YODA-Nachlese

Der erste Herbststurm ist über den Norden Deutschlands gezogen - hier eine Zusammenfassung

Mit Böen bis Orkanstärke ist mit Yoda über den Norden Deutschlands hinweg gezogen. Hier eine kurze Zusammenfassung der Ereignisse:

Knapp 120 km/h erreichte die Windgeschwindigkeit in Böen dabei in ungeschützten Lagen der Küste, allen voran das Kap Arkona, auf dem Brocken sogar noch etwas darüber, volle Orkanstärke. Diese Windgeschwindigkeiten sind bei Herbststürmen für diese exponierten Lagen jedoch nichts Außergewöhnliches. So kann man sagen, dass der erste jahreszeittypische Herbststurm nun hinter uns liegt.

Yoda bildete sich im Umfeld des Orkanwirbels "Xaver". Letzteres zog weiter zum Eismeer, während Yoda eine Zugbahn über die Nordsee in Richtung Südskandinavien und nun weiter nach Westrussland einschlug. Südlich des Tiefdruckzentrums gelangte der Norden Deutschlands, aber auch Dänemark und das südliche Skandinavien in sein Hauptsturmfeld.

Sehr milder Start
Dabei startete der erste Advent im so genannten Warmsektor dieses Tiefs bei noch gleichmäßigem, aber an Stärke zunehmendem Südwestwind in warmer Luft, teilweise erwachte man im Norden Deutschlands bei zweistelligen Temperaturen. Es setzte gebietsweise leichter Regen ein, der zumindest in Küstennähe kräftiger wurde, bis die Kaltfront am Vormittag die Nordseeküste erreichte (Abb. 2).

In seinem Umfeld und auf seiner Rückseite folgte dann deutlich kühlere Luft, die Atmosphäre wurde labil, was sich in sehr böigem Wind bemerkbar machte. Gerade auf der Rückseite der Kaltfronten (Abb. 3) treten dabei die kräftigsten Böen auf. In den Abb. 4 bis 6 sind die höchsten Windgeschwindigkeiten der vorangegangenen sechs Stunden bis zum gezeigten Termin zwischen Sonntagmittag und der Nacht zum Montag dargestellt. Man erkennt den zeitlichen Schwerpunkt am Nachmittag und Abend sowie den geographischen rund um das Skagerrak und Kattegat.

Sturmflut
Der kräftigste westliche Wind trat dabei in zeitlicher Nähe mit der Flut auf. Dabei wurde das Wasser an die Küsten und in die Flüsse gedrückt, es kam zu der ersten richtigen Sturmflut rund um die Nordsee und in Hamburg. Dort stand das Wasser in St. Pauli bis zu 1,88 m über der mittleren Hochwassermarke der Elbe, wobei wieder einmal die Auktionshallen des Fischmarktes überflutet wurden.

Viele Fähren zu den nord- und ostfriesischen Inseln fuhren nur sehr eingeschränkt oder gar nicht. Abgesehen davon sind in Deutschland aber keine größeren Schäden bis dato bekannt, während im Süden Schwedens 80.000 Menschen zeitweise ohne Strom waren. Auf Sylt wird jedoch jede Sturmflut mit Sorge verfolgt - diese jüngste lag dort 1,5 m über der mittleren Flutmarke - da jedes Mal von den exponierten Stränden der Insel große Mengen Sand abgetragen wurden.

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Dieser verloren gegangene Sand wird zur Rettung Sylts mit enormem Kostenaufwand wieder angespült. Sylt ist nicht von vorgelagerten Sandbänken geschützt, sodass Sturmfluten ungebremst an die Küsten prallen können. Dadurch verschwindet kontinuierlich ein kleiner Teil der Insel im Meer.