Trügerischer Frühlingshauch

Die Sonnenscheinmomente diese Woche wiegen in falsche Sicherheit - schauen wir voraus:

Im Laufe dieser Woche wird es nach dem sehr winterlichen Wochenende sicherlich hier und da ein Aufatmen geben, da sich zumindest gebietsweise ein Hauch von Frühling einstellen möchte. Wir jedoch schauen noch weiter und müssen sagen, dass dieser Frühlings-Hauch trügerische Sicherheit vorgaukelt.

Zunächst trüb und ruhig
Doch zunächst setzt sich die sehr feuchte Luft - sie wurde ja aus dem Mittelmeer herangeführt - zur Ruhe. Dieses geschieht, da nach den letzten Ausläufern von Mittelmeer-Tief Thomas, die uns heute von Osten her noch einmal erreichen, das umfangreiche Hochdruckgebiet Fenne über dem Norden Europas die Regie übernimmt.

Dabei sollte man zunächst allerdings nicht unbedingt mit viel Sonnenschein rechnen. Denn die feuchte Luft unter Hochdruckeinfluss sorgt dabei zunächst für häufig trüb-graue Tage. Allenfalls im Südwesten kann sich beispielsweise am morgigen Dienstag außerhalb von Nebelgebieten die Sonne durchsetzen. Am Mittwoch dagegen ist vor allem der Nordosten die Region Deutschlands mit der besten Chance auf Sonnenschein.

Von hier aus erobert sich die Sonne dann auch immer mehr Gebiete Deutschlands im Laufe des Donnerstags und Freitags. Die milderen Luftmassen, die vor allem in den Norden geführt werden, sorgen dafür, dass man sich beispielsweise am Donnerstag oder Freitag in Hamburg bei über 6°C und schwachem Wind auf eine Bank für eine Weile in der Sonne gut fühlen kann und den Hauch von Frühling am eigenen Leib spürt.

Doch ist zum Freitag hin bereits die nächste Abkühlung in Vorbereitung, wie wir in Abb. 2 sehen: Ein Kaltluftvorstoß drängt das Hoch allmählich in Richtung Grönland nach Westen ab. Und zwischen diesem Hoch und einem kräftigen Tief über Westrussland kann mit nördlicher Strömung wieder polare Luft nach Deutschland strömen. Die kälteste Luft erreicht uns dabei zum kommenden Sonntag von Polen her (Abb. 3).

Wechselhaftes, kälteres Wochenende
Aus heutiger Sicht ist dabei zwar kein Wintereinbruch wie gestern und vorgestern zu erwarten. Sehr wohl werden die Temperaturen in Deutschland voraussichtlich wieder nur knapp über den Gefrierpunkt am Wochenende steigen, vor allem im Osten werden auch in tiefen Lagen nicht mehr als 3 Grad erreicht.

Und von Nord- und Ostsee her ist dann mit schauerartigen Niederschlägen zu rechnen, die nach Osten hin meist als Schnee niedergehen (Abb. 4). Dies bedeutet vor allem nachts, aber auch in den Morgen- und Abendstunden wieder zunehmend Glättegefahr. Und auch darüber hinaus verbleiben die Temperaturen mit höherer Wahrscheinlichkeit wohl zunächst unter den langjährigen Mittelwerten (Abb. 5). Der Frühling möchte sich vorerst also noch nicht so richtig bei uns einrichten.