil die Straßen teils unter- oder sogar weggespült wurden. Den höchsten Niederschlagswert in 24 Stunden meldete dabei unsere Wetterstation Schmallenberg-Westernbödefeld im Sauerland in NRW. Vom 26. bis 27., jeweils 8 Uhr, summierte sich der 24-stündige Niederschlag auf 91,6 Liter pro Quadratmeter, das entspricht etwa dem Eineinhalbfachen der dort sonst üblichen Monatssumme (Abb. 4). Die Gesamtsumme der Monatsniederschläge in Deutschland zeigt die Abb. 5.

Sonne etwas überdurchschnittlich

Wenig spektakulär zeigt sich dagegen die Statistik in Sachen Sonnenscheindauer. Insgesamt schien sie in Deutschland um wenige Prozent häufiger als im langjährigen Mittel. Dabei schien die Sonne am Alpenrand wegen naher Mittelmeertiefs etwas weniger, in einem Streifen zwischen dem Saarland, Franken und Sachsen dagegen etwas häufiger als normal. Auch die Ostsee war in Sachen Sonne eher begünstigt.