Januar 2013

Die Statistik vermag nicht die Extreme wiederzugeben, zwischen denen der Januar 2013 pendelte. Der Rückblick:

Der Januar 2013 war wie so viele Monate im vergangenen Jahr ein Monat der großen Abweichungen in alle Richtungen. Diese hoben sich jedoch in ihren Mittelwerten teilweise auf, sodass dieser erste Monat des neuen Jahres die Tücken der Statistik demonstrieren konnte.

Im Mittel durchschnittliche Temperatur, aber...
So gibt es nur geringe Abweichungen von den "normalen" Klimawerten, betrachtet man die Mitteltemperatur des gesamten Monats. Nichts Auffälliges würde man also beispielsweise für Berlin erwarten, wenn man nun die Aussage treffen kann, dass die Abweichung gerade einmal 0,8 Grad von den langjährigen  Mittelwerten betragen hat (Abb. 2).

Tatsächlich aber war der Januar vor allem geprägt von großen Abweichungen von eben diesen Werten, wobei die erste Dekade nordöstlich eines Hochs über Frankreich mild ausfiel, zum Teil bemerkten die Allergiker den Flug von Hasel- und Erlenpollen. Zu Beginn der zweiten Dekade folgte eine teils über 2 Wochen anhaltende Periode, in der sich vielerorts Dauerfrost in Deutschland halten konnte. Die bisher kälteste Nacht des Jahres fand dabei vom 25. auf den 26. Januar statt mit -21,3°C am Zittauer Gebirge. Auf der Vorderseite kräftiger Sturmtiefs vom Atlantik her sorgten dabei die verbleibenden Tage des Januars für eine ungewöhnlich milde Witterung, teils wurden sogar Wärmerekorde für die letzten 10 Tage neu aufgestellt (Bsp. Flughafen Köln/Bonn mit 14,9°C am 30.01.). Dies reichte mancherorts aus, um die Abweichung noch deutlich positiv ausfallen zu lassen (Bsp. München, Abb. 3).

Statistik auch beim Niederschlag irreführend
Auch bei der Niederschlagsstatistik vermitteln uns die Werte nicht den Eindruck, den wir von diesem Monat zurückbehalten. Denn deutschlandweit war die Niederschlagsbilanz eher den Normalwerten entsprechend, teils gerinfügig darunter. Sowohl regional als auch vom Zeitablauf her sind aber wieder große Abweichungen auszumachen.

So gab es nach geringen Niederschlägen zu Monatsbeginn mit Tief Alfredo, das vom Mittelmeer her nordostwärts zog, vor allem im Südosten Deutschlands reichlich Regen, vor allem im Alpenstau sowie am Erzgebirge. In Aschau, Kreis Rosenheim, gossen dabei vom 4. auf den 5. Januar 147 Liter pro Quadratmeter vom Himmel. 

Die Niederschläge als Schnee in der kalten Phase des Januars konzentrierten sich dagegen eher auf die Westhälfte des Landes. So wurden am Flughafen Köln/Bonn am 21. 14 cm Schnee gemessen, das entsprach in etwa der Schneemenge, die zur gleichen Zeit im Oberharz lag. Im Übergang zur milden Phase schloss sich noch ein markantes Eisregen-Ereignis an. Dieser Wetterwechsel am 20. und 21. legte durch eine Eisschicht von teils mehreren Zentimetern im Rhein-Main-Gebiet den Verkehr zeitweise lahm, auch am Flughafen Frankfurt musste der Betrieb eingestellt werden.

Wenig Sonne
Deutlich dagegen ist die Aussage der Sonnenscheinstatistik. Durch anfänglich zähen Nebel und Hochnebel sowie nachfolgend häufigen Tiefdruckeinfluss gab es nur vorübergehend freundliche Phasen. An einigen Orten gab es Dauergrau, und die Sonne war teils erst nach dem 10. Januar zu sehen. Vor allem im westlichen Mittelgebirge gab es kaum Sonnenschein, im Hunsrück im gesamten Monat örtlich weniger als 10 Stunden. Aber auch andernorts konnte die Sonne nicht einmal 40 Prozent ihrer üblichen Dauer erreichen (Nürnberg, Abb. 4).