Astronomischer Frühlingsanfang

Nach dem meteorologischen folgt nun der astronomische Frühlingsanfang, beide sind 2012 hochdruckbestimmt.

Nachdem der meteorologische Frühlingsanfang am 1.März 2012 schon hochdruckbestimmt begann, damals unter Hoch "Eitel" (siehe Abb. 1), setzt auch der astronomische Frühlingsbeginn (heute um 6:14 Ortszeit) in gleichem Stile nach. Hoch "Harry" noch westlich von Frankreich gelegen verlagert sich dabei im weiteren Verlauf der Woche nach Deutschland und bringt neben Sonne auch wieder mildere Temperaturen als aktuell.

Doch zunächst kurz der Unterschied zwischen dem meteorologischen und astronomischen Frühlingsbeginn:
Der meteorologische Frühlingsbeginn ist eine reine Formalie und fällt immer auf den 1. März eines jeden Jahres. Grund dafür ist die bessere Handhabung statistischer Auswertungen der Jahreszeiten Winter und Frühling. So gelten die Monate Dezember bis Februar als meteorologischer Winter, die von März bis Mai als Frühling. Der astronomische Frühlingsbeginn hingegen ist an ein tatsächliches Ereignis geknüpft, das entweder auf den 20 oder 21. März eines jeden Jahres fällt: das sogenannte Primär-Äquinoktium.

Was bedeutet Primär-Äquinoktium?
Das Primär-Äquinoktium bezeichnet die Tagundnachtgleiche, d.h. die zeitliche Länge von Tag und Nacht sind identisch. Daraus kann man weiter schließen, dass im anschließenden Zeitraum die Tage länger als die Nächte ausfallen. Astronomisch zeichnet sich das dadurch ab, dass die Sonne von der Südhälfte der Erde über den Äquator Einzug in die Nordhälfte erhält. Bis zum 21. Juni (Sommersonnenwende) befindet sie sich auf einer Reise nordwärts und die Tage nehmen an Länge zu (Abb. 2).

Was für eine Auswirkung hat das auf unser Wetter?
Einen kausalen Zusammenhang zwischen Primär-Äquinoktium und Wetter gibt es nicht. Allerdings redet man in der Meteorologie ab jetzt von einer positiven Strahlungsbilanz für die Nordhemisphäre. Durch die gegenüber den Nächten jetzt längeren Tage kann die Sonnenstrahlung tagsüber mehr Energie in das System Erde-Atmospähre bringen als nachts ausgestrahlt wird. Somit stellt sich unabhängig der Wetterlage und Luftmasse über Wochen ganz allmählich eine Erwärmung der Erdoberfläche ein. Jeder spürt bereits die Kraft des Sonnenscheins. Besonders Eindrücklich zeichnet sich das im Vergleich von Oberflächentemperaturen der Straße und Lufttemperatur in 2 Meter Höhe ab. So wird aus Abbildung 3 und 4 ersichtlich, dass sich die Beläge von Straßen bereits jenseits der 20-Grad-Marke bewegen, auch wenn die Luft sich nur auf 10 bis 14°C erwärmt (hier eine Übersicht der Temperaturen in unterschiedlichen Höhenbereichen ober- und unterhalb der Erde am Besipiel Berlin-Schönefeld).

Ausblick verspricht nicht nur auf den Straßen 20°C:
Hoch "Harry" verlagert sich im weiteren Wochenverlauf immer mehr Richtung Deutschland und bringt neben reichlich Sonnenschein allmählich sehr milde Luft mit sich. So werden am Freitag in weiten Teilen Deutschlands Höchstwerte um 20°C erwartet (hier die aktuelle Prognose).