Tropensturm Kong-Rey

Bei den Philippinen hat sich ein Tropensturm gebildet. Besteht eine Gefahr für die Bevölkerung?

Erst vor kurzem hat der tropische Sturm Trami auf den Philippinen gewütet und für Schlagzeilen gesorgt. Am Montag hat sich nun das nächste Tropentief entwickelt. Wie geht es weiter?

Aus einem Tiefdruckgebiet, welches sich östlich der Insel Dinagat gebildet hat, ist nachfolgend der tropische Wirbelsturm „Kong-Rey“ entstanden, der philippinische Name lautet Nando. Am Dienstag sorgte der Wirbel vor allem auf der größten philippinischen Insel Luzon verbreitet für starke Regenfälle, lokal kam es zu Überschwemmungen und Erdrutschen. Das Zentrum zog zwar östlich an Luzon vorbei, allerdings erfassten die ausgedehnten Niederschlagsfelder viele Regionen der Philippinen. Einzelne Wetterstationen meldeten 6-stündige Niederschlagsmengen von über 60 Liter pro Quadratmeter. Besonders die eingelagerten Gewitter sorgten für zeitweiligen Starkregen mit Unwettercharakter. In der Nacht zum Mittwoch verlagerte sich der Tropensturm langsam weiter nach Norden. Heute wird das Zentrum des tropischen Tiefs etwa 400 Kilometer östlich von Taiwan erwartet.

Ein neuer Taifun im Entstehen?
Der Japanische Meteorologische Dienst meldete jüngst, dass sich der nach Norden weiterziehende Wirbelsturm verstärken könnte. Jedoch unterstützen andere Wetterdienste und meteorologische Modelle diese Annahme nicht. So wird derzeit davon ausgegangen, dass Kong-Rey nicht wesentlich an Stärke gewinnen wird und voraussichtlich ein tropischer Wirbelsturm bleibt. Ein Tropensturm wird erst als Taifun eingestuft, wenn Windgeschwindigkeiten von über 118 km/h erreicht werden. Kong-Rey wird diese Kategorie wahrscheinlich nur kurzzeitig erreichen können.

Tropensturm Kong-Rey bewegt sich bis Donnerstag zunächst weiter nach Norden, nachfolgend etwas mehr nach Nordosten. Besonders in Taiwan und auf den Yaeyama-Inseln (zu Japan gehörend) wird zeitweise kräftiger Regen erwartet. Niederschlagsmengen bis zu 200 mm innerhalb von 24 Stunden sind durchaus vorstellbar. Auf den Inselgruppen südlich von Japan sind Brandungen von 2 bis 4 Metern möglich. In der Nacht zum Freitag überquert das Hauptwindfeld voraussichtlich die japanische Insel Okinawa. Am Freitag wird die Insel Ky?sh? (die südlichste der vier Hauptinseln Japans) erreicht.

Erst zum Samstag ist eine Abschwächung des tropischen Sturmes zu erwarten. Allerdings wirkt sich ein weiteres Tiefdruckgebiet von der Ostmongolei her auf das Wetter in Japan am kommenden Wochenende aus. Das Zusammenspiel mit Kong-Rey kann am gesamten Wochenende starke Gewitter über Japan hervorbringen, es herrscht Unwettergefahr.

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Warum wurden wieder die Philippinen getroffen?
In der Region des nordwestlichen Pazifischen Ozeans sind tropische Wirbelstürme keine Seltenheit. Ein Drittel der weltweit vorkommenden Tropenstürme treten in diesem Gebiet auf. Nach China haben die Philippinen die meisten tropischen Stürme im Jahr. Im Durchschnitt werden 6 bis 7 Tropenstürme pro Jahr gezählt.