Supertaifun, Hurrikan & Nadine

Drei bedeutende Wirbelstürme tropischer Herkunft sind weltweit gerade von Interesse

Ende September befinden wir uns immer noch mitten in der Wirbelsturmsaison auf der Nordhemisphäre unserer Erde. Ein weiterer Höhepunkt wird dabei im Pazifik mit dem Supertaifun "Jelawat" erreicht, er wurde jetzt in die höchste Kategorie 5 eingestuft - aber auch ex-Hurrikan "Nadine" befindet sich immer noch westlich von uns.

"Nadine" bedroht kein Land, aber die Wettermodelle
Dabei befindet sich der ehemalige Hurrikan Nadine nach wie vor über den warmen Gewässern weit westlich vor der Küste Afrikas zwischen den Azoren und Kanaren. Der Tropensturm bewegte sich am gestrigen Nachmittag unserer Zeit kaum mit Geschwindigkeiten von gerade 9 km/h. Es werden aber immer noch mittlere Winde von 75 km/h erreicht, und der Sturm von Nadine ist bis zu 315 km vom Zentrum zu spüren. Jedoch wird Nadine in absehbarer Zeit kein Festland bedrohen.

Dennoch, wir sprachen bereits in den letzten Wetter News häufiger darüber, stellt "Nadine" eine Herausforderung für die Wettervorhersage dar. Denn dieses kleinräumige, aber kräftige Gebilde übt auch Einfluss auf die Atmosphäre aus. Der Wirbelsturm wird indes nicht ausreichend gut erfasst, da die Messabdeckung auf dem Meer durch Bojen oder Schiffe sehr schlecht ist. Dennoch ist gerade für die Prognose unseres Wetters der Ausgangszustand auf dem Atlantik sehr wichtig. Und so verwundert es nicht, dass alle Wettermodelle derzeit keine gute Konsistenz aufweisen und häufig verschiedene Wetterlagen für die Zukunft berechnen. Die Zuverlässigkeit der Wettervorhersage ist damit daher derzeit nicht so hoch, wie sie eventuell ohne "Nadine" sein könnte.

Supertaifun "Jelawat" mit Windspitzen über 300 km/h
Währenddessen zeigt der Taifun "Jelawat" auf dem Pazifik die ganze Wucht, die ein tropischer Sturm entwickeln kann. Um 2 Uhr am frühen Mittwochmorgen unserer Zeit wehte der Wind mit im Mittel rund 250 km/h um das gut strukturierte Auge des Taifuns, in Spitzen wurden sogar über 305 km/h erreicht! Damit bekommt "Jelawat" die höchste Kategorie 5 auf der Saffir-Simpson Skala zugewiesen. "Jelawat" ist weltweit der zweite Wirbelsturm dieser Kategorie in dieser Saison nach dem Supertaifun "Sanba"in diesem Monat.

Glücklicherweise zieht "Jelawat" derzeit weit genug östlich der Philippinen vorbei, um das Festland nicht direkt zu bedrohen. Dennoch haben die Spiralbänder, die enorme Regengüsse und Gewitter mitbringen, auf der südlichen Philippineninsel Mindanao in der Provinz Zamboanga del Norte kam es zu Überflutungen, 8.400 Menschen mussten durch Evakuierungen gerettet werden, eine Person wird vermisst.

Der weitere Weg von "Jelawat" ist für die kommenden drei Tage noch einigermaßen vorhersagbar: Der Supertaifun wird östlich der Philippinen weiter nach Nordwesten ziehen, um dann ein paar hundert Kilometer östlich von Taiwan nach Norden einzudrehen. Der weitere Weg wird dann unsicher, die Modelle bieten einen Kurs in Richtung der japanischen Insel Okinawa an, wo auch "Sanba" in diesem Monat bereits gewütet hatte, er könnte aber auch weiter nordostwärts auf dem offenen Meer weiterziehen.

Das Joint Typhoon Warning Center prognostiziert die erste Variante, einen Kurs in Richtung Japan, wo "Jelawat" zu Beginn der kommenden Woche südlich von Kyoto ankommen soll. Da sich der Taifun jedoch kontinuierlich abschwächen soll, hat er bis dahin "nur" noch den Status eines Tropischen Sturms.

Hurrikan "Miriam" auf dem Ostpazifik
An der Westküste der USA, wo die kräftigeren Wirbelstürme ebenfalls als Hurrikane bezeichnet werden, hatte sich Miriam am Montag zu einem der Kategorie 3 entwickelt. Mittlerweile hat der Tropensturm sich wieder zu einem Kategorie 1-Hurrikan abgeschwächt mit mittleren Windgeschwindigkeiten von 130 km/h. "Miriam" zieht im Abstand von mehreren hundert Kilometern etwa parallel zur mexikanischen Westküste nach Nordwesten unter weiterer Abschwächung und soll sich auflösen, bevor der Süden Niederkaliforniens am Freitag erreicht werden könnte.