Weltwetter-Übersicht

Heute unter anderem mit dem Blick auf die Witterung in Europa und dem Taifun WUTIP über Südostasien.

Welche auffälligen Wetterereignisse sind in der kommenden Woche zu erwarten? Abbildung 1 zeigt den Extreme Forecast Index (EFI) des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersagen (EZMW) für die globale Temperatur am Montag. Der Index deutet auf signifikante Änderungen einzelner Parameter hin, also auf negative sowie positive Abweichungen vom Normalwert. Schauen wir uns ein paar Regionen genauer an.

Europa
Entlang der Südflanke eines blockierenden Hochs über Skandinavien gelangt von Osten her weiterhin recht kühle Luft in die Osthälfte Deutschlands. Dabei wird ein großer Kaltluftkörper über Osteuropa angezapft, dort beträgt die negative Abweichung der Temperatur zu den Normalwerten verbreitet zwei bis sechs Grad. Die eben angesprochene Kaltluft gelangt aber nicht in alle Regionen Deutschlands. Im Südwesten und Westen ist eher gemäßigte Luft vorherrschend. Dementsprechend liegt eine Luftmassengrenze über der Bundesrepublik, selbige ist aber kaum wetterwirksam.

Das blockierende Hoch über Skandinavien zwingt atlantische Tiefdruckgebiete auf eine weit südlich gelegene Zugbahn. So steht in der neuen Woche vor allem der Alpen- und Mittelmeerraum im Fokus etwaiger Starkniederschläge. In der Summe können in den nächsten sieben Tagen von Italien über die Adria hinweg sowie im Balkanraum und am Schwarzen Meer durchaus 40 bis 140 Liter Regen pro Quadratmeter fallen. Die Niederschlagsschwerpunkte schwanken dabei von Tag zu Tag. Auch dem Nordwesten Spaniens und großen Teilen Portugals steht eine nasse Witterungsphase bevor. Besonders am Dienstag und Donnerstag können sich dort gebietsweise unwetterartige Gewitter entwickeln. Am Mittwoch und Donnerstag sind auch im Westen Frankreichs und in Großbritannien kräftigere Niederschlagsereignisse möglich.

Südostasien
Der Taifun WUTIP nimmt Kurs auf Vietnam und das zentrale Laos. Am 28. September erreichte der Sturm die Taifunstärke. Am heutigen Sonntag wurde der Wirbel bereits in der Kategorie 2 gelistet, selbige ist durch Windspitzen von 154 bis 177 km/h gekennzeichnet. Tausende Bürger in den küstennahen Gebieten von Vietnam bereiten sich auf erhöhten Wellengang, Starkniederschläge und hohe Windgeschwindigkeiten vor. Der Landgang wird am morgigen Montag in der Nähe der Stadt Hu? (Hafenstadt am Südchinesischen Meer, etwa 300.000 Einwohner) erwartet. Niederschlagsmengen von bis zu 200 Litern pro Quadratmeter innerhalb von 6 Stunden können dabei nicht ausgeschlossen werden. Auf seiner östlichen bis nordöstlichen Zugbahn wird sich der Taifun in den kommenden Tagen abschwächen. Aktuelle Berechnungen deuten darauf hin, dass der Wirbel am Dienstag über Laos als Tropensturm gelistet wird, somit den Taifun-Status verliert. Auch die Niederschläge sollen sich deutlich abschwächen.

Nordamerika und Karibik
Dem äußersten Nordwesten der USA sowie der Westküste Kanadas steht eine mitunter regenreiche Zeit bevor, bereits heute gab es gebietsweise kräftige Regengüsse mit lokalen Überflutungen. Die nasse Witterungsphase wird mit Unterbrechungen noch eine Woche andauern. Ein tropisches Tiefdruckgebiet bringt auch Teilen der Karibik in den nächsten Tagen viel Regen, kräftige Gewitter sind am Montag über Jamaika und nachfolgend in Kuba möglich. Die genaue Entwicklung des Tiefs und dessen weitere Zugbahn sind aber noch recht unsicher.