Hochwassergefahr

Überschwemmungen durch Hochwasser hat es bereits gegeben, die Lage könnte sich bald sogar verschärfen

Besonders in Niedersachsen gibt es derzeit immer noch Probleme durch Hochwasser. Überflutungen haben dazu geführt, dass nördlich des Harzes einzelne Orte nur mit dem Boot erreichbar sind. Auch andernorts ist die Situation angespannt. Und es wird bald wieder reichlich Regen geben:

Insbesondere an den Harz entwässernden Flüssen in Niedersachsen waren und sind die Auswirkungen bisher am meisten zu spüren gewesen. Die nebenstehenden Fotos stammen aus Braunschweig von unserer Kollegin Claudia Salbert, Zitat: "... So schlimm wie im August 2002 ist es aber nicht, trotzdem hat es viele volle Keller sowie Straßensperrungen gegeben. Heute Nacht (Nacht zum Dienstag) war der Scheitelpunkt erreicht, und seitdem sinken die Pegelstände wieder. Die Bilder sind nur wenige Meter von unserem Haus aus gemacht, dort befindet sich das Flüsschen Wabe sowie die Mittelriede". Die meisten Sorgen bereitet die Schunter in Braunschweig, in Hildesheim ist es besonders die Innerste. Hier zwei Videoberichte:

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Neuer Starkregen in Sicht
Aber auch in anderen Bundesländern gibt es Probleme, so zum Beispiel in Hessen an der Fulda oder in Nordbayern am Regnitz. Problematisch ist die Lage insbesondere im Hinblick auf die neuen zu erwartenden Starkniederschläge mit einer Wetterlage, die der vom letzten Sonntag sehr ähnelt: Ein neues Tief, das sich von der Ungarischen Tiefebene kommend verstärkt, zieht dabei von Donnerstag auf Freitag auf uns zu (Abb. 4) und nachfolgend westwärts nach Deutschland. Dabei kommt es nach Norden hin zu Schauern und Gewittern. Auf breiterer Fläche fällt dagegen der Regen westlich und südlich des Tiefdruckkerns, das Regengebiet wickelt sich dabei spiralförmig um den Kern. Vor allem im Stau der Mittelgebirge (Abb. 5) sind dabei wieder hohe Niederschlagssummen zu erwarten, insbesondere am Freitag.

Verschärfung der Hochwasserlage
Mit unserer MeteoEarth App findet man bereits für die Nacht zum Freitag 6-stündige Niederschlagsmengen von über 20 Litern pro Quadratmeter (Abb. 6). In der Gesamtsumme können dabei im Süden und Osten häufig Mengen um 50 bis 75 L/qm bis Ende der Woche erwartet werden (Abb. 7). In Abb. 8 sehen wir eine Abschätzung der höchstmöglichen Regensummen von Mittwoch bis Samstag (oben links nach unten rechts). Diese werden also längst nicht überall erreicht, sind aber stellenweise nicht ausgeschlossen. So kann man vereinzelt auch von Summen deutlich über 100 L/qm ausgehen. Da ein Schwerpunkt der Niederschläge in den östlichen und südlichen Gebirgen liegt, dürfte sich damit auch die Hochwassersituation weiter verschärfen.

Wir werden die meteorologische Situation weiter im Auge behalten und gegebenenfalls über Änderungen berichten. Für Betroffene empfehlen wir, regelmäßig seine entsprechenden Hochwasserwarnungen und Prognosen zu verfolgen, zu erreichen über das Länderübergreifende Hochwasserportal.