Schneeflocken gesichtet!

In dieser Woche gab es doch tatsächlich den ersten Schnee in Deutschland. Erstaunlich, oder?

An diesem Montag sind in Deutschland doch tatsächlich die ersten Schneeflocken vom Himmel gefallen, es wurden dabei stolze acht Zentimeter gemeldet. Aber nur auf unserem höchsten Berg, auf der Zugspitze! Die Schneefallgrenze lag vorübergehend bei etwa 2100 Meter Höhe, unterhalb der angesprochenen Höhe regnete es „nur“.

Im vergangenen Jahr gab es den ersten Schnee ebenfalls auf der Zugspitze (2962 m), allerdings erst am 1. September. Also fast eine ganze Woche später als in diesem Jahr. Dafür ist zu dem Zeitpunkt eine größere Menge gefallen, rund 35 Zentimeter dick war damals die Schneedecke. Wie aus diesem Beispiel ersichtlich wird, ist es in höheren Gebirgslagen gar nicht mal so ungewöhnlich, dass man bereits im Spätsommer die ersten Schneeflocken beobachten kann.

So kam es am Montag zum Schneefall
Am vergangenen Wochenende herrschte eine interessante Wetterlage über Deutschland. Ein Höhentief in der Kombination mit einem Bodentief brachten im Alpenraum mitunter enorme Niederschlagsmengen hervor. Am Boden zog ein Tiefdruckgebiet in unsere Richtung, welches feuchte und instabile Luft mit sich brachte. Da dieses sich nur sehr langsam voran bewegte und währenddessen das Höhentief aus Nordostfrankreich sich weiter zur Schweiz hin verlagerte, kam es längere Zeit zu heftigen Regenfällen (und auf der Zugspitze zum angesprochenen Schneefall). In der Region war zudem kühle Luft vorherrschend. Diese Wetterlage wurde im Bericht vom 24.08. ausführlicher beschrieben.

Das oben genannte Höhentief brachte in der Nacht zum Montag niedrige Temperaturen zwischen 11 und 8°C in der Umgebung der Zugspitze mit sich. Steigt Luft auf, so dehnt sie sich in der Höhe infolge des abnehmenden Drucks aus. Die Ausdehnung der Luft benötigt jedoch Energie, und eben diese Energie wird aus der mitgeführten Wärme geschöpft. Das bedeutet, beim Ausdehnen mit zunehmender Höhe wird aufsteigende Luft immer kühler. Im Mittel beträgt die Temperaturänderung mit der Höhe 0,65°C pro 100 m, so konnte sich die Luft bis zu den Höhen der Zugspitze derart abkühlen, dass an der Wetterstation –1°C gemessen wurden. So kam es am Montagmorgen zum ersten Schneefall, welcher sich am Mittwoch fortsetzte. Am Mittwochmorgen wurde an der Wetterstation Zugspitze eine Gesamtschneehöhe von sechs Zentimetern gemeldet.