März 2012

Der März 2012 brachte freundlich-warmes Wetter und verfehlte dabei nur knapp einige Rekorde

Sonnig, warm und trocken. So lautet die Bilanz des ersten Frühlingsmonats März 2012. Dabei fiel so wenig Niederschlag wie seit beinahe 60 Jahren nicht mehr, er ist damit auf Platz drei der niederschlagsärmsten Märze seit Aufzeichnungsbeginn. Auch sonst wurden Rekorde nur knapp verfehlt.

Viele Menschen dürften sich über das Wetter gefreut haben, das im März 2012 geprägt war durch beständiges Hochdruckwetter. Hochs wie Eitel, Falk, Gulliver und nicht zuletzt Harry brachten dabei vor allem wenig Niederschläge, zunehmend aber auch Sonnenschein und Wärme nach Deutschland. 

Schon am 23. hatten wir an dieser Stelle über neue Märzrekorde spekuliert, tatsächlich wurden diese nur knapp verfehlt: Der März 2012 geht deutschlandweit als derzeit zweit-wärmster, dritt-trockenster und viert-sonnigster in die Wetterstatistik ein.

Sehr warm
Selbst die tiefsten Temperaturen bedeuteten nur mäßigen Frost. Der niedrigste Wert wurde in der Nacht zum 7. März erreicht in Zinnwald-Georgenfeld im Osterzgebirge in Sachsen mit -8,7°C, von hier ging es dann Mitte des Monats bis beinahe 16°C (Abb. 3). Insgesamt war der März mit 6,9°C im Mittel etwa dreieinhalb Grad wärmer als der Klimawert im Durchschnitt der Jahre 1961 bis 1990 und Platz zwei nach 1938 und 1989 (beide mit 7,0°C Temperaturmittel).

Am wärmsten war es im Südwesten, wobei man neben der reichlichen Märzsonne zudem von der warmen Luft am meisten profitierte, die von Frankreich herankam. So wurde am 16. März in Emmendingen-Mundingen eine Höchsttemperatur von 23,9°C erreicht (Abb. 4). Gerade in dieser Phase kurz nach Monatsmitte wurden an einigen Wetterstationen auch neue Wärmerekorde für das zweite Monatsdrittel aufgestellt.

Große Trockenheit
Zur Monatsmitte wiesen wir bereits darauf hin, dass Trockenheit droht. Beständiger Hochdruckeinfluss bis kurz vor Ende des Monats sorgte dann auch für ein markantes Wasser-Defizit für die Natur, gebietsweise wurde vor allem im Osten Deutschlands die höchste Waldbrandwarnstufe IV ausgerufen, es kam auch mehrfach zu Bränden.

Insgesamt brachte der März 2012 deutschlandweit nicht einmal ein Drittel seines Sollwertes (Abb. 5), die trockensten Regionen waren der Osten und der Südwesten, teils kam bis kurz vor Monatsende sogar nur ein Zehntel der durchschnittlichen Monatsmenge zusammen. Trockener war es seit Beginn der Aufzeichnungen 1881 nur 1929 und 1953. In Freudenstadt etwa wurden statt durchschnittlicher 150 Liter pro Quadratmeter nicht einmal 15 erreicht (Abb. 6).

Sehr freundlich
Fast überall gab es dementsprechend auch mehr Sonnenschein in Deutschland. Im Mittel sogar über 50 Prozent mehr als im langjährigen Klimamittel. Am meisten von der Sonne verwöhnt wurde dabei der Süden des Landes, in Konstanz schien die Sonne bis zum 29. März bereits um 76% länger als üblich (Abb. 7).

Der häufige Hochdruckschwerpunkt über der Nordsee oder dem Ostatlantik zu Beginn und Mitte des Monats sorgte hingegen dafür, dass es im Norden und Osten des Landes zunächst noch häufig mit Hochnebel zuging, sodass in Küstennähe die Sonne nur wenig länger als im Durchschnitt schien. So sehen wir am Beispiel von Oldenburg, dass auch im März bei Hochdruckeinfluss sogar mehrere Tage die Sonne völlig ausbleiben kann (12. bis 14., Abb. 8).