Extremer Regen in Spanien

Unwetterartige Regenfälle haben in den letzten zwei Tagen für chaotische Verhältnisse gesorgt

Nach einem sehr trockenen Frühling und Sommer wurden in den vergangenen zwei Tagen enorme Regenmengen in Spanien gemeldet. Unwetterartige Niederschläge haben in den letzten 48 Stunden besonders den Süden der Iberischen Halbinsel heimgesucht. Auch die Urlauber auf den Balearen müssen sich an diesem Wochenende auf zeitweiligen, teils auch recht kräftigen Regen einstellen.

In der Nacht zum vergangenen Donnerstag näherte sich ein kleinräumiges, aber sehr wetterwirksames Tief vom Atlantischen Ozean her dem Südwesten Portugals und Spaniens. Dieses Tief verstärkte sich im weiteren Verlauf und brachte bereits in der Nacht zum Freitag verbreitet ergiebige Regenmengen hervor. Die feuchte und energiereiche Luft erreichte nachfolgend auch das östliche Spanien. Schwere Überschwemmungen wurden vor allem in der gesamten Südhälfte Spaniens gemeldet. Einige Brücken seien eingestürzt, zahlreiche kleinere Ortschaften stehen unter Wasser. Der Straßen- und Schienenverkehr sei stark beeinträchtigt worden. Auch größere Städte waren betroffen. So wurden beispielsweise in den letzten 48 Stunden im Raum Madrid über 100 Liter Regen registriert.

Hilfskräfte im Dauereinsatz
Nach Medienangaben haben die Überflutungen in Spanien in den letzten beiden Tagen mindestens sieben Todesopfer gefordert. Hunderte Menschen mussten in den Regionen Andalusien und Murcia von der Feuerwehr, dem Militär und der Polizei in Sicherheit gebracht werden. Laut einer spanischen Zeitung wurden in Cádiz innerhalb von 24 Stunden bis zu 200 Liter Regen auf den Quadratmeter registriert. Auch in der Region Murcia wurden am gestrigen Freitag über 170 Liter Regen pro Quadratmeter gemessen, davon fielen allein 100 Liter in 12 Stunden. Auf den Straßen kam man teils nur noch mit dem Schlauchboot voran.

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Selbst in der sonst sehr trockenen spanischen Region Almería wurden in den letzten 48 Stunden verbreitet über 120 Liter pro Quadratmeter gemessen. Zum Vergleich: Der Jahresniederschlag beträgt dort im klimatischen Mittel nur 196 Liter, demnach ist das aktuelle Niederschlagsereignis als extrem zu bezeichnen.

Entwicklung
Momentan liegt der Regenschwerpunkt im Nordosten und Osten Spaniens, wobei die Intensität deutlich nachgelassen hat. In den nächsten Stunden sollten sich auch die Besucher der Balearen auf regnerisches Wetter einstellen. Erst am Sonntag werden keine signifikanten Niederschläge mehr erwartet. Im Süden gehen unterdes die Aufräumarbeiten voran. Der Schaden wird wohl in den dreistelligen Millionenbereich gehen.