Was macht der Komet ISON?

Der Komet ISON nähert sich der Sonne, er erreicht am Donnerstag die geringste Entfernung.

Schon seit einigen Monaten wird der Komet ISON mit der genaueren Bezeichnung C/2012 S1 als möglicher Weihnachtskomet gehandelt. So könnte sich ab Anfang Dezember schon mit bloßem Auge ein spektakulärer Anblick am Himmel ergeben. Sein Überleben ist jedoch ungewiss.

 

Komet erreicht Perihel

Aktuell rast der Komet ISON immer weiter auf die Sonne zu. Er erreicht am Donnerstag, den 28.11.2013 seine niedrigste Entfernung zur Sonne, auch Perihel genannt. Dabei nähert sich der Komet auf eine Entfernung von 1,5 Millionen Kilometer zur Sonnenoberfläche und wird somit auch als "Sonnenstreifer" bezeichnet. Aufgrund der niedrigen Entfernung zur Sonne muss der Komet Temperaturen von etwa 2.500 Grad Celsius überstehen. Noch ist unklar, ob der Komet diesen "Höllenritt" überlebt, da anscheinend schon die ersten Teile vom Himmelskörper abbrechen.

Wie sind die Wetterbedingungen zum Beobachten?

Sollte der Komet den Vorbeiflug an der Sonne überleben, könnte er ab Anfang Dezember einen spektakulären Anblick am Morgenhimmel, mit Glück auch am Taghimmel ergeben. Doch wie ist in diesem Zeitraum das Wetter?

Aktuell sorgt Hoch "Traude" mit Zentrum über Großbritannien in Deutschland verbreitet für freundliches Wetter, doch schon am Mittwoch bringen neue Tiefausläufer neben einer Milderung auch neue Wolken mit sich. 

Somit ist der Himmel am Donnerstag, dem Tag des Perihels des Kometen ISON, in Deutschland vielerorts stark bewölkt, wie Abbildung 2 zeigt. Die größten Chancen auf Auflockerungen bestehen an der Ostseeküste und in Richtung Alpen. In den nächsten Tagen ist der Komet mit der richtigen Ausstattung dann sogar am Taghimmel in der Nähe der Sonne zu sehen. Schauen Sie jedoch niemals direkt in die Sonne! 

Mit jedem Tag nach dem Perihel, sofern der Komet den Vorbeiflug überlebt hat, entfernt sich der Komet immer mehr der Sonne, wodurch sich die Beobachtungschancen deutlich verbessern. Ab Anfang Dezember kann der Komet am besten in den Frühstunden kurz vor Sonnenaufgang gegen 6:30 Uhr beobachtet werden. Dabei befindet er sich zunächst am östlichen Horizont in der Nähe des Sternbilds Schlange und wandert am Tage bis etwa 20° über den Horizont weiter nach Süden. Je nach Helligkeitsentswicklung ist der Himmelskörper dann auch am Tage sichtbar.

Wie die Abbildung 3 zeigt, bleibt uns der Tiefdruckeinfluss in den nächsten Tagen jedoch erhalten und die Wolkendecke bleibt überwiegend kompakt. Zu Beginn der neuen Woche können aber größere wolkenfreie Zonen vorübergehend einen freien Blick auf den Kometen geben.

Fazit

Sollte ISON den Vorbeiflug an der Sonne überstehen, stören in den nächsten Tagen leider meist noch kompakte Wolken die Beobachtung des Kometen.