Weltwetter-Übersicht

Diesmal im Fokus: Erster Sommertag des Jahres 2014 sowie ein Tropensturm über Madagaskar.

Welche auffälligen Wetterereignisse sind in der kommenden Woche zu erwarten? Abbildung 1 zeigt den Extreme Forecast Index (EFI) des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersagen (EZMW) für die globale Temperatur am Dienstag. Der Index deutet auf signifikante Änderungen einzelner Parameter hin, also auf negative sowie positive Abweichungen vom Normalwert. Schauen wir uns auch heute wieder ein paar Regionen genauer an.

  1. Europa
    Das Wetter an diesem Wochenende gibt schon einen Vorgeschmack auf die kommende Woche, denn durch eine Hochdruckbrücke über Mitteleuropa geht es auch in den nächsten Tagen frühlingshaft und für die Jahreszeit ungewöhnlich warm weiter. So deutet auch der EFI in der Abbildung 1 besonders über dem westlichen Mitteleuropa stark positive Temperaturanomalien an. Mithilfe der großräumigen Wetterlage in der Abbildung 2 ist schön zu erkennen, dass recht verbreitet subtropische Luft vorherrschend ist, die auf der Vorderseite von dem atlantischen Tiefdruckwirbel weit nach Norden gelenkt wird.

    Auch Deutschland bleibt größtenteils im Genuss der warmen Mittelmeerluft. Nur im äußersten Nordosten strömt vorübergehend kältere Luft ein (vgl. Abb. 2), so dass es besonders an der Ostsee mit auflandigem Wind und einstelligen Höchstwerten recht frisch wird. Ansonsten bleibt es mild, im Westen und Süden bei Werten jenseits der 20-Grad-Marke sogar recht warm. Im Verlauf der Woche nimmt durch Annäherung des Tiefs über Westeuropa die Warmluftzufuhr sogar noch etwas zu. Im Westen ist dadurch mit einem Maximalwert von 25°C Anfang April der erste Sommertag in diesem Jahr in Sicht.

    Zum Ende der Woche macht sich das besagte westeuropäische Tief mit kompakten Wolken sowie Schauern und Gewittern dann auch stärker hierzulande bemerkbar. Zuvor sorgt es jedoch besonders in Spanien und Portugal für kräftigere Regenfälle, die von teils heftigen Gewittern begleitet werden (vgl. auch Abbildung 3). Örtlich drohen Unwetter.
     
  2. Vorderasien
    Markantes Wetter deutet sich in der neuen Woche über weiten Teilen Vorderasiens an. Einhergehend mit einem Tiefdruckkomplex über Westrussland und der mitteleuropäischen Hochdruckzone gelangt Luft polaren Ursprungs weit über das Schwarze Meer und dem Kaukasus in Richtung Arabische Halbinsel (vgl. Abbildung 2). Dort stößt sie dann auf warme Subtropenluft, wodurch gebietsweise schwere Gewitter möglich sind. Durch ein starkes Druckgefälle zum nordafrikanischen Hochdrucksystem frischt aber vor allem der Wind stark auf. In einigen Regionen Saudi-Arabiens drohen im Verlauf der Woche Sturmböen, die unter Umständen Staubstürme auslösen können. Der EFI für die maximalen Windböen zeigt sowohl zum Beginn der Woche als auch zur Wochenmitte stark positive Anomalien, also ein erhöhtes Sturmpotential (vgl. Abbildung 4 und 5).  
     
  3. Afrika
    Vor Madagaskar tobt derzeit ein Tropensturm, dessen Schwerpunkt sich von der Straße von Mosambik weiter südöstlich verlagert und wahrscheinlich heute Abend die Westküste Madagaskars erreicht. Das Hauptsturmfeld bleibt zwar voraussichtlich über dem offenen Meer, jedoch liegen die Küstenregionen um Mahajanga dem bedrohlich nahe. So drohen orkanartige Böen, Sturmfluten und besonders sintflutartige Regenfälle, die für schwere Schäden durch Überflutungen sorgen können (vgl. auch Abbildung 4 und 6).

    Durch eine weiter östlich angrenzende Hochdruckzone wird der Tropensturm im Laufe der neuen Woche voraussichtlich nach Südwesten verdrängt, wobei er über dem warmen Wasser des Indischen Ozeans erneut an Stärke gewinnt. Zum Ende der Woche drohen dann in einem recht kleinräumigen Bereich an der Küste von Mosambik schwere Unwetter.