Weltwetterübersicht

In der kommenden Woche drohen in Ostasien Unwetter durch zwei tropische Sturmsysteme.

Welche auffälligen Wetterereignisse sind in der kommenden Woche zu erwarten? Abbildung 1 zeigt den Extreme Forecast Index (EFI) des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersagen (ECMWF) für die Windböen am Montag. Der Index deutet auf signifikante Änderungen einzelner Parameter hin, also auf negative sowie positive Abweichungen vom Normalwert. Schauen wir uns ein paar Regionen genauer an.

  1. Westpazifik/Ostasien
    Auffällig in der Abbildung 1 sind zwei Sturmsysteme über dem Westpazifik. Somit befindet sich das erste südöstlich von Japan, das zweite liegt zwischen Indonesien und Taiwan. Dabei handelt es sich bei dem nördlichen um das Tropische Tief 11W, welches im Laufe der neuen Woche westwärts in Richtung China zieht und dort voraussichtlich am Freitag das Festland mit Sturmböen erreicht. Nach derzeitigen Modellberechnungen könnten besonders die Gebiete rund um das Gelbe Meer von teils heftigen Schauern und Gewittern betroffen sein, wobei in Verbindung mit Sturmfluten Überschwemmungen drohen (vgl. Abb. 2).

    Bei dem zweiten, weiter südlich gelegenen Sturmsystem handelt es sich um den Tropensturm "Saola", der in den nächsten Tagen Kurs auf Taiwan hält. Mit Orkanstärke könnte "Saola" zur Wochenmitte die östlichen Küstengebiete des Inselstaates erreichen. Dabei kann es zu Unwettern durch schwere Gewitter in Verbindung mit sintflutartigen Regenfällen kommen. In den Küstenregionen drohen zudem Sturmfluten. Auch die Haupstadt Taipeh scheint nicht verschont zu bleiben, wie aus unserem Ortewetter ersichtlich wird.
     
  2. Nordhalbkugel
    Blicken wir auf die Abbildung 3, so lassen sich auf der Nordhalbkugel nach wie vor Regionen ausmachen, in denen die Temperatur stark vom langjährigen Klimamittel abweicht. Das sind Osteuropa, Zentralasien sowie Grönland. Doch auch der nordamerikanische Kontinent wird weiterhin von eher überdurchschnittlichen Sommertemperaturen beeinflusst.

    In Grönland wirken sich die verhältnismäßig hohen Temperaturen derzeit dramatisch auf die Eisschmelze aus. So haben Forscher erst kürzlich festgestellt, dass 97 Prozent der Oberfläche des grönländischen Eisschildes begonnen hat zu tauen. Innerhalb von vier Tagen sei der Anteil der vom Tauprozess betroffenen Gebiete von 40 auf 97 Prozent angestiegen. Somit sei in Grönland momentan die größte Eisschmelze seit 120 Jahren in Gange. Zwar taue im jeden Sommer ein Teil der grönländischen Eisschicht, doch im Schnitt betrifft das nur 24 Prozent der Gesamteisfläche.