Die Natur kann es gebrauchen

Ein Tiefdruckgebiet brachte in den letzten 24 Stunden großen Teilen Deutschlands ergiebigen Regen.

In den letzten 24 Stunden gab es gebietsweise ergiebigen Regen. Ein ausgedehntes Wolkenband erstreckte sich über große Teile Deutschlands und brachte in einem breiten Streifen vom Südwesten bis hin zur Ostsee 24-stündige Niederschlagsmengen von 2 bis 25 Liter hervor. Nur im Südosten Bayerns blieb es vielerorts trocken. Letztmalig gab es ein vergleichbares Regenereignis am 19. und 20.04.2013. Zu jenem Zeitpunkt waren allerdings nur Bayern und Baden-Württemberg betroffen. Der Regen der vergangenen Nacht und des heutigen Tages betrifft jedoch große Teile der Bundesrepublik.

Wo kam der Regen her?
Die Großwetterlage wird derzeit von einem markanten Langwellentrog bestimmt, welcher sich von Nordskandinavien über den Ärmelkanal hinweg bis zur Iberischen Halbinsel erstreckt. Die zu einem eingelagerten Tiefdrucksystem gehörende Kaltfront liegt heute quer über Deutschland und verlagert sich im Tagesverlauf langsam weiter nach Südosten. Ferner besitzt die eben angesprochene Kaltfront die Charakteristik einer Welle, dies erklärt die ergiebigen Niederschlagsmengen der letzten 24 Stunden. Da schon im weiteren Tagesverlauf die Kaltluftadvektion (Das Heranführen kalter Luftmassen) ihren Höhepunkt erreicht, werden sich zeitgleich die Niederschläge weiter abschwächen. Im Südosten ist die Luft noch recht warm und labil geschichtet, dort können sich mit Sonnenunterstützung im Tagesverlauf einzelne Gewitter entwickeln. Das Niederschlagsband verlagert sich bis zum Sonntag etwas weiter nach Süden. Vor allem im Nordwesten klart es nachts vielerorts auf. Dort sowie in den höheren Lagen der Mittelgebirge besteht bei Aufklaren durchaus die Gefahr von leichtem Bodenfrost. Die maritime Polarluft will sich scheinbar kurzfristig Gehör verschaffen.

Am Sonntag beruhigt sich das Wetter in der Nordhälfte, denn im Bodendruckfeld greift von Westeuropa her ein sogenannter Hochkeil nach Osten aus. Auch in Süddeutschland klingen die Niederschläge langsam ab, die Sonne zeigt sich hier aber nur stellenweise. Der Höhepunkt des Kaltluftvorstoßes ist am Sonntag überstanden, nur in wenigen Regionen des Landes verweilen die Höchstwerte noch im einstelligen Bereich, meist werden 10 bis 15°C erreicht.

Wissenswertes
Dem einen kommt der Regen an diesem Samstag sicherlich ungelegen, aber den Landwirten und Gartenfreunden in der Mitte sowie im Norden kommt der Regen wahrscheinlich eher gelegen. Bisher zeigte sich der April in diesen Gebieten verbreitet zu trocken. Lediglich in einigen Regionen Süddeutschlands wurde das übliche Monatsmittel für den Niederschlag gebietsweise erreicht. Üblicherweise fallen im vierten Monat des Jahres deutschlandweit zwischen 38 Liter am Kap Arkona auf Rügen, 42 Liter in Berlin, 52 Liter in Frankfurt am Main und etwa 70 Liter in München.

Die Niederschlagsverteilung ist jedoch nicht trivial und auch nur schwer zu verifizieren. Selbst ausgedehnte Niederschlagsgebiete verteilen ihre Fracht unterschiedlich und bei Schauern kann es in einem Teil der Stadt trocken bleiben, während es in anderen Teilen kräftig schüttet. Der April bietet viele Arten des Niederschlags: Ob Regengebiet oder Schauerstraßen, ob in flüssiger oder in fester Form - Der April ist ein Übergangsmonat. Die Atmosphäre stellt sich langsam von winterlichen Strömungsmustern auf die sommerliche Zirkulation um.