Wärme und Sahara-Staub

Im Südwesten wird ein "Sommertag" möglich, auf die Autos kann sich Saharastaub legen

Das überwiegend freundliche Wetter findet nach dem Wochenende auch in der ersten Aprilwoche seine Fortsetzung. Und nicht nur das: in der zweiten Wochenhälfte ist im Südwesten sogar der erste "Sommertag" möglich. Wir sagen, warum man mit dem Autowaschen trotzdem warten sollte:

Das ungewöhnlich warme, trockene und oft freundliche Wetter wird auch in der Tendenz in der ersten Aprilwoche weiter fortgesetzt. Aktuell spielen zwei Druckgebilde für das Wetter in Deutschland die entscheidendste Rolle: Zum einen ist dies das Hoch "Linus", das sich zu Wochenbeginn über dem Nordmeer befindet und seinen Schwerpunkt im Verlauf der Woche weiter südostwärts nach Osteuropa verlagert. Dieses Hoch ist nicht zuletzt der Grund für das deutschlandweit oft freundliche Wetter, das nur vorübergehend, so wie am heutigen Montagvormittag, durch Wolkenfelder unterbrochen werden wird.

Kühl im Nordosten, sommerlich warm im Südwesten

Der Gegenpart ist vor allem für die Temperaturentwicklung im Südwesten Deutschlands im Verlauf der Woche entscheidend. Es ist ein nicht benanntes Tief, das sich über dem Ostatlantik befindet. Schaut man in die höhere Atmosphäre, so sieht man in dem Bereich kältere Luft polaren Ursprungs sehr weit nach Süden vorankommen.

Dieser so genannte Trog wird sich im Verlauf der kommenden Tage allmählich westwärts auf Europa zubewegen, vor allem mit seinem südlichen Teil. Dies geschieht allerdings nur sehr langsam, da das Hoch als Gegenpart diese Bewegung nach Osten blockieren möchte. Gleichzeitig weht um das Hoch herum kältere Luft in den Nordosten Deutschlands, sodass sich die Temperaturgegensätze über Deutschland verschärfen werden (Abb. 2). Als Beispiel vergleiche man unsere Wetterprognosen für das Kap Arkona auf Rügen und Öhringen in Baden-Württemberg für Donnerstag - an der Ostsee werden dabei bei auflandigem Wind nicht einmal mehr 10°C erreicht, während im Südwesten gebietsweise mit Höchstwerten von 25°C ab Mittwoch der erste offizielle "Sommertag" wahrscheinlich ist (Abb. 3).

Sahara-Staub vor allem im Westen und Süden

Doch die Wärme ist nur ein Aspekt, der diese Wetterkonstellation mit sich bringt. Denn diese ist ja ein Ergebnis einer sehr strammen Höhenströmung, die vom Atlantik über den Norden Afrikas und Frankreich in den Südwesten Deutschlands weist (Abb. 4 und 5). Denn gleichzeitig verstärkt sich im westlichen Mittelmeerraum bis nach Nordafrika hinein der Tiefdruckeinfluss, dort entstehen auch hochreichende Schauer und Gewitter, die damit auch den Staub der Sahara in die Höhe befördern. Dieser wird dann durch die Höhenströmung aufgenommen und verfrachtet. 

Das bedeutet, dass die Konzentration an Saharastaub im Süden und Westen Deutschlands im Verlauf der kommenden Tage zunehmen wird. Dabei lagert dieser sich in den Alpen auch auf Schnee ab und lässt diesen gelblich bis rötlich erscheinen (auch "Blutschnee" genannt). Aber auch auf den Autos werden wir in der Südwesthälfte in den kommenden Tagen häufiger eine helle Staubschicht feststellen, die vor allem bei dunkler Lackierung doch deutlich auffallen wird. Auch, wenn sich am Himmel kaum Wolken zeigen sollten, erscheint dieser teilweise milchig verfärbt, und die Sichtweite nimmt ab. Größere Wolken dagegen erscheinen dunkler als sonst.

In Richtung Wochenende nimmt dann die Staubkonzentration wieder ab, da sich der Tiefdruckeinfluss dann zumindest im Westen Deutschlands auch durch Schauer oder auch Gewitter zeigt.