Viel Regen

Nach Trockenheit kommt am heutigen Donnerstag kräftiger Regen auf, lokal mit Überschwemmungen

Nicht nur die Fußballer der Deutschen Nationalmannschaft, auch viele andere bekommen es im Verlauf des heutigen Donnerstags mit immer mehr Regen zu tun. Besonders entlang eines schmalen Streifens kann es sogar zu lokalen Überschwemmungen kommen.

Reichlich Regen
Dabei wird der meiste Regen im Verlauf des heutigen Nachmittags und vor allem ab den Abendstunden dort fallen, wo bislang die größte Trockenheit herrscht, nämlich im Bereich der "östlichen Mitte", also zwischen dem Binnenland Niedersachsens, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Brandenburg, Berlin und Sachsen. Dementsprechend dürfte auch das Testspiel Deutschland - Israel heute Abend in Leipzig eine nasse Angelegenheit werden. Kräftige Regengüsse sind aber auch am östlichen Alpenrand möglich. In einem schmalen Korridor, der vermutlich entlang einer Linie südliches Niedersachsen, Magdeburger Börde, Brandenburg bis nach Sachsen verläuft, sind lokale Regenmengen über 40 Liter pro Quadratmeter möglich, dabei kann es zu örtlichen Überschwemmungen und Aquaplaning kommen.

Wir sehen in Abb. 2 eine Maximalabschätzung der Niederschlagssummen in den 24 Stunden von Donnerstag bis Freitag, 8 Uhr MESZ. Maximalabschätzung bedeutet, dass diese Mengen längst nicht überall erreicht werden, sie wird nur benutzt, um vereinzelte Höchstmengen abschätzen zu können.

Der Regen kommt von der Nordsee auf und verbreitet sich dann im Tagesverlauf über die Lüneburger Heide und die Altmark weiter ostwärts, im Süden Deutschlands sind dagegen einzelne Schauer und Gewitter möglich, die in der noch warmen Luft entstehen können.

Woher kommen die kräftigen Niederschläge?
###YOUTUBE###Ursache für die großen Niederschlagsmengen ist der Kampf der Luftmassen, der sich über dem Norden Deutschlands abspielt. Labile, feuchte und wärmere Luft befindet sich im Süden, im Norden schleift dagegen ein Tiefausläufer entlang, in dessen Umfeld ein neuer Tiefdruckkern entsteht, der von West nach Ost an der Luftmassengrenze entlang wandert, wie an der Animation bzw. den Abb. 3 und 4 zu sehen ist. Erst, wenn dieser am Freitagmorgen nach Polen abgewandert ist, kann sich die kältere Luft nach Süden in Bewegung setzen.

Im Süden selbst dagegen sorgt etwas mehr Dynamik innerhalb der instabileren und wärmeren Luft dafür, dass immer wieder lokale Gewitter entstehen können, insbesondere, nachdem tagsüber dort immer wieder die Sonne zum Vorschein kam. Wir sehen im Modellvergleich (Abb. 5), dass das britische UKMO-Vorhersagemodell sogar die stärksten Niederschlagssignale am östlichen Alpenrand hat, verstärkt durch Staueffekte in der von West auf Nordwest drehenden Strömung. Es lohnt sich also, die Unwetterwarnungen in den kommenden Stunden im Auge zu behalten.