Hurrikangefahr in New York?

Hurrikan "Sandy" wütet momentan in der Karibik und nimmt Kurs auf die Ostküste der USA.

Ein ungewöhnlich heftiger Sturm kündigt sich an der Ostküste der USA an. Es handelt sich dabei um den jetzigen Hurrikan "Sandy", der seit Mittwoch im Karibikraum für große Schäden sorgt. Er wird aktuell in die Kategorie 2 auf der 5-stufigen Skala eingestuft. Kategorie 2 bedeutet Windgeschwindigkeiten von ca. 160 bis 170 km/h.

Was macht diesen Sturm so besonders?
In der jetzigen Jahreszeit ist die Meeresoberflächentemperatur die höchste des Jahres und genau diese Wassertemperatur ist quasi die Energiequelle des Hurrikans. Dazu kommt, dass dieses Jahr der mittlere Atlantik ca. 1 bis 2°C wärmer ist, als es normalerweise Ende Oktober der Fall ist. So betragen die Wassertemperaturen in der Karibik teilweise bis an die 30°C.

Zum anderen sorgt eine ungewöhnliche Druckkonstellation über Nordamerika dafür, dass der Sturm die Zugbahn in Richtung Ostküste der USA einschlägt: Ein tiefes Geopotential über dem mittleren Westen der USA sowie hoher Luftdruck über dem Nordosten Kanadas und über dem Nordatlantik. Dabei besteht die Möglichkeit, dass sich der Sturm auf seinem Weg nach Norden mit dem Trog über dem mittleren Westen quasi "synchronisiert" und somit eine ungewöhnliche Heftigkeit annimmt.

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Landgang des Sturms in New York?
Das Nationale Hurrikanzentrum der USA "NHC" geht davon aus, dass Hurrikan "Sandy" am Dienstag an der Ostküste im Bereich zwischen Virginia und Massachusetts auf Land trifft. Es könnte also auch die Metropole New York betreffen. Dabei wird von den Wettermodellen ein ungewöhnlich tiefer Luftdruck gerechnet, der um 935 hPa liegen soll. Das sind Luftdruckwerte, die teilweise noch nie in diesen Breiten gemessen worden sind. Es ist jedoch noch abzuwarten, ob sich Hurrikan "Sandy" auf dem Weg nach Norden soweit abschwächt, dass er nur noch als tropischer Sturm klassifiziert wird. Das wäre der Fall, bei Windgeschwindigkeiten von unter 119 km/h. Aber selbst diese Windgeschwindigkeit würde ausreichen, um in den Großstädten an der Ostküste der USA für größere Schäden zu sorgen. Dazu kommen sintflutartige Regenfälle.

Mehr als 100 Liter pro Quadratmeter
So werden für die vom Sturm erfassten Regionen mehr als 100 Liter pro Quadratmeter in teils nur 24 Stunden gerechnet, zum Beispiel in Washington D.C.. Sind wir also gespannt, wohin der Weg von "Sandy" geht und wie heftig die Wettererscheinungen werden. Aktuelle Zugbahnberechnungen sowie Windgeschwindigkeiten finden sich auf wetter24.de im Bereich "Tropische Stürme".

Bildquellen: PA-Photos, MeteoGroup Deutschland